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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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gemeldet, Penn?«
    »Weil ich die Waffe auf dem Gelände von Dr. Felders Jagdcamps verloren habe, direkt hinter der St. Stephen’s. Ich wusste, wenn jemand die Pistole findet, dann ein Jäger von diesem Club. Ich habe Dr. Felder gleich am nächsten Tag angerufen und ihn darum gebeten, dass die Mitglieder des Clubs nach der Waffe Ausschau halten. Ich habe auch Coach Anders von der St. Stephen’s gebeten, nach der Pistole zu suchen, für den Fall, dass ich sie bereits auf dem Spielfeld verloren habe. Ich habe das Spielfeld und den Weg selbst abgesucht, aber nichts gefunden. Einer der Erpresser muss sie aufgenommen haben. Das ist die einzige Erklärung.«
    »Okay. Ich rufe Dr. Felder morgen früh an und frage ihn, ob er Ihre Geschichte bestätigen kann.«
    Noch vor zwei Tagen hätte Chief Logan keinen solchen Anruf getätigt. Mein Wort hätte ihm gereicht. »Ich glaube das einfach nicht«, murmele ich.
    »Was?«
    »Dass Cyrus White tot ist. Ich brauchte ihn lebendig, um Drew zu retten. Ich brauchte ein Geständnis von diesem Mistkerl. Eine dna-Analyse mag vielleicht beweisen, dass er Sex mit Kate gehabt hat, aber sie beweist noch lange nicht, dass er sie getötet hat. Sie beweist nicht einmal, dass er Kate vergewaltigt hat. Und jetzt werden wir niemals erfahren, was Cyrus über ihre letzten Stunden wusste – falls er etwas wusste. Wenn wir keinen Augenzeugen finden, der gesehen hat, wie Cyrus das Mädchen ermordet hat, wird man Drew wegen Mordes vor Gericht stellen.«
    Im Blick des Chiefs liegt Mitgefühl. »Geben Sie die Hoffnung noch nicht auf, Penn.«
    »Wieso? Haben Sie etwa einen Zeugen gefunden?«
    Logans Augen leuchten. Er weiß mehr, als er bisher gesagt hat. »Cyrus wurde fünfmal getroffen«, sagt er. »Das haben zwei Zeugen meinen Detectives bestätigt. Doch als meine Streifenbeamten wegen des Notrufs vor Ort eintrafen, war Cyrus’ Leiche nirgends zu finden.«
    »Wie bitte?«
    »Es gab nichts. Nur ein wenig Blut an der Stelle, wo er nach den Worten der Zeugen niedergeschossen wurde.«
    Ich blicke Logan fassungslos an. »Glauben Sie, die Zeugen haben gelogen? Gütiger Himmel – wurde Cyrus vielleicht gar nicht erschossen? Wurde die ganze Sache nur inszeniert, um uns glauben zu machen, dass er tot ist?«
    »Vergessen Sie diesen Fernsehkrimi-Schwachsinn, Penn. Hier geht es um die Realität. Der Notruf erfolgte durch das Mädchen, mit dem Cyrus im Bett war, und sie gehört nicht zu seiner Truppe. Sie ist eine Weiße aus Morgantown. Auf dem Band kann man hören, wie ein Schwarzer brüllt, dass sie auflegen soll, bevor die Leitung unterbrochen wird. Wie dem auch sei, das Mädchen hat uns erzählt, Cyrus hätte eine kugelsichere Weste getragen. Seine Jungs haben bestätigt, dass er eine besitzt. Kevlar mit keramischen Einlagen.«
    Ich versuche mir das Geschehen vorzustellen. »Selbst wenndas stimmt – wieso sollte Cyrus in seinem Schlafzimmer eine kugelsichere Weste tragen?«
    »Vielleicht hat er damit gerechnet, dass irgendwas passiert. Vielleicht hat er von Sonny erfahren und es mit der Angst zu tun bekommen.«
    Cyrus könnte noch am Leben sein! Aufgeregt frage ich: »Haben Sie sämtliche Krankenhäuser informiert? Natürlich haben Sie das längst, aber …«
    »Penn«, unterbricht mich der Chief.
    »Ja?«
    »Ich werde Drew vernehmen. Jetzt gleich. Ich nehme an, Sie wollen zugegen sein?«
    Plötzlich – und zum allerersten Mal – sehe ich Chief Logan als potentiellen Gegner. »Hören Sie, Don, Drew war in Ihrem Gewahrsam, als es zur den Schießereien kam. Ich bin der Meinung, wir sollten warten, bis …«
    »Ich gehe jetzt rein zu ihm«, sagt Logan mit einer Stimme, so schneidend wie Stahl. »Sie können es später beim Obersten Gericht vorbringen, aber jetzt, in diesem Augenblick, tue ich, was ich tun muss. Ich war mehr als fair Drew gegenüber, aber er hat es mir nicht gedankt. Und ich habe genug davon, dass Leute in meiner Stadt zusammengeschlagen oder umgebracht werden. Kinder sterben, und Drew weiß mehr, als er sagen will. Mehr jedenfalls, als er mir sagen will.«
    Ich hebe flehend die Hände. »Lassen Sie mich zuerst seinen Anwalt anrufen, Don. Das ist alles, worum ich Sie bitte.«
    Logan sieht mich an, als wäre ich übergeschnappt. » Sie sind sein Anwalt, Penn. Ich habe Ihnen doch gerade gesagt, dass Sie dabei sein dürfen.«
    »Ich bin nicht Drews Anwalt, Don.«
    »Wer ist es dann, zum Teufel noch mal?«
    »Quentin Avery.«
    Logan erstarrt. »Sie machen Witze?«
    Ich schüttle den Kopf.

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