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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Tod«, beharrte der Eingeborene. »Verfluchte Dinge kommen aus den Schatten. Man sollte sie in Ruhe lassen.«
    »Alle, die dorthin gehen, werden gefangen«, fügte ein zweiter, älterer Mann an. »Sie kommen nie mehr zurück, außer als Warnung wie dieser hier. Deshalb taucht der Körper heute auf«, sagte er und zeigte anklagend auf die NRI-Gruppe. »Es ist eine Warnung, die euch geschickt wird. Damit ihr einen anderen Weg wählt.«
    Nun begann eine Auseinandersetzung unter den Eingeborenen. Aufgeregte Worte flogen zwischen den kleinen Kanus hin und her, alles so schnell und durcheinander, dass Devers nichts verstand, aber bald war das Ergebnis klar: Die Nuree zogen weiter. Sie stachen mit ihren Paddeln ins Wasser, kraftvolle Stöße, die tiefe Wirbel erzeugten. Sie fuhren um die Ocana herum und hielten sich flussabwärts, in Richtung der treibenden Leiche.
    Danielle bat um eine Erklärung.
    »Wie es aussieht, sind wir bereits verflucht«, sagte Devers. »Oder vielleicht einfach nur zu töricht, als dass es sich lohnte, noch mehr Zeit mit uns zu vergeuden.«
    Hinter ihnen lachte einer der Träger. Er kannte das alles schon. »Für die Nuree ist alles verflucht«, sagte er. »Die Bäume, der Schaum auf dem Wasser, ein Stück Holz, das mit dem falschen Ende voran schwimmt – alles todbringend, alles verflucht.«
    Danielle wandte sich wieder an ihren Dolmetscher. »Was, glauben Sie, ist wirklich passiert?«
    Devers zuckte mit den Achseln. »Der Ort, den wir suchen, ist irgendwo flussaufwärts von hier. Dort ist Blackjack Martin den Chollokwan begegnet. Ich sagte ja schon, dass sie gewalttätig sind. Es ist wahrscheinlich ihr Territorium, vor dem sich diese Burschen hier fürchten. Ehrlich gesagt, würde ich auch denken, dass die Gegend verflucht ist, wenn jeder von meinen Leuten, der dorthin geht, so zurückkommt.«
    »Die Chollokwan«, wiederholte Danielle. Sie blickte flussaufwärts. Irgendwo dort würden sie in ihr Territorium eindringen.
    »Wie der Mann sagte, es ist eine Warnung«, fügte Devers an. »Und auch wenn es komisch klingt: Ich finde, wir sollten es als solche auffassen.«
    Danielle gab den Befehl zur Weiterfahrt.
    Einen Moment später, als die Maschine unter Deck losratterte, trat McCarter zu ihr. »Offenbar ist heute der Tag der Warnungen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Susan und ich haben den Stein studiert, den Sie uns gegeben haben, der, den der Holzfäller von hier zurückbrachte. Und wir glauben zu wissen, wofür die andere Hieroglyphe steht. Es ist eine einbeinige Eule, ein großer, entstellter Vogel, der in den Herzen der Maya große Furcht hervorrief.«
    »Warum fürchteten sie sich vor einer Eule?«, fragte Danielle. »Was bedeutet das?«
    »Er ist der Herold der Unterwelt«, sagte McCarter. »Der Bote der Vernichtung.«

Vierzehntes Kapitel
     
    Zwei Stunden später begann sich der Charakter des Flusses zu verändern. Die größeren Bäume des Regenwalds traten vom Ufer zurück und wurden durch mächtige, glatte Felsen ersetzt, die ersten, die sie seit Hunderten von Kilometern erblickten. Es war, als wären sie plötzlich an einen anderen Ort versetzt worden, und geologisch betrachtet war es so, denn der schwere Granit, den sie sahen, war im Amazonasgebiet selten; nur weit im Norden, nahe des Guyana-Schilds gab es diese stark verwitterten Reste einer alten Gebirgskette. Während sie durch dieses Gebiet fuhren, hörten sie ein Geräusch, das für ihre Ohren so fremd war wie der Anblick des Felsenufers für ihre Augen: das Tosen von herabstürzendem Wasser, wo ein kleinerer Fluss in den Negro mündete.
    »Die Stromschnellen«, bemerkte Danielle. Blackjack Martin hatte sie in seinen Aufzeichnungen beschrieben, ebenso der Holzfäller, der ihr den Stein verkauft hatte. Das war die Markierung. Wenn sie stimmte, würden sie nach knapp zwei Kilometern an einen kleinen Nebenfluss kommen, wo sie den Hauptfluss verlassen würden, um genau nach Norden zu fahren.
    Danielle wandte sich an den Kapitän. »Der nächste Fluss auf der Steuerbordseite, der breit genug für ein Boot ist. Das muss er dann sein.«
    Anderthalb Kilometer weiter fanden sie den Fluss tatsächlich. In der Mitte seiner breiten Mündung lag eine kleine Insel. Diese Insel hatte der Holzfäller als Sandbank beschrieben.
    »Das Wasser ist niedrig hier«, sagte sie zu Hawker, der nach vorn an den Bug gekommen war. Sie sah sich um und dachte an die weißen Sandstrände, auf denen sie flussabwärts campiert hatten. »Es ist im Augenblick

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