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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wieder.«

    »Und du glaubst, das war ich? Komm schon, die Frau geht für dich anschaffen. Das hätte jeder – «
    Trez brachte Einwände gegen diese Zeugenaussage vor, indem er die Hand des Mannes zu einer Faust ballte und zusammendrückte wie eine Orange.
    Als das Schmerzensgeheul des Beklagten langsam zu einem Winseln verebbte, spielte Rehv lässig mit einem massiven silbernen Brieföffner in Form eines Schwerts herum. Prüfend tippte er mit dem Zeigefinger auf die Spitze und leckte rasch den Blutstropfen ab, der herausperlte.
    »Als du dich hier um Arbeit beworben hast«, sagte er, »hast du als Adresse Twenty-third Street Nummer dreizehn elf angegeben. Was zufällig auch Chrissys Adresse ist. Ihr beide kommt zusammen und geht am Ende der Schicht zusammen.« Der Kerl machte den Mund auf, doch Rehv hielt die Hand hoch. »Ja, mir ist durchaus bewusst, dass das allein noch gar nichts beweist. Aber weißt du, dieser Ring an deiner Hand – Moment, warum willst du denn deinen Arm auf dem Rücken verstecken? Trez, würdest du freundlicherweise dem Herrn dabei assistieren, seine Hand hier auf mein Eigentum zu legen?«
    Während Rehv mit der Spitze des Brieföffners auf den Schreibtisch klopfte, drehte Trez den bulligen Kerl herum, als wäre er nicht schwerer als ein Wäschesack. Ohne jede Anstrengung platzierte er die flache Hand des Mannes auf der Schreibtischplatte und hielt sie fest.
    Rehv beugte sich vor und fuhr die Umrisse eines Rings mit dem Logo der Caldwell High School mit dem Brieföffner nach. »Weißt du, sie hat so einen komischen Abdruck auf ihrer Wange. Ich habe mich gefragt, woher der wohl stammt. Von diesem Ring, richtig? Du hast ihr mit dem Handrücken eine verpasst, stimmt doch? Hast sie mit dem Ding ins Gesicht geschlagen.«

    Als der Kerl zu stottern begann wie ein Außenborder, zeichnete Rehv einen weiteren Kreis um den blauen Stein des Rings und strich dann mit der scharfen Spitze einen nach dem anderen über die Finger des Mannes, von den kantigen Knöcheln bis hin zu den Nagelbetten am Ende.
    Die beiden dicksten Knöchel waren angeschwollen, die blasse Haut lila verfärbt.
    »Sieht aus, als wäre es nicht nur eine Ohrfeige gewesen«, murmelte Rehv, immer noch die Finger des Kerls mit dem Brieföffner streichelnd.
    »Sie hat es doch nicht anders – «
    Rehvs Faust donnerte so heftig auf den Schreibtisch, dass das Telefon in die Luft hüpfte und der Hörer von der Gabel fiel.
    »Wag es nicht, diesen Satz zu beenden.« Rehv musste sich Mühe geben, nicht die Fänge zu fletschen, die sich ihm in die Wangen bohrten. »Sonst gnade dir Gott, wenn ich dich deine eigenen Eier fressen lasse.«
    Das Sackgesicht wurde vollkommen reglos, als ein dezentes tut-tut das Freizeichen des Telefons ablöste. iAm – cool wie immer – legte den Hörer wieder auf.
    Eine Schweißperle tropfte von der Nase des Mannes auf seinen Handrücken. Rehv drängte seine Wut gewaltsam zurück.
    »Also gut. Wo waren wir stehengeblieben, bevor du dir beinahe deine Kastration eingehandelt hättest? Ach, genau. Hände … wir sprachen über Hände. Komisch, man fragt sich ja, was man machen würde, wenn man nicht mehr zwei davon hätte. Ich meine, man könnte zum Beispiel kein Auto mit Gangschaltung fahren. Und du hast doch eins, oder? Klar, ich hab dich doch in diesem abgefahrenen Acura gesehen. Hübsche Karre.«
    Jetzt legte Rehv seine eigene Hand auf das polierte Holz,
unmittelbar neben die des Mannes, und während er seine Vergleiche anstellte, deutete er mit dem Brieföffner auf die augenfälligen Unterschiede.
    »Meine Hand ist größer als deine … und breiter. Die Finger sind länger. Meine Venen treten stärker hervor. Du hast ein Tattoo … was ist das da oberhalb deines Daumens? Irgendwas … ach, genau, das chinesische Zeichen für Kraft. Ja, meine Tätowierungen befinden sich an anderer Stelle. Was noch … deine Haut ist heller. Mann, ihr weißen Jungs solltet wirklich öfter mal an die Sonne gehen. Ohne ein paar UV-Strahlen seht ihr aus wie der Tod.«
    Rehv hob kurz den Blick und musste an die Vergangenheit denken, an seine Mutter und ihre Kollektion von Blutergüssen. Er hatte lange gebraucht, viel zu lange, um das in Ordnung zu bringen.
    »Weißt du, was der größte Unterschied zwischen dir und mir ist?«, fragte er. »Meine Fingerknöchel sind nicht geschwollen, weil ich eine Frau verprügelt habe.«
    Blitzschnell hob er den Brieföffner hoch in die Luft und stieß so heftig zu, dass die Spitze nicht nur durch

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