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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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Frühstückstisch vor, bei denen Laura Drummond ihrem Schwiegersohn mit gehässigen Bemerkungen über seinen Charakter den Kaffee reichte, worauf Geraldine Türen knallend aus dem Haus lief - und was tat? Sie war nicht der Typ, um Zeit mit Shoppingtouren oder Bridgespielen zu vertun. Ich wusste nicht, wie sie die Jahre nach 1937 bis zum Tod ihrer Mutter zugebracht hatte.
    Hinter der Bar fiel der Weg leicht ab. Er führte unter der Powell Road hindurch und kam auf dem Golfplatz von Anodyne Park wieder heraus. Der Platz selbst lag im Dunkeln, aber vereinzelte Laternen beleuchteten den Weg. Vier verspätete Spieler auf einem Golfwagen kamen an mir vorbei. Auf einer Anhöhe stieß ich auf das Clubhaus, ein hell erleuchtetes, lang gestrecktes Gebäude. An einer Seite standen Golfwagen, an der anderen waren Angestellte damit beschäftigt, Autos wegzufahren. Gelächter drang herüber. Mir stand nicht der Sinn nach Heiterkeit.
    Ich kraxelte einen kleinen Hügel hinauf, legte mich ins Gras und schaute zu den Sternen hoch. Das Gras war samtig weich, aber kühl; nach kurzer Zeit begann ich zu frösteln und musste niesen. Ich setzte mich auf und holte mein Handy heraus. Vielleicht erreichte ich Domingo Rivas, den Mann, der Olin Taverner betreut hatte. Seine Telefonnummer war nirgendwo aufgeführt, aber als ich bei der Verwaltung von Anodyne Park anrief und sagte, ich sei Ermittlerin, bekam ich sie im Handumdrehen; er lebte bei einer verheirateten Tochter ganz in der Nähe, in Lyle.
    »Ich hoffe, es gab keine Probleme. Domingo hat Mr. Taverner so aufmerksam betreut, als wäre er sein eigener Vater, und wir haben ihn an einen anderen alten Herrn in unserem Bereich Betreutes Wohnen weiterempfohlen.«
    Ich beruhigte die Frau und erklärte, dass ich nur wegen Marc Whitbys Besuch bei Olin Taverner mit Mr. Rivas sprechen wolle. Sie legte mich kurz auf eine Warteleitung und sagte dann, Rivas würde in einer Stunde herkommen, um sich mit der Familie des »Herrn« zu treffen, für die er vielleicht arbeiten sollte.
    »Wir können ihn bitten, vorher rechtzeitig im Büro vorbeizuschauen, damit Sie mit ihm sprechen können.«
    Sie erklärte mir den Weg zum Büro. Die Unterführung, durch die man vom Golfplatz in die Siedlung zurückkam, fand ich wieder, aber zwischen den Gebäuden verlor ich auf den dunklen gewundenen Wegen die Orientierung. Ich holte eine kleine Taschenlampe aus der Tasche, aber keines der Häuser kam mir bekannt vor. Ich sagte mir, dass die Wege vermutlich alle am Ausgang oder an der Bar enden würden, und ging weiter. Die Annahme erwies sich als falsch - dieser Weg endete abrupt an einem großen Strauch, an dem ich mit dem Fuß hängen blieb.
    Als ich mich bückte, um mich zu befreien, ließ ich aus Versehen die Taschenlampe fallen. Im Lichtschein sah ich Reifenspuren, die um das Gebüsch herumführten. Neugierig ging ich ihnen nach und fand mich vor einem Tunnel wieder. Der unbefestigte Boden war feucht, die Spuren ließen sich leicht erkennen. Es sah aus, als sei jemand mit einem Golfwagen hindurchgefahren.
    Ich war versucht, der Spur zu folgen, um zu erfahren, ob dieser Tunnel in New Solway endete, aber ich hatte keine Lust, mir in dem Matsch meine guten Schuhe zu ruinieren. Außerdem wollte ich Domingo Rivas nicht verpassen.
    Ich machte kehrt. Mit mehr Glück als Verstand fand ich schließlich das Hauptgebäude der Siedlung. Eine Frau, die einen Spielzeugpudel an der Leine spazieren führte, wies mir den Weg zur Verwaltung.
    Die Büros befanden sich in einem Flügel der Pflegestation, die in gebührender Distanz zu den übrigen Teilen von Anodyne Park lag, damit niemand an unerquickliche Dinge wie Demenz oder Tod denken musste. Die Frau am Empfang sagte, oh ja, ich würde bereits erwartet. Domingo Rivas traf kurz nach mir ein, bevor die Frau meinen Ausweis verlangen konnte.
    Rivas war ein kleiner Mann etwa in meinem Alter, der eine schwarze Hose und ein weißes Hemd trug wie ein Kellner. Er betrachtete mich mit besorgtem Blick, während die Frau erklärte, ich sei Ermittlerin und habe einige Fragen über »den schwarzen Mann«, der letztes Wochenende in der Nähe ums Leben gekommen sei.
    Ich musste sie etwas drängen, bis sie uns zu einem Sitzungsraum führte, wo wir uns unter vier Augen unterhalten konnten - sie hatte offenbar die Absicht gehabt, an dem Gespräch teilzunehmen. Mit etwas Geduld gelang es mir schließlich, Rivas zum Hinsetzen zu bewegen, worauf er mir auch seine größte Sorge mitteilte: jemand könne

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