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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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Flure entlang in die Küche, wo Benji in dem alten Zinkbecken Geschirr abspülte. Er schaute unruhig auf, als ich hereinkam, entspannte sich aber, als er mich erkannte.
    Ich steckte ein Stück Brot in den Toaster. »Ich habe gestern Catherine gesehen. Es geht ihr gut. Der Schuss hat sie am Oberarm erwischt, aber nicht schlimm, und sie wird heute aus dem Krankenhaus entlassen.«
    »Das ist sehr gutes Nachricht. Du ihr gesagt, wo ich bin?«
    Ich nickte. »Sie besucht dich, wenn sie weiß, dass sie dich damit nicht in Gefahr bringt. Benji - was möchtest du langfristig tun, wenn wir deine Probleme klären können? Möchtest du in Chicago bleiben oder nach Kairo zurück?«
    Er begann, die Teller abzutrocknen, die er gespült hatte, so sorgfältig, als wären sie Sèvres-Porzellan und keine Industriekeramik. »Probleme klären? Was heißt? Ende für Probleme?«
    »Ja. Sie klären.«
    »Für meine Familie ist gut, dass ich hier. Ich schicke Geld, und meine Schwester und meine kleinste Bruder, sie gehen auf Schule, sie lernen. Für mich, immer verstecken ist nicht gut. Ist ungesund, ist -« Er machte eine Geste, die seine Demütigung und seinen Zorn zum Ausdruck brachte. »Und auch wenn ich verstecke, ich kann nicht Arbeit. Kann nicht arbeiten. Ich kann nicht arbeiten, wenn ich immer verstecke. Der Christen-Priester ist, was Sie sagen, guter Mann, und er mir hilft bei Englischlernen, aber ich kann nicht arbeiten, kann nicht zur Moschee gehen, kann nicht meine Leute sehen.«
    »Ich muss mir also überlegen, wie du im Land bleiben kannst, ohne dass du vom FBI verfolgt wirst.« Ich strich Butter auf den Toast. »Benji, am letzten Sonntag ist ein Mann in dem Teich hinter Larchmont Hall ums Leben gekommen - hinter dem Haus, in dem Catherine dich versteckt hielt, du weißt, dass es Larchmont Hall heißt, nicht wahr? Ich glaube, dass jemand den Mann in diesen Teich gestoßen hat; ich glaube, dass jemand diesen Mann getötet hat. Als du nach Catherine geschaut hast, was hast du da gesehen?«
    »Nichts. Ich sehe nichts.« Er ließ den Teller fallen, den er gerade abtrocknete. Er landete mit einem Knall auf den Kacheln und zerbrach in große, gezackte Stücke.
    Ich ging in die Hocke, um sie aufzusammeln, schaute aber zu ihm hoch. »Warum fürchtest du dich davor, mir zu sagen, was du gesehen hast? Ich habe dich vor der Polizei versteckt. Du hast gesehen, was ich alles getan habe, damit du in Sicherheit bist. Warum glaubst du jetzt, dass ich dir etwas zuleide tun will?«
    »Ich sehe nichts. Ich arm, ich kein - Professor, aber ich weiß, was passieren. Ich sehe jemanden, du sagen Polizei, sie sagen, ah, ägyptischer Junge, er Terrorist, er Mörder. Ich sehe jemanden, dann sie mich töten. Nein, ich sehe keinen Menschen.« Er warf das Geschirrtuch auf den Küchentisch und rannte hinaus.

43
Abfuhr in der Leichenhalle
    Als ich die Pfarrei verließ, war ich angespannt und nervös. Das Gespräch mit Benji hatte meine Vermutung bestätigt, dass er Marcs Mörder gesehen hatte. Und er hatte mir erklärt, warum er nichts darüber sagen wollte. Ich konnte es ihm nicht verdenken: In ihrem Eifer, ihn zu töten, hatte die Polizei immerhin Catherine angeschossen. Warum sollte Benjamin darauf vertrauen, dass ich sie davon abhalten würde, ihn hinzurichten, wenn er sich stellte, um auszusagen?
    Wenn ich eine Idee hätte, wie ich ihm die Ermittler vom Hals halten könnte, würde er mir vielleicht im Austausch die Information geben, aber im Moment hatte ich überhaupt keine schlauen Ideen.
    Der Rest des Tages verlief nicht erfreulicher. In meiner Wohnung fand ich eine Nachricht von Bryant Vishnikov vor. Er hatte angerufen, kurz nachdem ich die Wohnung verlassen hatte. In der Hoffnung, dass er sensationelle Ergebnisse zu bieten hatte, ließ ich Mantel und Tasche fallen und rief sofort zurück. Er unterbrach eine Obduktion, um mit mir zu sprechen.
    »Wieso haben Sie mir nicht gesagt, dass die Stadt auch eine Autopsie von Ihrer Leiche haben will?«
    »Hi, Bryant. Hatten Sie ein nettes Wochenende? Meins war schön, danke, nur die üblichen zwei Stunden im grellen Licht mit Ermittlern von drei Behörden. Ich weiß nicht, ob Ihnen das jemals aufgefallen ist, aber trotz meiner gewinnenden Art werde ich von der Polizei nicht allzu sehr geschätzt. Deren Wünsche und Hoffnungen werden mir nicht offenbart. Wann ist die Autopsie angeordnet worden?«
    »Die Unterlagen kamen gestern Nachmittag vom Büro von Bobby Mallory. Als ich ihn anrief und sagte, ich hätte

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