Black Dagger 12 - Vampirträume
darin regelrecht auf.
Er steuerte auf den Hauptweg zu, vorbei an einem nicht besetzten Anmeldehäuschen. Einen halben Kilometer weiter zweigte ein Trampelpfad in den Wald ab, den er einschlug. Die Blockhütte lag noch eineinhalb Kilometer weiter im Park, und er befand sich ungefähr zweihundert Meter davon entfernt, als ein Wirbel von Laub neben seinen Füßen herhuschte. Der Schatten, der die Blätter vorwärtstrug, fühlte sich tropisch heiß um seine Knöchel an.
»Danke, Mann«, sagte er zu Trez.
WIR TREFFEN UNS DORT.
»Gut.«
Während sein Leibwächter wie Dunst über den Boden schwebte, rückte Rehv sinnloserweise seine Krawatte gerade. Sie würde ohnehin nicht mehr lange um seinen Hals hängen.
Die Lichtung, auf der die Hütte stand, schimmerte im Mondlicht, und er konnte nicht erkennen, welcher der Schatten zwischen den Bäumen Trez war. Aber genau deshalb war sein Bodyguard sein ungeheures Gewicht in Gold wert. Selbst ein Symphath konnte ihn nicht aus der Landschaft kitzeln, wenn er nicht gesehen werden wollte.
Rehv stellte sich vor die grob behauene Tür und sah sich um. Die Prinzessin war bereits hier: Um den nach außen hin idyllisch wirkenden Platz herum war eine dichte, unsichtbare Wolke der Furcht – die Art von Furcht, die Kinder empfanden, wenn sie in einer dunklen, stürmischen Nacht ein verlassenes Haus betrachteten. Es war die Symphathen-Version eines Mhis, und es stellte sicher, dass die beiden nicht von Menschen gestört würden. Oder von irgendwelchen anderen Tieren.
Es überraschte Rehv nicht, dass sie früh gekommen war. Er konnte nie voraussehen, ob sie zu spät, zu früh oder pünktlich kommen würde, und deshalb war er immer auf alles gefasst, egal, wann sie sich blicken ließ.
Die Tür der Blockhütte öffnete sich mit dem vertrauten Knarren. Da das Geräusch direkt ins Gänsehautzentrum seines Gehirns kroch, überdeckte er seine Emotionen mit dem Bild eines sonnigen Strands, den er einmal im Fernsehen gesehen hatte.
Aus der Finsternis in der hinteren Ecke des offenen Raums drangen akzentuierte Worte schwer und tief zu ihm herüber: »Immer machst du das. Bringt mich ins Grübeln, was du vor deiner Geliebten verbirgst.«
Von ihm aus konnte sie das Raten gern fortsetzen. Er würde sie nicht in seinen Kopf lassen. Abgesehen davon, dass der Selbstschutz unerlässlich war, trieb es sie in den Wahnsinn, von ihm ausgeschlossen zu werden, was ihn wiederum vor Zufriedenheit zum Leuchten brachte wie einen verfluchten Scheinwerfer.
Während er die Tür schloss, nahm er sich vor, heute Nacht den verschmähten Romantiker zu spielen. Sie würde von ihm erwarten, dass er verunsichert über die Terminverschiebung war, und sie würde ihm die Information so lange vorenthalten, wie sie nur konnte. Doch Charme funktionierte
sogar bei Symphathen – wenn auch natürlich auf eine kaputte, indirekte Art. Sie wusste, dass er sie hasste, und dass es ihn einiges kostete, so zu tun, als wäre er in sie verliebt. Dass er sich wand und mit den Zähnen knirschte, während er ihr gleichzeitig schöne Lügen auftischte, würde ihr schmeicheln, nicht die Lügen selbst.
»Wie ich dich vermisst habe«, sagte er mit tiefer, bemühter Stimme.
Seine Finger tasteten nach der Krawatte, die er gerade zurechtgezogen hatte, und lösten langsam den Knoten. Ihre Reaktion folgte unmittelbar: Die Augen blitzten auf wie Rubine vor einem offenen Feuer, und sie gab sich keine Mühe, es zu verbergen. Sie wusste, dass ihn das anwiderte.
»Du hast mich vermisst? Aber natürlich hast du das.« Ihre Stimme war die einer Schlange, jedes S wurde von einem trägen Ausatmen getragen. »Wie sehr denn?«
Rehv behielt die Strandszene in seinem Kopf, nagelte sie quasi auf sein Großhirn, um die Prinzessin aus sich fernzuhalten. »Bis zur Raserei.«
Jetzt stellte er seinen Stock in die Ecke, zog die Jacke aus und öffnete den obersten Knopf seines Hemds … und den nächsten … den nächsten, bis er die Zipfel aus der Hose ziehen musste, um die letzten zu erreichen. Als er sanft die Schultern schüttelte, um die Seide zu Boden sinken zu lassen, zischte die Prinzessin deutlich vernehmbar, und sein Schwanz wurde hart.
Er hasste sie, und er hasste den Sex, liebte aber das Wissen, diese Macht über sie zu besitzen. Ihre Schwäche gab ihm einen sexuellen Kick, der einer echten Anziehung verdammt nahe kam. Weswegen er auch einen hochbekam, obwohl seine Haut kribbelte, als wäre er in eine Decke aus Würmern gewickelt.
»Lass die
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