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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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Connecticut Avenue nähern, hören sie eine männliche Stimme über Megafon Anweisungen geben: »Schließt in der Schlange auf, Leute. Bleibt ruhig. Es ist genug für alle da.«
    Auf der Connecticut Avenue steht die Schlange schon in Viererreihen und reicht weit um die nächste Ecke. Die Menschen sind beängstigend still. Gerard hört das Klappern von Hufen, und als er sich in die Schlange einreiht, entdeckt er einen berittenen Polizisten.
    Bob knufft Gerard. »Willst du nachher mit mir einen kleinen Ausflug machen?«
    »Wohin?«
    Bob flüstert: »Ich kenn da einen Typen von den Marines –«
    »Wir haben per Abstimmung beschlossen, keine Waffen zu kaufen.«
    »Du hast aber gestimmt wie ich. Du weißt genau, dass wir besser vorbereitet sein müssen. Wir beide waren in Krisengebieten in Übersee. Komm schon. Ich übernehme die Bezahlung.«
    Ihr Gespräch wird unterbrochen, weil jemand Gerard von hinten stößt. Es ist kein wuchtiger Stoß, aber ausreichend, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    »Entschuldigung«, sagt eine vertraute Stimme gedehnt. »Ich bin gestolpert.«
    Als Gerard sich umdreht, blickt er in das grinsende Gesicht von Gordon Dubbs. Er ist in Begleitung zweier Männer, die Gerard nicht kennt, unrasierte Typen, die, während sie ihn taxieren, die gleiche Brutalität ausstrahlen wie Dubbs. Plötzlich hat er eine Gasse in Atlanta vor Augen. Er sieht sich selbst, wie er die Mitglieder einer Jugendgang aus Chamblee beobachtet. Er weiß, dass er sich eines Tages mit den Jungs anlegen wird. Nicht schon wieder, denkt er jetzt.
    »Das ist mein Nachbar, Joe Gerard«, stellt Dubbs ihn seinen Kumpanen vor, absichtlich mit falschem Vornamen. »Joe, diese Jungs sind bei uns eingezogen. Sie sind Ihre neuen Nachbarn. Begrüßen Sie sie, Nachbar.«
    Die Verteilung der Lebensmittel beginnt tatsächlich pünktlich. Die Schlange kommt nur schleppend voran. Neben dem Eingang zur Turnhalle entdeckt Gerard drei Safeway-Lastwagen. Unter den Augen grimmig dreinblickender Wachen tragen Soldaten Kisten in die Schule.
    »Und was ist, wenn ihnen die Lebensmittel ausgehen?«, grübelt Les.
    Diejenigen, die ihre kleinen Rationen bereits in Empfang genommen haben, beeilen sich, mit ihren halb vollen Beuteln zu verschwinden, darauf bedacht, jeden Blickkontakt mit anderen in der Schlange zu meiden. Die Polizisten auf den Pferden reiten ständig auf und ab, einschüchternd, wachsam, wortlos und durchnässt.
    Gerard hört hinter sich Gordon Dubbs im Gespräch mit seinen Kumpels. »Macht euch mal keine Sorgen wegen der Vollmachten. In unserem Gebäude tun die Leute, was ich sage. Was haltet ihr von Connecticut 5105?«
    »Die Connecticut Avenue ist zu einsehbar«, lautet die Antwort.
    »Und die Irvington Street?«
    »Die Hälfte der Häuser ist verlassen.«
    »Was ist mit dem Tudor-Haus hinter der Kirche?« Es geht um Plünderungen, denkt Gerard.
     
    Die Turnhalle ist riesig, die Lebensmittel sind neben den Rängen aufgestapelt, von wo aus Gerard normalerweise am Freitagabend Paulo beim Basketball zusieht. Soldaten sitzen an langen Tischen vor Computern. Auf handbemalten Tafeln an den Wänden steht: »Halten Sie Ihren Ausweis bereit. Diese Lebensmittel sind zum Verkauf bestimmt. Es sind keine Spenden. Bezahlung in bar. Festpreise.«
    Als er an der Reihe ist, reicht Gerard einer gelangweilten Frau am Computer seinen Ausweis, die Stromrechnung zur Bestätigung seiner Wohnanschrift und von den Nachbarn unterschriebene Computerausdrucke, die Vollmachten, die ihn berechtigen, Lebensmittel für acht Haushalte in der Marion Street einzukaufen.
    Die Frau überprüft seinen Ausweis und tippt irgendetwas in ihren Computer, während Les – ganz Journalist – einer Frau in der Schlange erklärt: »Sie vergleicht die Bewohner-Daten mit den Grundbucheinträgen, um festzustellen, wie viele Lebensmittel jedem Haushalt zustehen.«
    Plötzlich hält die Frau inne.
    »Ihr Block hat bereits Lebensmittel erhalten«, sagt sie vorwurfsvoll.
    Gerards Puls beschleunigt sich. Er versucht, einen Blick auf den Bildschirm zu erhaschen, aber von seiner Position aus gelingt es ihm nicht. »Das muss ein Irrtum sein«, sagt er ruhig und ebenso freundlich wie sachlich.
    »Hier steht, Ihre Lebensmittel wurden bereits zugeteilt«, erwidert sie mit erhobener Stimme.
    »Ich pfeife darauf, was da steht«, wirft Bob wütend ein.
    »Sie halten den Betrieb auf«, sagt Gordon Dubbs hinter ihnen. »Sie wollen sich wohl einen Nachschlag holen. Sie sollten sich was

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