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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Tempel der Bruderschaft an. Schwer vorstellbar, dass Phury diese Stimme niemals wieder in der heiligen Grotte vernehmen würde.
    Oder auch im Haus, wenn er es mal recht bedachte. Es war Monate her, seit Z zuletzt gesungen hatte, wahrscheinlich weil die Sorge um Bella ihn nicht gerade in Frank-Sinatra-Stimmung versetzte. Es war auch nicht absehbar, ob er seine Stegreifkonzerte jemals wieder aufnehmen würde.
    Das würde von Bellas Schicksal abhängen.
    Phury nahm noch einen Zug von seinem Joint. Gott, er wollte sie besuchen. Wollte sich vergewissern, dass es ihr gut ging. Sich mit eigenen Augen zu überzeugen, war einfach etwas völlig anderes, als diese Überdosis »keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten«.
    Aber er war nicht in Besuchsform, und das nicht nur, weil er total stoned war. Er tastete nach den Überresten der Verletzung an seinem Hals. Er heilte zwar schnell, aber so schnell auch wieder nicht, und Bellas Augen waren scharf. Kein Grund, sie zu beunruhigen.
    Außerdem wäre Z bei ihr, und nach dem ganzen Vorfall in der Sackgasse wäre ihm eine frontale Begegnung mit seinem Zwilling momentan deutlich zu heftig.

    Ein rasselndes Geräusch schreckte ihn auf.
    Drüben auf dem Sekretär vibrierte das Primalsamulett. Dieser uralte goldene Talisman funktionierte wie ein Pieper. Er sah zu, wie er auf dem Holz herumhüpfte, im Kreis tanzte, als suchte er unter den silbernen Pinseln, neben denen er lag, nach einem Partner.
    Auf gar keinen Fall würde er jetzt auf die Andere Seite gehen. Das kam nicht in Frage. Per Fußtritt aus der Bruderschaft befördert zu werden, reichte ihm für einen Tag.
    Er drückte seinen Joint aus, stand auf und ging aus dem Zimmer. Draußen im Flur warf er aus Gewohnheit einen Blick auf Cormias Tür. Sie war leicht geöffnet, was sonst nie vorkam. Von drinnen hörte er ein leise klatschendes Geräusch.
    Er klopfte an den Türrahmen. »Cormia? Alles in Ordnung bei dir?«
    »O! Ja … ja, danke.« Ihre Stimme klang gedämpft.
    Da sie weiter nichts sagte, beugte er sich ins Zimmer. »Deine Tür steht offen.« Eins a beobachtet, Einstein. »Soll ich sie schließen?«
    »Ich wollte sie eigentlich nicht offen lassen.«
    Ihm fiel ihre Begegnung mit John Matthew ein, deshalb fragte er: »Stört es dich, wenn ich hereinkomme?«
    »Aber nein, bitte.« Er schob die Tür weiter auf –
    O – wow! Cormia saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und flocht ihr noch feuchtes Haar. Neben ihr lag ein Handtuch, was das klatschende Geräusch erklärte, und ihre Robe … ihre Robe war am Hals zu einem tiefen V geöffnet, die sanften Rundungen ihrer Brüste liefen Gefahr, gänzlich entblößt zu werden.
    Was für eine Farbe wohl ihre Brustwarzen hatten?
    Rasch drehte er den Kopf weg. Nur, um eine einzelne lavendelfarbene Rose in einer Kristallvase auf dem Nachttisch zu entdecken.

    Ohne vernünftigen Grund zog sich sein Brustkorb zusammen, er runzelte die Stirn. »Habt ihr euch gut unterhalten, du und John?«
    »Ja, das haben wir. Er war ganz reizend.«
    »Ach ja?«
    Cormia nickte, während sie sich ein weißes Seidenband um die Haare wand. Im schwachen Schein der Lampe leuchtete der dicke Zopf beinahe golden, und es gefiel ihm überhaupt nicht dass sie ihn kreisförmig im Nacken zusammenrollte. Er hätte ihn lieber noch länger betrachtet, musste sich aber mit den vereinzelten Strähnen trösten, die sich bereits um ihr Gesicht herum lösten.
    Was für ein Bild sie abgab, dachte er. Er wünschte, er hätte Papier und Feder bei sich.
    Seltsam … sie sah verändert aus, fand er. Andererseits lag es vielleicht daran, dass sie Farbe in den Wangen hatte. »Was habt ihr denn gemacht?«
    »Ich bin draußen herum gerannt.«
    Phurys Stirnrunzeln vertiefte sich. »Weil dich etwas erschreckt hat?«
    »Nein, weil ich durfte.«
    Kurz blitzte vor seinem geistigen Auge ein Bild auf, in dem sie mit wehenden Haaren über das Gras im Garten lief. »Und was hat John gemacht?«
    »Er hat zugesehen.«
    So, so, hat er das.
    Bevor Phury etwas sagen konnte, fuhr sie fort: »Ihr hattet Recht, er ist sehr freundlich. Heute Abend wird er mir einen Kinofilm zeigen.«
    »Ach ja?«
    »Er hat mir beigebracht, wie man den Fernseher benutzt. Und seht, was er mir geschenkt hat.« Sie streckte ihr Handgelenk aus. Darum lag ein Armband aus lavendelfarbenen
Perlen und Silbergliedern. »So etwas habe ich noch nie besessen. Ich hatte immer nur meine Auserwählten-Perle.«
    Als sie den schillernden Tropfen an ihrem Hals berührte, verengte er die

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