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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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so gut wie jeden Schaltkreis und das gesamte Notstromsystem in Groom Lake durchschmoren lassen, und selbst die Notstromsysteme auf dem einhundertzwanzig Kilometer entfernten Luftwaffenstützpunkt Nellis waren fast fünf Stunden lang nicht einsatzfähig gewesen.
    Der Präsident hatte beim Militär gedient und war überzeugt von dessen Professionalität und Ausbildung. Aber er hätte die Reaktion des Militärs nicht erleben wollen, wenn Washington und große Teile der Ostküste plötzlich vollkommen im Dunkeln gelegen hätten. Es wäre nicht wie bei dem Blackout von 2003 gewesen, als das Stromnetz ausfiel, aber die Telefone noch funktionierten, als Orte mit Notstromversorgung betriebsbereit blieben und die militärische
Kommunikation weiterhin funktionierte. Es hätte absolute Dunkelheit geherrscht und absolute Stille.
    Für das Kommando West wären fünf Stunden ohne Kommunikation unbegreiflich gewesen. Kein Fernsehen, kein Radio, kein Internet, nichts als statisches Rauschen aus den Lautsprechern, keine Antwort auf Anrufe, kein Wort von militärischem oder zivilem Personal, keine Flüge, die von Flughäfen im Osten eintrafen. Für jeden vernünftigen Menschen und vor allem für jene, die mit dem Schutz Amerikas beauftragt waren, hätte der plötzliche und ohne Vorwarnung erfolgte Kontaktverlust mit allem und jedem von New York bis Washington nur wie ein Nuklearschlag aussehen können.
    Er fragte sich insgeheim, ob dieses Szenario das westliche Kommando zu einer Art Gegenschlag veranlasst hätte – gegen jeden, der irgendwo dafür verantwortlich sein konnte.
    Der Präsident war dankbar, dass dieser Ausbruch so weitab der Zivilisation geschehen war. Doch er hatte eine Änderung in seiner Haltung bewirkt. Er hatte sich der Ansicht genähert, die der CIA-Direktor schon die ganze Zeit so vehement vertrat: dass diese unvorstellbar mächtigen Steine unglaublich gefährlich seien. Wenn die Männer, die sie studierten, sie nicht verstanden oder nicht einmal wussten, wozu sie fähig waren, wie konnte dann jemand ihre beabsichtigten oder auch unbeabsichtigten Folgen genau vorhersagen?
    Während des letzten Monats war er von der Meinung seines langjährigen Freunds Arnold Moore beeinflusst gewesen. Doch trotz seines bekannt guten Urteilsvermögens schien Moore die Gefahr nicht zu spüren.
    »Mr. President«, sagte der Vorsitzende der Generalstabschefs, »im Interesse der nationalen Sicherheit muss
ich offiziell ersuchen, den Status der militärischen Bereitschaft auf DefCon zwei zu erhöhen.«
    »Zwei?«, fragte der Präsident verblüfft zurück.
    »Ja, Mr. President. Ich denke, im Licht der russischen und chinesischen Aktivitäten ist es notwendig.«
    Eskalation, das vorhersehbare Ergebnis ihrer selbst. Damit hatte Moore auf jeden Fall recht gehabt. Auch wenn er für seine eigene Rolle in der ganzen Sache blind war.
    Der Präsident sah auf das Foto in der Briefingmappe hinunter. Russische Interkontinentalraketen beim Auftanken. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten. Er spürte einen leichten Schweißfilm an seinen Handflächen. Die Dinge gerieten aus den Fugen. Bis zu diesem Moment war er überzeugt gewesen, das Nötige tun und alles und jeden zügeln zu können. Jetzt schien es ihm aus den Händen genommen. Und er wusste, dass er nicht länger seinen alten Freund Moore und gleichzeitig das amerikanische Volk schützen konnte.
    »Mr. President … ich fürchte, wir brauchen eine Antwort. «
    Henderson schloss die Mappe und blickte auf.
    »Nein«, sagte er. »Nur DefCon drei. Ergreifen Sie alle Verteidigungsmaßnahmen, aber ich will nicht, dass Schiffe zu früh in See stechen, Bomber starten oder Langstreckenraketen vorbereitet werden. Wenn Sie irgendetwas tun, was den anderen noch mehr Angst macht, schmeiße ich Sie alle auf der Stelle hochkant hinaus. Haben Sie verstanden? «
    So kräftig tönte die Stimme des Präsidenten und so unerwartet kam sein Ausbruch, dass der ganze Raum zusammenzuckte. Henderson sah es als ein gutes Zeichen. Er wusste, es würde weiterhin sichtbare Anzeichen für eine Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft geben, aber sie
würden minimal ausfallen und vielleicht den Beginn einer Deeskalation darstellen.
    »Ja, Mr. President«, sagte der Vorsitzende der Generalstabschefs.
    Als sich der Präsident erhob, standen alle Anwesenden stramm.
    »Ich will in zwei Stunden auf den neuesten Stand gebracht werden«, sagte er, dann sah er Byron Stecker an. »Kommen Sie mit.«
    Henderson marschierte aus dem Raum und den

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