Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Rose

Black Rose

Titel: Black Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Rose
Vom Netzwerk:
haben könnte.«
    Zu Morrisons Erstaunen sprang Taylor plötzlich auf und
begann im Zimmer auf und ab zu gehen. »Wissen Sie eigentlich, was St. James
getan hat? Wie viele Menschen er auf dem Gewissen hat? Und das war noch längst
nicht alles, was er getan hat!«
    Taylor stand nun am Fenster. Er drehte sich um und fixierte
Morrison mit einem so durchdringenden Blick, dass dieser für einen Moment
glaubte, er wollte ihn eines Verbrechens beschuldigen, das genauso schlimm war
wie die Machenschaften von St. James.
    »Und sie hat nie erwähnt, nie ein Wort darüber verloren,
wie er zu all diesem Geld gekommen ist, nichts darüber, wie er es gestohlen
hat? Kein Wort, dass das Geld der wahre Grund dafür war, dass sie ihn
umbrachte? Dass der Mord ihre einzige Chance war, alles für sich zu behalten?«
    Das war mehr, als Morrison ertragen konnte. »Ich habe es
Ihnen vorhin schon gesagt«, erwiderte er und erhob sich. »Es gibt für uns
nichts zu besprechen!«
    Taylor schien zu überlegen, ob er Morrison Glauben schenken
sollte oder nicht. Schließlich nickte er kurz, murmelte achselzuckend eine
Entschuldigung und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Sein Gesichtsausdruck
war ernst, als er sich vorbeugte und erneut zu fragen begann.
    »Abgesehen davon, dass St. James an einer Schusswunde
starb, über Bord fiel und von da an unauffindbar war – wer auch immer ihn
umgebracht hat, er sich selbst oder sie –, hat sie Ihnen abgesehen von dieser
Geschichte nie etwas anderes erzählt?«
    Es lag so viel unangefochtene Autorität in Taylors Stimme,
dass Morrison nichts weiter tun konnte, als in schweigender Zustimmung mit dem
Kopf zu nicken.
    »Sie sind immer noch in Gefahr.«
    »Wie bitte? In Gefahr?«, fragte er verständnislos.
    »Sie hat vielleicht nichts gesagt, Sie haben vielleicht nie
Verdacht geschöpft, aber die Möglichkeit besteht durchaus. Es steht zu viel auf
dem Spiel.«
    »Wovon reden Sie? Was steht auf dem Spiel?«
    Taylor holte tief Luft und lehnte sich zurück. Ein seltsam
unheimliches Lächeln kräuselte seine Lippen.
    »Es gab zwei Menschen, die St. James hätten umbringen
können, zwei Menschen, die zwar nicht alles wussten, aber genug über die Black
Rose, um …«
    »Die Black Rose? « , fragte Morrison verwirrt. »Die
Yacht? Was hat das …?«
    Taylor sah ihn prüfend an, als wollte er sich noch einmal
vergewissern, dass sein Gesprächspartner tatsächlich nicht Bescheid wusste. »Kam
Ihnen das nicht ein bisschen merkwürdig vor – dieser Name?«
    »Nein, warum sollte er?«
    »Eine derart elegante weiße Yacht? White Rose, das
würde einen Sinn ergeben, aber Black Rose? «
    Morrison sah nicht, worauf sein Gegenüber hinauswollte. »Vielleicht hat
er sie einfach nach etwas anderem benannt: einem Buch, das er gelesen, oder
einem Film, den er gesehen hat. Vielleicht gab es in irgendeiner Geschichte,
die er als Junge gehört hatte, mal ein Piratenschiff mit diesem Namen.«
    »Piraten? Ja, das könnte durchaus der Grund gewesen sein,
warum er diesen Namen benutzte – den Namen des von ihm geführten Syndikats! Die
Yacht war die bewegliche Basis all seiner kriminellen Unternehmungen. Wendell
Clark und Townsend Oliver – Sie haben die beiden an jenem Wochenende auf der
Yacht kennen gelernt – wussten zumindest das.« Frustriert fügte er hinzu: »Wir standen
so kurz davor, ihn zu schnappen!« Er konnte nicht still sitzen, zu viele Dinge
gingen ihm im Kopf herum. Er sprang auf und begann wieder auf und ab zu gehen.
    »Clark wurde in der Nacht ermordet, bevor er vor der
Anklagejury des Bundesgerichts erscheinen sollte. St. James ordnete den Mord
an, und Mustafa Nastasis ließ ihn durch irgendeinen Helfershelfer ausführen.
Wir konnten es natürlich nicht beweisen – wir hatten keinerlei Beweise,
jedenfalls nicht von der Art, wie man sie vor Gericht verwenden kann –, aber
wir wissen genau, dass diese Vorgehensweise absolut typisch für den Verein war. Black Rose war eine Mord-GmbH.«
    Taylor verstummte. Er war stehen geblieben und starrte auf
den Teppich. Schließlich hob er den Kopf, jedoch nur so weit, dass er Morrison
aus dem Augenwinkel beobachten konnte. Es folgte ein langes Schweigen.
    Nach einer Weile trat Taylor erneut ans Fenster und sah
hinaus auf die Bucht. »Wir hatten ihn in die Enge getrieben«, erklärte er.
    »Clarks Aussage war alles, was wir noch brauchten. Sie
töteten ihn, aber wir haben St. James trotzdem angeklagt. Wir hatten
schließlich Oliver geschnappt. Wir hatten genug Beweise, um ihn

Weitere Kostenlose Bücher