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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Hauptgrund, warum sie beim NRI aufgehört hatte.
    »Willst du behaupten, der sicherste Ort für ihn ist hier bei uns?«
    »Nein«, sagte Moore. »Ich versuche dir zu erklären, dass vielleicht niemand mehr irgendwo sicher ist, wenn sich die Dinge weiter verschlechtern.«
    Moores Stimme war kalt und unnachgiebig. Danielle wünschte sich, sie wäre nicht ans Telefon gegangen. Sie spürte eine leichte Brise vom Balkon hereinwehen. Das Gewitter kam näher.
    »Du hast zweiundneunzig Stunden«, sagte Moore. »Mach was draus.«
    Sie hatte keine andere Wahl, als seiner Einschätzung der Situation zu vertrauen. »Finde so viel wie möglich über
Yuri heraus«, bat sie. »Ich sage dir Bescheid, bevor wir unseren nächsten Schritt unternehmen.«
    Moore beendete das Gespräch, und Danielle legte das Telefon beiseite. Sie drehte sich zum Balkon um. Der Wind war stärker und kühler geworden, und einzelne Tropfen begannen an die Wand zu klatschen. Während Blitze in ungleichmäßigen Wellen zuckten, sah sie den Regen horizontal über den Strand fegen.
    Hawker hatte sich aus seinem Sessel erhoben und lehnte jetzt an der Wand im geschützten Teil der Veranda, gleich hinter der Tür. Er stand einfach nur da und beobachtete den Sturm.
    Danielle fragte sich, ob er an den letzte Sturm dachte, den sie zusammen erlebt hatten, ein Augenblick vor zwei Jahren, der ihr so frisch in Erinnerung war, als wäre es gestern gewesen. Sie wäre gern zu ihm gegangen, hätte ihm die Hand auf die Schulter gelegt und darauf gewartet, dass er sich zu ihr umdrehte, aber so einfach lagen die Dinge nicht.
    Sie dachte an Marcus und wurde von neuen Schuldgefühlen übermannt. Sie stellte sich vor, wie er zu Hause wartete, gezwungen, sich darauf zu verlassen, was Moore ihm über ihr Wohlergehen erzählt hatte und wahrscheinlich krank vor Sorge um sie. Jetzt wünschte sie, sie hätte mit ihm gesprochen, als sie die Gelegenheit dazu hatte.
    Sie holte tief Luft. Das alles gefiel ihr nicht. Sie mochte keine Verwirrung.
    Sie dachte an Moores Aussage. Vielleicht ist bald niemand mehr irgendwo sicher. Sie musste sich konzentrieren. Aufhören, über Hawker nachzudenken, über Marcus. Sie durfte nur an die Aufgabe denken, die vor ihr lag.
    Sie betrachtete Hawker noch einen Moment. Und dann wandte sie sich von der Versuchung ab, ging in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür.

38
    Das gewaltige Warenhaus in den Außenbezirken von Campeche gehörte einer Tochtergesellschaft von Kang Industrial. Aber die normale Geschäftstätigkeit, die hier stattfand, war verlegt worden, um Platz für Kangs Suche nach dem Stein zu machen.
    Von seinem Rollstuhl aus verfolgte Kang die Bemühungen. Durch die Fenster im rückwärtigen Teil des Gebäudes sah er den Skycrane-Hubschrauber, mit dem seine Leute die Statue von der Isla Cubierta gehievt hatten. Er stand auf seinem Abstellplatz und wartete wie zwei weitere seiner Art auf den nächsten Einsatz. Im Innern des Gebäudes säumte eine Unmenge an Ausrüstung die Wände. Es gab gepanzerte Fahrzeuge auf massiven Reifen, Behälter mit aufblasbaren Booten, ein kleines Zwei-Mann-U-Boot und einen Schwarm Aufklärungsdrohnen, ähnlich den Predators der US-Armee.
    Kang ging das Herz auf vor Stolz und neuer Zuversicht, als er sich umsah. Seine Sammlung von Hightech-Ausrüstung wuchs seit Jahren, sie gehörte zu einem neu gefundenen Realitätssinn, den er sich zu eigen gemacht hatte.
    Sein gesundheitlicher Verfall hatte ihm einen ungewöhnlichen Blickwinkel auf sein Imperium verschafft. Da er gezwungen gewesen war, Aufgaben zu delegieren und sich auf Untergebene zu verlassen, hatte er das Wachstum seines Imperiums stagnieren und die Zahl der Fehlschläge und verpassten Chancen auf ein Niveau ansteigen sehen, das er nicht dulden konnte. Dies hatte ihm eine Lektion erteilt, die wie eine Offenbarung für ihn war: Menschliche Beschränktheit und Fehlbarkeit waren die größten Feinde.

    So wie ihn sein eigener Körper verraten und im Stich gelassen hatte, verrieten ihn nun die Leute um ihn herum. Körperlich war Kang gezwungen, sich mehr und mehr auf die Apparate zu verlassen. Sie kräftigten ihn, heilten ihn und schenkten ihm Mobilität und Unabhängigkeit.
    Um sein Reich zu retten, hatte er ein ähnliches Paradigma durchgesetzt. Ultramoderne Überwachungssysteme deckten jeden Quadratzentimeter seiner Sphäre ab. Zu Vorhersagen fähige künstliche Intelligenz erlaubte ihm, in geschäftlichen und anderen Bereichen rasch zu reagieren, ohne dass ihn ein

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