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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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anbringen, dass wir die Straße nachts besser im Auge behalten können.«
    »So ist es brav!«, erwidert Bob.
    Gerard bricht in schallendes Gelächter aus und spielt einen Verkäufer: »Hier haben wir den modernen Dad. Er schlägt Gangster in die Flucht. Er kauft Waffen. Er plant Schlachten mit den Nachbarn, hat aber noch Zeit, mit seiner Tochter in den Zoo zu gehen.«
    »Sieh zu, dass du vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück bist«, sagt Bob, »sonst kommen wir dich suchen. Du solltest sie dort nicht mehr hingehen lassen. Zu unsicher. Der Zoo?«, sagt er und breitet die Arme aus, als wollte er die Stadt, den Park und das ganze Land einschließen.
    Gerard betrachtet die kahlen Bäume, die den Gehweg säumen. Sie kommen ihm plötzlich vor wie Gitterstäbe eines Käfigs. Er führt den Gedanken seines Freundes fort. »Wir sind die Tiere. Das hier ist der Zoo.«
     
    Am Abend wird im Fernsehen über ein Treffen zwischen dem US-Präsidenten und den Spitzenvertretern der Ölwirtschaft berichtet. Alle sind sich einig, dass hinter dem Angriff auf das Ölsystem nur islamistische Terroristen stecken können. Anwesend sind die Vorstandsvorsitzenden von Exxon, Halliburton, Arco, Texaco und Cougar Energy Services.
    »Ich „würde mich gar nicht wundern, wenn die Terroristen im Auftrag von Teheran handelten«, sagt einer der Topmanager.
    Gerard ruft Raines an.
    »Weiten Sie die Suche aus. Besorgen Sie mir alles über die Firmen, die Flüssigkeiten liefern, alles, was Sie im Hinblick auf Gerichtsverfahren, Scheidungen, Zivilprozesse und Landkäufe finden können. Suchen Sie nach Querverbindungen. Nehmen Sie einzelne Angestellte unter die Lupe. Nicht dass ich Terroristen völlig ausschließen will. Es ist nur so, dass offenbar niemand eine andere Möglichkeit auch nur in Betracht zieht.«
    »Gehen Sie zu Hauser, Boss. Wir brauchen ein funktionsfähiges Team.«

11. KAPITEL
    24. November. Morgens, 27 Tage nach dem Ausbruch.
    Das Energieministerium gleicht einem Tollhaus. Die Hälfte der Belegschaft ist beurlaubt, man kann das Gebäude nur mit einer besonderen Genehmigung betreten. Dennoch scheint es Hunderten von Zivilisten gelungen zu sein. Sie alle kommen im persönlichen Auftrag von Senatoren, Ministern, Gouverneuren, Generälen, Generaldirektoren, Bürgermeistern, Freunden des Weißen Hauses und Verwandten von Politikern.
    »Ich versuche hier seit drei Tagen, mich mit jemandem zu treffen«, sagt Gerard zu einem stellvertretenden Staatssekretär des Energieministeriums.
    »Ich weiß, dass es schwierig ist«, antwortet der Mann mitfühlend, während im Hintergrund der Lärm aus den Korridoren zu hören ist.
    Gerard erklärt dem überarbeiteten Mann: »Aufgrund unserer Erkenntnisse in Fort Detrick erachten wir es als absolut notwendig, Chemiker zu den Ölfirmen zu schicken, die Flüssigkeiten zur Erdölförderung herstellen, um dort nach Rückständen von Delta-3 zu suchen.«
    »Ja! Absolut richtig!« Der Mann wirft einen Blick auf seinen Kalender und setzt eine ernste Miene auf. Er erinnert Gerard an einen Leichenbestatter. »Das Problem besteht leider darin, dass unsere sämtlichen Leute bereits unterwegs sind, um Bohrlöcher und Pipelines zu überprüfen. Außerdem wird das Reisen immer schwieriger. Zu wenig Personal, beschränkte Reisegenehmigungen, Sie wissen schon. Und jede Menge Senatoren«, flüstert er, »fordern die besondere Berücksichtigung ihres jeweiligen Staates, was die Tests angeht.«
    Gerard sagt: »Dann schicken Sie mich hin. Ich kann das übernehmen.«
    »Oh, Dr. Gerard, wir werden darauf zurückkommen, sobald die Inventarlisten unserer militärischen Ausrüstung komplett sind.«
    »Ich dachte, das sei Sache des Verteidigungsministeriums.«
    »Ja, leider gibt es Überschneidungen, ich weiß.« Der Mann tupft sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. »Wenn Sie nichts dagegen haben, Sir, würde ich Ihnen gern eine heikle persönliche Frage stellen. Sind Sie sicher, dass nicht persönliche Differenzen mit einem Vorgesetzten Ihr Urteilsvermögen beeinträchtigen?«
    Gerard läuft rot an. »Mit wem haben Sie gesprochen?«
    »Nun, wir haben ein Programm vorgeschlagen, das Ihrem Vorschlag sehr ähnlich ist. Soweit ich weiß, hat General Hauser es Ihnen gegenüber bereits abgelehnt.«
    Der stellvertretende Staatssekretär steht auf und streckt Gerard die bleiche Hand hin. »Alles Gute, Dr. Gerard. So viele Termine und so wenig Zeit.«
     
    Die St.-Paul's-Kirche wurde 1852 erbaut. Die Mauern sind aus

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