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Black Rose

Black Rose

Titel: Black Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Rose
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Vollidioten
aus der Regierung weiß – wie sie die erste Wahl manipuliert haben, wie viel
Geld sie zum Fenster rausgeworfen haben …«
    »Vorsichtig, Wendell … Wir sollten nicht über …!«
    »Oh, hör auf mit dem Mist, Townsend! Das ist mir so was von
egal! Was kümmert es mich, wenn Morrison hier …« Wendell Clark warf Morrison
einen entschuldigenden Blick zu. »Townsend ist der Meinung, wir sollten nicht
über Dinge reden, die früher oder später sowieso jeder erfährt.«
    Clark nahm einen langen Schluck von seinem Gin Tonic und hob
das Glas dann in Richtung eines der weißbefrackten Stewards, damit dieser ihm
einen weiteren Drink brachte. Ein schlaues Lächeln umspielte seine Lippen.
    »Nun, es gibt da ein paar namhafte Unternehmen, die in
Konkurs gegangen sind, börsennotierte Unternehmen, in die viele Menschen ihr
Geld gesteckt und es verloren haben, während – wie soll ich sagen? – für eine
kleine Gruppe von privilegierten Anlegern Sonderarrangements getroffen wurden,
wodurch sie mit Millionenprofiten aus der ganzen Sache rausgekommen sind.
Mindestens ein ehemaliger Präsident hatte die Ehre, sich zu diesen Begünstigten
zu zählen. Da müssen nur ein paar Namen bekannt werden, und die Leute fangen
an, die Verbindungen zu erkennen, zwischen Politik und Geld, wie der eine den
anderen benutzt hat …« Er nahm den Gin Tonic entgegen, den der Steward ihm reichte,
und trank einen schnellen Schluck. »Sie werden noch Jahre darüber reden …« – bei
diesen Worten deutete er vage mit dem Kinn in Richtung Kabine, in der Nelson
St. James gerade einen weiteren langen Nachmittag verbrachte – »… und sich
fragen, wie er es angestellt hat, wie er den Mann zu Fall gebracht hat …«
    »Du hast zu viel getrunken!« In Townsend Olivers Stimme schwang
plötzlich Angst mit. »Was ist, wenn Nelson dich hört und …?«
    »Zur Hölle mit Nelson, zum Teufel mit ihnen allen!«, gab
Clark zurück. »Ich habe nichts dagegen, dass Leute Geld verdienen«, sagte er
jetzt wieder an Morrison gewandt. »Teufel, ich habe selbst eine Menge Geld
gemacht. Ich habe nicht mal was dagegen, wenn Leute die Regeln zurechtbiegen – hin
und wieder habe ich das auch gemacht, wenn es nötig war –, aber es gibt gewisse
Grenzen, wie weit man gehen kann, und der Einzige, der diese Grenzen nicht
kennt, der Einzige, der bereit ist, alles zu tun, was …«
    Pamela Clark war aufgesprungen. Sie packte ihren Mann am Arm.
»Warum bringen Sie mir nicht noch einen Drink?«, rief sie dem Steward
hinterher, was die letzten Worte ihres Mannes übertönte. »Er kommt«, flüsterte
sie eindringlich, bevor Clark opponieren konnte.
    »Bitte alle mal herkommen!«, rief St. James, als er an Deck
kam. »Danielle möchte uns alle auf dem Achterdeck haben. Sie will ein Foto
machen.«
2
    Am Abend ging die Black Rose vor den Channel
Islands vor Anker. Als die Lichter von Santa Barbara auf dem mondbeschienenen
Meer tanzten, floss der Alkohol in Strömen, und alle Gäste verhielten sich, als
wären sie die besten Freunde. Besonders Wendell Clark schien sich die größte
Mühe zu geben, die Konversation in eine Richtung zu lenken, wie sie Nelson St.
James gerade am besten passte.
    »Gestern Abend unterhielten wir uns darüber, wie man …«,
begann St. James, als sein Blick zum anderen Tischende wanderte, an dem
Morrison saß.
    »… wie man ungestraft mit einem Mord davonkommt«, warf Clark
ein. Auf den Ellbogen gestützt, beugte er sich vor, begierig zu erfahren, was
als Nächstes kam.
    St. James sah ihn an, als wäre der Mann ein hoffnungsloser
Fall, und starrte dann auf die Tischplatte wie jemand, der überlegt, ob er
selbst einen Mord begehen soll. Schließlich holte er tief Luft und hob den
Blick.
    »Ja, genau: Mord. Aber nicht, was Danielle meinte – wie man
es anstellen muss, um nicht erwischt zu werden –, sondern wie ein Anwalt wie
Morrison Geschworene dazu bringt, zu glauben, die Polizei habe den falschen
Mann festgenommen.«
    Morrison bemerkte amüsiert, wie sich Clark in Anwesenheit von
St. James verhielt, wenn er glaubte, vorsichtig sein zu müssen, und wie er sich
verhielt, wenn er allein war und das Gefühl hatte, offen seine Meinung sagen zu
können.
    Clark bemerkte den Ausdruck in Morrisons Augen. »Ist das nicht
schlimmer als ein Mord«, fragte er, »wenn jemand einem Mörder dabei hilft,
ungeschoren davonzukommen? Ist ein Anwalt nicht der viel größere Verbrecher,
wenn er Geschworene mit miesen Tricks dazu bringt, irgendeinen

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