Blackmail: Thriller (German Edition)

Killer.«
    Logan nickt. »Genau wie bei Sonny Cross.«
    »Hat jemand gesehen, ob der Killer Asiate war?«
    »Er trug die ganze Zeit seine Maske, und er hat kein Wort gesprochen.«
    »Die Kerle, die Sonny erschossen haben, trugen keine Masken.«
    »Ich weiß.« Logan nimmt einen Stift aus einem Becher mit der Aufschrift TALLADEGA! und klopft damit auf die Tischplatte.
    »Wie dem auch sei, als Ergebnis dieses Zwischenfalls haben wir drei Tote und fünf Verwundete. Bis morgen früh sind es wahrscheinlich vier Tote.«
    Ich schüttele den Kopf. Ich kann nicht fassen, dass mein dringendster alternativer Verdächtiger für den Mord an Kate Townsend tot sein soll. »Haben Sie von den Überlebenden irgendetwas über den Mord an Kate erfahren?«, frage ich den Chief.
    »Meine Detectives sind noch im Krankenhaus und vernehmen sie. Bis jetzt haben wir nichts weiter als Computer-Identifikationen der Waffen des Killers.«
    »So schnell?«
    Logan nickt mit unbewegter Miene. »Die Pistole mit dem Schalldämpfer wurde vor ein paar Monaten aus einem Haus in Biloxi gestohlen.«
    Biloxi … Spielerhauptstadt der gesamten Golfküste. Und Basis der asiatischen Drogenschmugglerbanden. »Nun, das verrät uns schon mal einiges.«
    Der Chief beobachtet mich aufmerksam. »Die andere Handfeuerwaffe wurde vor zwei Jahren hier in Natchez gekauft und registriert.«
    Ein Frösteln läuft über meine Haut. »Wer hat sie gekauft?«
    »Drew Elliott. Und sie wurde niemals verloren oder gestohlen gemeldet.«
    Ich fühle mich, als hätte mein Gewicht sich schlagartig verdoppelt. Das Atmen fällt mir schwer, und der Gedanke, mich zu bewegen, erscheint mir beinahe absurd. »Drew war doch die ganze Nacht im Gefängnis, oder?«
    Chief Logan seufzt. »Soweit ich es feststellen kann, ja. Aber ich war nicht selbst hier. Und es gibt keine Überwachungskamera in seiner Zelle.«
    Erneut denke ich an die Ausbrüche, über die ich im Examiner gelesen habe. Aus irgendeinem Grund ist es den Insassendes Stadtgefängnisses gestattet, sich in einem abgezäunten Bereich hinter dem Gebäude an der frischen Luft aufzuhalten, und nicht wenige haben die Gelegenheit zur Flucht genutzt. »Er kann nicht für vierzig Minuten oder länger nach draußen verschwunden und dann unbemerkt zurückgekommen sein, oder?«
    »Ich glaube nicht. Aber ich kann es nicht mit Bestimmtheit ausschließen.«
    »Meine Güte, Chief!«
    Logan blickt auf, und in seinen Augen steht Bedauern. »Ehrlich gesagt, ist das nicht meine Hauptsorge, Penn. Ich mache mir viel mehr Gedanken, dass Drew sein Handy benutzt haben könnte, um jemanden mit dieser Geschichte zu beauftragen.«
    Ich habe Mühe, Logan nicht merken zu lassen, wie sehr dieser Gedanke mich aus der Fassung bringt. »Wen hätte Drew anrufen können, der Cyrus so schnell aufspürt? Sie selbst und Sheriff Byrd haben Detectives, die rund um die Uhr nach White suchen, bis jetzt ohne jeden Erfolg. Wie hätte Drew das bewerkstelligen sollen?«
    »Zugegeben«, sagt Logan, doch er sieht nicht besonders überzeugt aus.
    »Und noch etwas«, fahre ich fort. »Wie soll Drew gewusst haben, wo er Cyrus White finden kann?«
    »Sie haben mir erzählt, dass Kate Townsend regelmäßig bei Cyrus White gewesen ist.«
    »Aber nur in Brightside Manor.«
    Logan hebt die Augenbrauen. »Sind Sie sicher?«
    Ich bin nicht sicher. »Don, bleiben wir realistisch. Das muss diese asiatische Truppe gewesen sein, die auch Sonny Cross ausgeschaltet hat.«
    »Ich hoffe es, Penn. Weil ich Drew nämlich sein Handy gelassen habe, obwohl ich es ihm hätte wegnehmen sollen. Was ich jetzt bedaure, das können Sie mir glauben.«
    »Es muss irgendwas mit Drogengeschäften zu tun haben, Don. Es kann nicht anders sein.«
    »Wie ich bereits sagte, ich hoffe es. Aber es gibt noch ein Problem.«
    »Welches?«
    »Wir haben eine weitere Pistole am Tatort gefunden. Das wird Sie ebenfalls interessieren.«
    »Wieso?«
    »Es ist eine Springfield XD-9. Sie ist auf Ihren Namen registriert.«
    Es kostet mich alle Mühe, ihn nicht offenen Mundes anzugaffen. »Das kann ich erklären, Don.«
    Logan nickt, doch er blickt mich weit weniger vertrauensvoll an als in den vergangenen Tagen. »Das hoffe ich sehr, Penn. Weil das nämlich schlecht aussieht. Verdammt schlecht.«
    »Ich hab die Waffe vor ein paar Nächten verloren, als wir zwei Kerle gejagt haben, der Drew erpressen wollten.«
    Logan schüttelt den Kopf, sichtlich aufgebracht, weil ich Informationen zurückgehalten habe. »Warum haben Sie das nicht