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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Rückfahrt ein Problem darstellen würden. Und dann entdeckte er etwas Neues: Zwei schnell aussehende Boote schossen über das Meer auf sie zu. Sie waren vermutlich fünf, sechs Meilen entfernt, hielten aber direkt auf seine Position zu.
    »Scheiße«, sagte McCarter und setzte das Fernglas ab.
    Er sah Yuri an. »Das wird hoffentlich nicht dein erstes englisches Wort.«
    Der Junge reagierte nicht, und McCarter wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Booten zu in der Hoffnung, Wasserskifahrer hinter ihnen zu sehen.
    Er sah keine. Und obwohl die Boote alles sein konnten, hatte er einen schrecklichen Verdacht, was sie waren und wem ihr Interesse galt.
    Er packte Yuri, schnallte ihn auf dem Beifahrersitz fest und ließ den Motor an.
     
    Hawker und Danielle erreichten das obere Ende der Treppe. Der Körper lag dort, nur in Gaze gehüllt, in einer Art Sarkophag. Nichts Kunstvolles, nur schlichtes Holz, mit geschnitzten Kerben an der Seite wie Griffe für Sargträger.
    Danielle schlug die Stoffstreifen zurück. Der Schädel war menschlich, gerade noch. Der glatte Knochen war von winzigen Poren bedeckt. Ein dünner Draht verlief von der leeren Augenhöhle zum Hohlraum des Gehirns. Die deformierten Rippen, die übergroßen Augen – es waren die gleichen Defekte, die sie schon an dem Skelett in Brasilien gesehen hatten. Ein weiterer Abkömmling der Menschheit, der mehrere Tausend Jahre vor seiner Geburt gestorben war.
    Sie sah Hawker an. Der schwieg respektvoll.
    Er richtete seine Lampe auf die Nische hinter dem Körper,
wo die Statue eines Maya-Königs in voller Festtracht aufragte. Sie erinnerte Danielle an das Monument von der Schleierinsel, aber die Haltung war anders. Hier streckte der König die gewölbten Hände vor, wie um herabstürzendes Wasser aufzufangen. In diesen Händen lag ein glatter, glasähnlicher Gegenstand. Der Stein schien von derselben Art wie der in Brasilien gefundene zu sein, aber er war anders geformt und kleiner, etwa von der Größe einer Grapefruit.
    Danielle streckte die Hand aus und schaltete Hawkers Taschenlampe ab. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen sie ein gespenstisches weißes Leuchten, das von dem Stein ausging.
    Hawker ging darauf zu und wollte ihn anfassen.
    »Nicht«, zischte sie.
    Er zog die Hand zurück und sah sie an.
    »Eine Sekunde«, sagte sie und sah sich um, als könnte die eine oder andere Sprengfalle auf sie warten.
    Ohne auf die Besorgnis in seinen Augen zu achten, trat sie zu dem Stein und zog ihn heraus. Er lag schwer in ihren Händen und fühlte sich unglaublich glatt und warm an. Ihre Finger kribbelten und Energie floss wie eine Welle durch ihren Körper. Sie empfand eine Art Hochgefühl, als sie den Stein hielt.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Hawker.
    Sie schreckte aus ihrer kurzen Träumerei hoch.
    »Ja«, sagte sie. »Nicht zu glauben, dass wir ihn tatsächlich gefunden haben.«
    Vorsichtig wickelte sie ihn in einen Beutel, zog dessen Reißverschluss zu und befestigte ihn an ihrem Gürtel. Danach holte sie eine alte analoge Kamera hervor und begann Bilder zu machen.
    »Gehört die zu unserem Retro-Look?«, fragte Hawker,
als er das altmodische Ding bemerkte. »Passend zum Jeep und dem Boot?«
    »Weißt du noch, wie unsere gesamte elektronische Ausrüstung in Brasilien ausgefallen ist?«
    Er nickte.
    »Ich dachte mir, ich nehme lieber etwas mit, das nicht beeinflusst werden kann.«
    Sie spulte den Film mit dem Daumen vor und bat Hawker, sein Licht auf die jeweilige Oberfläche zu richten, die sie fotografierte. Sie machte Bilder von der Statue, der Treppe und den Hieroglyphen dort, anschließend von der Decke, den Wänden und den verblassten Wandbildern darauf. Sie richtet ihre Kamera auf den Körper auf dem Altar und ließ sie dann wieder sinken, ohne abzudrücken.
    Hawker schien derselben Ansicht zu sein. »Lass den armen Kerl in Ruhe«, sagte er.
    Sie verstaute die Kamera wieder. Als sie fertig war, überlegte sie, ob sie die Schriftzeichen zerstören sollte, wie sie es zusammen mit McCarter auf der Schleierinsel getan hatte, aber es lagen keine losen Steine herum, und sie hatten keinen Hammer oder sonstiges Werkzeug bei sich. Selbst die Messer, die sich gegen die spröden Korallen als nützlich erwiesen hatten, würden am massiven Stein des Tempels nicht viel ausrichten.
    Sie ließ es bleiben. Sie hatten ohnehin nicht mehr viel Zeit. Wenn sie nicht binnen zwanzig Minuten aus diesem Bauwerk hinausfanden und die Oberfläche erreichten,

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