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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schlimmer noch, überhaupt kein Geräusch. Kein Fernseher, keine Dusche, keine Stimmen.

    John trat zurück, um zu prüfen, ob Licht unter der Tür hervordrang. Nein. Lassiter war also auch nicht drinnen.
    Die Angst schnürte ihm die Kehle zu, als er die Tür langsam öffnete. Sein erster Blick fiel aufs Bett, und als Tohr nicht darin lag, geriet John in Panik. Er sprang über den Orientteppich und schoss ins Bad, voller Erwartung, den Bruder mit aufgeschlitzten Pulsadern in seinem Whirlpool vorzufinden.
    Doch auch dort war niemand.
    Eine seltsame, aufgeregte Hoffnung breitete sich in seiner Brust aus, als er zurück in den Flur ging. Er blickte nach rechts und links und fing dann mit Lassiters Zimmer an.
    Keine Antwort, und als er hineinsah, fand er dort nichts als Ordnung und Sauberkeit und den verfliegenden Duft von frischer Luft.
    Das war gut. Der Engel musste bei Tohr sein.
    John hastete zu Wraths Arbeitszimmer, klopfte an den Rahmen, steckte den Kopf hinein und blickte schnell zu dem zierlichen Sofa und den Sesseln und dem Kaminsims, an das sich die Brüder gerne lehnten.
    Wrath blickte vom Tisch auf. »He, Sohn. Was gibt’s?«
    Oh nichts. Weißt du. Bitte... entschuldige mich.
    John joggte die Freitreppe hinunter. Er wusste, dass Tohr bei seinem ersten Vorstoß in die Welt bestimmt keinen großen Wirbel verursachen wollte. Wahrscheinlich würde er mit etwas Einfachem beginnen und mit dem Engel in die Küche gehen oder so etwas.
    Unten sprang John auf den Mosaikboden der Eingangshalle. Von rechts kamen Männerstimmen, und er warf einen Blick ins Billardzimmer. Butch beugte sich über den Billardtisch und wollte gerade zustoßen, Vishous stand hinter ihm und störte durch Zwischenrufe. Auf dem großen Flachbildschirm lief der Sportkanal, und nur zwei niedrige
Gläser standen herum, eines mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit gefüllt, das andere mit einem kristallklaren Zeug, das garantiert kein Wasser war.
    Tohr war nicht anwesend, aber er hatte sich auch nie viel aus Spielen gemacht. Außerdem waren Butch und V mit ihren harten Schlagabtäuschen keine geeignete Gesellschaft für einen ersten tastenden Ausflug in die Normalität.
    John wandte sich ab und lief durchs Esszimmer, das schon für das Letzte Mahl gedeckt war, in die Küche, wo er auf... Doggen stieß, die drei verschiedene Pastasoßen zubereiteten, selbstgebackenes italienisches Brot aus dem Ofen zogen, Salate schnipselten und Rotweinflaschen zum Dekantieren öffneten... kein Tohr in Sicht.
    Die Hoffnung schwand aus Johns Brust und hinterließ eine beklemmende Enge.
    Er ging zu Fritz, dem unvergleichlichen Butler, der ihn mit einem strahlenden Lächeln in seinem alten, faltigen Gesicht begrüßte. »Hallo, Sire, wie geht es Euch?«
    John führte die Gebärden eng an seiner Brust aus, damit niemand sonst sie sehen konnte: Hör zu, hast du ...
    Scheiße, er wollte keine Panik im Haus auslösen, nur weil er vorschnelle Schlüsse zog.
    ... irgendjemanden gesehen?, führte er zu Ende.
    Fritz zog die buschigen weißen Brauen zusammen. »Irgendjemanden, Sire? Bezieht Ihr Euch auf die Damen in diesem Haus, oder -«
    Männer, deutete er. Hast du irgendeinen der Brüder gesehen?
    »Nun, ich bin seit einer Stunde hauptsächlich mit der Zubereitung des Essens beschäftigt gewesen, aber ich weiß, dass mehrere vom Einsatz zurückgekehrt sind. Rhage hat sich seine Sandwiches geholt, sobald er zurück war, Wrath ist im Arbeitszimmer, und Zsadist ist mit der Kleinen in der Wanne. Lasst mich überlegen... oh, und ich glaube, Butch
und Vishous spielen Billard, weil einer meiner Belegschaft ihnen gerade Drinks im Billardzimmer serviert hat.
    Okay, dachte John. Wäre ein Bruder aufgetaucht, den niemand seit... sagen wir, vier Monaten gesehen hatte, wäre er sicher als Erstes erwähnt worden.
    Danke, Fritz.
    »Sucht Ihr jemand Bestimmtes?«
    John schüttelte den Kopf und ging zurück in die Eingangshalle, dieses Mal mit schweren Schritten. Als er in die Bibliothek kam, erwartete er nicht, jemanden vorzufinden, und siehe da: Überall nur Bücher, doch weit und breit kein Tohr.
    Wo konnte -
    Vielleicht war er gar nicht im Haus.
    John schoss aus der Bibliothek und schlitterte um den Absatz der Freitreppe, die Sohlen seiner Schuhe quietschten, als er um die Ecke wirbelte. Er riss die versteckte Tür unter der Treppe auf und rannte durch den unterirdischen Tunnel aus dem Wohnhaus.
    Natürlich. Tohr würde zum Trainingszentrum gehen. Wenn er wieder ins Leben zurückkehren

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