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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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Blödheit. »Das ist sein Auto.«
    »Bist du sicher? Stand es Sonntagabend auch schon hier?«
    »Weiß nicht.« Sie war es leid, Fragen zu beantworten. »Wir haben uns nichts dabei gedacht. Er ist auch meist mit dem Bus zur Arbeit gefahren. Dann haben wir gesehen, dass er tot ist. Daddy, wenn ich zu spät komme, sagt Miss Stetson, muss ich nachsitzen. Kannst du mich fahren, bitte, bitte?«
    »Ja, okay, aber du weißt, dass du nicht auf der Straße Seilspringen darfst. Und war Kansa am Dienstagabend auch dabei? Dann bist du nämlich -«
    Sie stiegen in ein Auto, bevor ich hörte, was sie war. Ich ging auf die andere Straßenseite und inspizierte Whitbys Saturn. Er war staubig, aber in tadellosem Zustand, ohne Beulen oder Kratzer, abgesehen von einer kleinen Delle an der linken Seite der vorderen Stoßstange.
    Ich schirmte mit den Händen die Augen ab und versuchte, ins Innere zu spähen. Wenn das Mädchen Recht hatte, war Marc zu Fuß aufgebrochen. Wohin wollte er? Und wie war er nach New Solway gekommen?
    Ein Taxi hielt vor Whitbys Haus. Amy Blount stieg vorne aus, öffnete die hintere Tür und half einer winzigen Frau in strengem schwarzem Kostüm und schwarzem Hut beim Aussteigen. Auf der anderen Seite stieg ein Mann aus, gefolgt von Harriet. Die Familie Whitby erschien vollzählig. Ich seufzte. Das konnte die Sache noch schwieriger machen.
    Der Mann beugte sich zum Fahrer hinunter und bezahlte. Als ich auf die Gruppe zutrat, wandte Mrs. Whitby sich zu mir um. Ich konnte ihr Gesicht nicht erkennen; auch mit hochhackigen Schuhen war sie höchstens eins sechzig groß, und unter der Hutkrempe war nur ihr Kinn zu sehen. Ich murmelte die üblichen Beileidsbezeugungen und stellte mich vor.
    »Ja, alles ist sehr schwer«, sagte sie mit lebloser Stimme. »Aber da meine Tochter und mein Mann wollen, dass Sie im Leben meines Sohnes herumstöbern, habe ich mir vorgenommen, Sie wenigstens kennen zu lernen. Armer Marcus, es ist mir nicht gelungen, ihn zu schützen, als er noch lebte, ich weiß nicht, weshalb ich mir eingebildet habe, ich könnte ihn im Tod schützen.«
    Harriet nagte an ihrer Unterlippe; sie musste sich solche Äußerungen offenbar schon seit vierundzwanzig Stunden anhören. Sie stellte mich ihrem Vater vor, einem großen, stämmigen Mann. Ich schätzte ihn auf Mitte fünfzig, aber seine Haltung war die eines älteren, gebrechlichen Menschen.
    »Sie sind also die Frau, die Marc gefunden hat. Ich verstehe es nicht, ich verstehe das alles nicht. Und Sie meinen, Sie könnten es erklären? Herausfinden, warum er dort war und wie er umkam?«
    Amy mischte sich resolut ein und fragte, ob ich schon im Haus gewesen sei.
    »Ich wollte auf die Familie warten«, sagte ich. »Wann kommt Ms. Murchison?«
    Sie war schon da. Sie musste hinter der Haustür gestanden und mich bei meinen Gesprächen mit den Nachbarn beobachtet haben, denn noch bevor wir geklärt hatten, wer vorgehen sollte und ob Mr. Whitby oder Harriet ihrer Mutter die fünf Stufen bis zur Haustür hochhelfen sollte, stand Rita Murchison schon in der Tür.
    Wie ich, Mrs. Whitby und ihre Tochter war auch Rita Murchison dunkel gekleidet, offenbar, weil sie als Trauernde und nicht als Putzfrau betrachtet werden wollte. Sie trat nicht beiseite, als wir uns oben auf der schmalen Schwelle drängten, und ich fürchtete schon, sie würde verlangen, dass wir uns auswiesen, bevor sie uns ins Haus ließ.
    Ich setzte mich in Bewegung und zwang sie so, Platz zu machen. »Danke, dass Sie gekommen sind, Ms. Murchison. Wären Sie auch heute zum Saubermachen gekommen?«
    Sie blickte mich finster an. »Ich bin Haushälterin.«
    »Sie kümmern sich um alles? Wohnen Sie dann hier? Wann ist Mr. Whitby am Sonntag weggegangen?«
    »Ich lebe nicht hier, aber ich kümmere mich um alles.«
    Mrs. Whitby drängte sich an Rita Murchison und mir vorbei ins Haus. Die anderen folgten ihr und ließen mich alleine mit der Haushälterin.
    »Als Sie also am Sonntag ins Haus kamen«, fuhr ich fort, worauf sie erwiderte, sie sei eine gute Christin und arbeite nicht am Sonntag. »Am Montag also?«, fragte ich.
    Nach einem kurzen, bockigen Schweigen gab sie schließlich zu, dass sie nur freitags für vier Stunden hier war. »Er war Junggeselle. Er lebte bescheiden. Er brauchte nicht viel Hilfe.«
    Hinter uns räusperte sich Mrs. Whitby lautstark: »Ich hätte nicht gedacht, dass sich in dieser Gegend so viel Staub sammelt. Denn Sie haben ja bestimmt letzten Freitag hier sauber gemacht, und am

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