Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
festen Bauch, an ihren üppigen Hüften und an ihrem nackten Geschlecht.
    In seinem Traum sah er sich selbst in das Becken steigen, die Stufen hinabgehen, Wasser drang in seine Kleidung …
    Auf einmal blieb er stehen und blickte an sich herab.
    Er trug seine Dolche im Halfter. Die Pistolen unter den Armen. Seinen Munitionsgürtel um die Hüfte.
    Was, zum Donner, machte er hier? Wenn dieser ganze Mist nass wurde, war er wertlos …
    Das war nicht Wellsie.
    Heilige Scheiße, das war nicht seine Shellan …
    Mit einem Schrei fuhr Tohr hoch und riss sich von dem Traum los. Er schlug sich auf die Schenkel und erwartete, nasses Leder zu berühren. Aber nein, nichts davon war echt gewesen.
    Doch seine Erektion war dafür umso realer. Und ein schäbiger Gedanke, den er nicht denken wollte, ließ sich einfach nicht mehr abschütteln.
    Fluchend betrachtete er seinen Ständer. Er war lang und strotzte vor Kraft und erinnerte ihn daran, wie oft er ihn zum Vergnügen und zur Befriedigung eingesetzt hatte … sowie zur Fortpflanzung.
    Jetzt wünschte Tohr, dass er erschlaffte und es dabei blieb.
    Er ließ sich in die Kissen sinken, und die Trauer senkte sich auf ihn wie ein körperliches Gewicht. Der Engel hatte die Wahrheit gesprochen, das erkannte er jetzt. Tohr hatte seine Wellsie tatsächlich noch in keiner Hinsicht losgelassen.
    Er … war das Problem.

20
    Durch das Fernrohr sah das Anwesen am anderen Ufer des Hudson River riesig aus, ein gigantisches Gebilde, das selbstbewusst auf einem felsigen Steilufer saß. In allen Stockwerken brannte Licht und fiel durch Glas, als hätte das Ding keine festen Wände.
    » Was für ein Palast«, drang Zyphers Stimme durch die schwüle, laue Nacht.
    » Aye«, kam die Antwort von links.
    Xcor ließ das Fernglas sinken. » Zu viel Tageslicht. Früher oder später kommt es hier zum Grillfest.«
    » Vielleicht hat er den Keller ausgebaut«, mutmaßte Zypher, » und es gibt noch mehr Marmorbadewannen …«
    Seinem Ton nach zu urteilen, malte er sich Frauen unterschiedlichster Art in Schaumbädern aus, und Xcor warf ihm einen verärgerten Blick zu, bevor er seine Beobachtung wieder aufnahm.
    Was für eine Verschwendung. Assail – Sohn eines der größten Brüder, die je gelebt hatten – hätte Kämpfer werden können, Krieger, vielleicht sogar Bruder, aber seine Mutter, eine gefallene Auserwählte, hatte ihm einen anderen Weg aufgezwungen.
    Dennoch, wäre er Manns genug gewesen, hätte er sein Schicksal selbst in die Hand genommen und sinnvollere Interessen als Marmorbäder verfolgt. Doch so, wie es stand, war er für die Spezies verloren, ein Dandy, der nichts mit seinen Nächten anzufangen wusste.
    Obwohl sich das heute Abend ändern konnte.
    Unter dem bewölkten, von Blitzen durchzuckten Himmel war dieser Vampir von großer Bedeutung, zumindest für eine kurze Zeit. Gewiss, die Umstände seiner Bedeutsamkeit mochten ihn das Leben kosten, aber in den Geschichtsbüchern würde man sich später seiner erinnern, weil er eine kleine Rolle bei den großen Umwälzungen innerhalb der Spezies gespielt hatte.
    Nicht, dass er davon etwas geahnt hätte.
    Doch ein Fischköder wusste schließlich auch nicht, dass er Haie anlocken sollte.
    Xcor suchte die sanften Hügel noch einmal ab und kam zu dem Schluss, dass die fehlenden Bäume und Büsche einem Rodungsprozess vor dem Bau zum Opfer gefallen waren. Zweifelsohne würde sich ein Aristokrat sorgfältig gepflegte Gärten wünschen. Der Nebeneffekt, dass man dadurch schlechter an das Haus herankam, gehörte sicher nicht zu den Erwägungen eines Assail.
    Das Gute war, dass man trotz des vielen Stahls, der in diesem Gebäude vermutlich verarbeitet war – im tragenden Gerüst, in den Böden, in der Dachkonstruktion –, zumindest durch das ganze Glas rein- und rauskam.
    » Ah, und da ist ja der stolze Hauseigentümer«, knurrte Xcor, als ein Vampir in das großräumige Wohnzimmer trat.
    Er hatte nicht einmal Vorhänge aufhängen lassen, um seine Anwesenheit zu verbergen. Er war wie ein Hamster im Käfig in seinem Heim.
    Für diese Dummheit verdiente Assail zu sterben, und schon stimmte die Sense auf Xcors Rücken eine kleine Totenklage an.
    Er stellte das Fernglas auf eine höhere Vergrößerung ein. Assail holte etwas aus der Brusttasche – eine Zigarre. Und sein Feuerzeug war natürlich aus Gold. Wahrscheinlich dachte er, Feuer käme wie abgepacktes Fleisch nur aus Geschäften.
    Es würde ein Vergnügen sein, ihn zu töten.
    Zusammen mit den anderen,

Weitere Kostenlose Bücher