Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
vor.«
    »Bei einem so kurzen Tauchgang? In dieser geringen Tiefe?«
    Er spürte, da war noch etwas, das sie ihm vielleicht nicht sagen wollte. Er wartete.
    »Ich habe nicht gut geschlafen«, sagte sie. »Und sie haben mir einen Haufen Drogen gegeben in China. Ich weiß nicht, was es war – Wahrheitsserum, Betäubungsmittel, Barbiturate vielleicht. Sie haben mich ständig ruhiggestellt. Du sagst, ich war zehn Tage dort. Ich erinnere mich an achtundvierzig Stunden.«
    »Die Drogen sind also noch in deinem Blut«, sagte er.
    »Ein Teil vielleicht, ja«, gab sie zu. »Ich habe nicht daran gedacht, wollte es wohl nicht. Aber ich hätte daran denken müssen. Solche Dinge können einem beim Tauchen beeinflussen, vor allem mit Nitrox.«
    »Ich bin froh, dass es dir gut geht«, sagte er und ließ seine Taschenlampe ringsum wandern. »Aber wo zum Teufel sind wir hier eigentlich gelandet? In einem Kaninchenbau? «
    Sie befanden sich in der Mitte einer Art Tempel – eines wasserdichten Tempels. Der Tunnel, der nach unten und dann wieder nach oben führte, funktionierte wie eine Luftschleuse. Solange das Dach nicht undicht war, kam das Wasser gegen den Luftdruck nicht an. Es konnte nicht ins Tempelinnere strömen.
    Über ihnen wölbte sich die Decke wie die Kuppel einer
Rotunde. Die Fugen zwischen den Steinblöcken waren so präzise, dass man sie fast nicht sah. Kein Wasser tropfte oder sickerte ein. Es war ein unglaubliches Bauwerk.
    Der Strahl von Hawkers Taschenlampe wanderte über die glatten Steinwände und verharrte an einer mit Hieroglyphen bedeckten Treppe. »McCarter würde es hier gefallen«, sagte er.
    »Wenn er die Haie verkraften würde.«
    »Ich hätte die Haie selbst fast nicht verkraftet«, sagte Hawker. Sein Licht folgte der Treppe. An ihrem Ende lag eine vertraute Gestalt lang gestreckt auf einem Altar. Es sah aus wie eine Art Sarkophag.
    »Kannst du aufstehen?«, fragte Hawker.
    Sie streckte eine Hand aus, und er zog sie hoch. Dann durchquerten sie zusammen den Raum und stiegen die Treppe hinauf.
     
    An der Oberfläche saß McCarter in seinem Angelboot. Merkwürdigerweise war seine Paranoia fast in demselben Moment wieder da gewesen, in dem Danielle und Hawker in den Wellen verschwunden waren.
    Er überprüfte alle dreißig Sekunden die GPS-Anzeige, um sich zu vergewissern, dass Wind und Strömung ihn nicht abtreiben ließen, und dann suchte er den Horizont mit einem Fernglas ab, aus Angst, irgendwelche Schurken könnten sich ihrer Position nähern. Bisher hatte er nichts gesehen, aber das hatte wenig zu bedeuten.
    Zusätzlich musste er auf Yuri aufpassen, und jedes Mal, wenn sich der Junge auch nur aus der Mitte des Boots entfernte, fuhr er nervös zusammen. Als Vorsichtsmaßnahme hatte er sämtliche Riemen an Yuris Schwimmweste straff geschnürt und einen zweiten Schwimmkörper an seinem Rücken befestigt.

    »Glaubst du, sie wären sauer, wenn sie hochkommen, und ich hätte dich irgendwo festgebunden?«
    Yuri beachtete ihn nicht, und McCarter musste über sich selbst lachen.
    »Früher war ich immer der Normale«, erzählte er Yuri. »Und jetzt schau mich an. Ich sehe Dinge, die nicht da sind. Höre Dinge.« Er warf einen Blick auf Yuri, der ihn weiter ignorierte und wieder mit seiner Sonnenbrille spielte. »Rede mit einem Kind, das eine Plastiksonnenbrille interessanter findet als meine gelehrte Konversation. «
    Er setzte das Fernglas erneut an die Augen und schaute über das ruhige Wasser des Golfs. Es war Mitte des Nachmittags, und die Sonne brannte von einem kobaltblauen Himmel. Im Osten hatten sich einige mächtige Kumuluswolken aufgetürmt. Sie waren noch weit draußen, schienen aber in seine Richtung zu ziehen. Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, war ein Sturm.
    »Kommt schon«, flüsterte er seinen abwesenden Kameraden zu. »Braucht nicht den ganzen Tag.«
    Eine leichte Brise kam auf.
    Warum bist du heute nicht bei der Sache?
    Er fuhr herum und hielt nach der Quelle dieser Worte Ausschau. Es gab natürlich keine.
    Warum bist du heute nicht bei der Sache?
    Es waren die Worte seiner Frau, freundlich geäußert an Tagen, an denen er wegen irgendeines Problems zerstreut herumlief und ihr nicht zuhörte.
    Er sah Yuri an. Der Jungen blickte zurück, als hätte er ebenfalls etwas gehört.
    Ein weiteres Geräusch drang an sein Ohr, ein fernes Donnergrollen aus dem Osten. Die Gewitterwolken waren noch immer viele Meilen entfernt, dehnten sich aber
nach Süden aus. Er fragte sich, ob sie bei ihrer

Weitere Kostenlose Bücher