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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Messer.«
    »Würde dir keine großen Chancen gegen Caesar geben, nur mit ’nem Messer. Und du auch nicht.«
    »Wenn’s ’ne Kanone wäre«, sagte Glass, »wär das okay für dich?«
    »Sie zielt doch nicht auf mich, oder?« Er grinste wieder, ohne einen Schimmer, wie wütend Glass war.
    »Sie wird auf niemanden zielen«, sagte Glass.
    »Du hast nicht vor, Caesar abzuknallen? Jetzt bin ich aber enttäuscht.«
    »Ich will ihm nur drohen.«
    »Heikle Sache«, sagte Crogan. »Wenn du nicht bereit bist, sie zu benutzen, ist es ’ne ziemlich leere Drohung.«
    Erstaunlich, wie viele einem Ratschläge geben wollten, wie man mit einer Pistole umzugehen hatte. »Ich dachte, du willst nicht, dass ich irgendwas Dummes anstelle«, sagte Glass.
    »Stimmt ja auch«, sagte Crogan. »Zieh vor Caesar keine Kanone, wenn du nicht bereit bist, sie zu benutzen. Sonst lebst du nicht mehr lange genug, um’s mir zu erzählen. Bist du sicher, dass es dir gutgeht?«
    Gegen elf ruft Glass Lorna an.
    »Du hast mich aufgeweckt«, sagt Lorna. Ja, sie hört sich verschlafen an. Oder betrunken. Ihre Sprache ist verwaschen.
    »Wollte mich nur vergewissern, dass es dir gutgeht.«
    »Wieso nicht?«
    »Nur so«, sagt er. Er denkt daran, ihr zu sagen, was er vorhat. Aber dabei kann nichts Gutes herauskommen. Er hofft, sie wird es später verstehen.
    »Also warum, verdammte Kacke, rufst du an und weckst mich auf, Scheiße noch mal?«
    Muss sie das fragen? Sein beklopptes Weib will wissen, wieso er sie anruft. Zwecklos zu hoffen, dass sie es kapiert.
    »Weißt du was, Lorna?«, sagt er. »Es ist egal.«
    Er legt auf. Bereut es sofort und spielt mit dem Gedanken, sie noch mal anzurufen. Schafft es, eine Minute lang zu warten.
    Dann wählt er.
    »Lorna, tut mir leid.«
    »Es ist aus«, sagt sie. »Leck mich, Nick. Mir reicht’s. Ich pack meine Koffer.«
    Als er gedacht hatte, sie würde ihn verlassen, hatte er sich nie vorgestellt, dass es so sein würde. Er hatte sich immer vorgestellt, sie würde das mit den Drogen rausfinden. Vielleicht den Vorrat finden. Oder die Kanone.
    Aber ihn zu verlassen, weil er sich am Telefon über sie ärgert?
    Sie meint das nicht so. Sie ist sauer, das ist alles. Theatralisch. Sie wird gleich wieder einschlafen und vergessen, dass es je passiert ist.
    Beinahe wählt er noch mal, um sie als Schlampe zu beschimpfen, ihr zu sagen, dass sie abhauen soll, dass es ihm nichts ausmacht. Aber es macht ihm was aus, das ist ja das Problem. Wenn es nur um sie gehen würde, wäre er sich nicht sicher, ob es nicht das Beste wäre. Aber Caitlin? Herrgott, nein.
    Aber er braucht sich keine Sorgen zu machen. Nur verkaterter Blödsinn. Sie wird ihn nicht verlassen.
    In Wirklichkeit nahm Lorna nicht ab, als Glass gegen elf anrief. Während das Telefon noch klingelte, stellte er sich vor, wie Lorna zu Hause im Dunkeln beschloss, nicht abzuheben, weil sie wusste, dass er es war. Aber nein, höchstwahrscheinlich war sie noch bei ihrer Mama.
    Er hätte auch bei ihrer Mutter angerufen, aber das hattekeinen Sinn. Er hatte schon zweimal angerufen. Jedes Mal hatte die alte Hexe steif und fest behauptet, Lorna sei nicht da. Wieso sie nicht sagen konnte, dass Lorna nicht mit ihm reden wollte, wusste er nicht.
    Seit er aufgewacht war, hatte er gebetet, sich erinnern zu können, weshalb sie gegangen war. Es war möglich, dass er was gesagt hatte. Dass ihm vielleicht rausgerutscht war, dass Watt dagewesen war, und sie war ausgerastet, hatte Caitlin genommen und sich in den nächsten Zug nach Dunfermline gesetzt. Zurück zu Mami und Papi. Und David.
    Er brauchte einen Kaffee. Der würde ihn auf Trab bringen. Aber er wollte sich keinen Kaffee machen. Er hätte es nicht ertragen, noch so ein kleines Geschenk in der Dose zu finden.
    Verfluchte Scheiße, was war denn nur los mit ihm? Glaubte er wirklich, er könnte jemanden umbringen, wenn er sich davor fürchtete, sich ’ne Tasse Kaffee zu kochen?
    Er ging zum Schrank, holte den Kaffee heraus, versuchte, den Deckel abzunehmen. Ging nicht mit den Handschuhen. Er zog den linken aus, versuchte es erneut.
    Kein totes Kätzchen heute Abend.
    Er löffelte Granulat in seinen Becher. Seine Hände zitterten so stark, dass er fast danebentraf. Goss Milch dazu. Verschüttete etwas über die Tischplatte. Nahm einen feuchten Lappen, denselben Lappen, der, seit er hier angefangen hatte, benutzt wurde, um die Spüle zu wischen. Widerliche Drecksäue waren das hier auf der Arbeit.
    Nachdem er die Milch aufgewischt

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