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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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gesagt hat. Aber das tut ja jeder.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Die Frauen, mit denen Ellen für ihre Marathons trainiert, reden allen möglichen Scheiß über sie, wenn sie nicht dabei ist. Sie erzählen, Ellen würde einem ohne zu überlegen einen Dolch in den Rücken stoßen.«
    »Und warum geben sie sich dann mit Ellen ab?«
    »Angst. Neid. Ellen Elliott ist heiß, reich und mit Dr. Perfekt verheiratet. Sie ist der Arbiter Elegantiarum dieser Stadt, zumindest bei den unter Vierzigjährigen. Sie führt ein Leben, wie alle es führen wollen.«
    »Das glauben sie.«
    Mia sieht mich an, doch ich führe meine Worte nicht weiter aus.
    »Ich kann mir vorstellen, was du meinst«, sagt sie schließlich. »Ich hab keine Ahnung, wieso Dr. Elliott mit ihr verheiratet ist. Niemand weiß es. Er ist ein netter Typ und verdammt heiß, und sie ist so … ich weiß nicht. Vielleicht hat sie ihm auch etwas vorgemacht.«
    »Vielleicht.« Mia ist zu klug, als dass ich dieses Fragespiel noch lange fortführen könnte; nicht mehr lange, und sie kann eins und eins zusammenzählen. »Du musst wahrscheinlich los, oder?«
    Sie nickt wenig begeistert. »Ja. Ich fühle mich irgendwie eigenartig.«
    »Wegen Kate?«
    »Ja. Aber nicht so, wie du vielleicht denkst. Ihr Tod ändert an der Schule sehr viel für mich. Zum Beispiel halte ich jetzt die Abschlussrede, und das wollte ich immer schon. Es gibt da ein paar Dinge, die ich unserer Klasse und den Eltern sagen möchte. Jetzt hab ich die Gelegenheit. Trotzdem, ich wollte nicht, dass es so kommt.«
    »Du hast es dir bestimmt verdient. Um wie viele Punkte hatte Kate dich geschlagen?«
    »Nur um einen sechzehntel Punkt im Gesamtergebnis.« Mia grinst ironisch. »Sie war längst nicht so klug, wie die meistenLeute glauben. Sie hat so getan, als würde sie nie lernen, aber sie hat gebüffelt wie eine Irre. Ich weiß nicht, warum ich dir das alles sage. Ich hab wohl irgendwie Wut auf sie. Aber ich weiß nicht warum.«
    »Wirklich nicht?«
    Mia seufzt und blickt zum Bürgersteig. »Kate wusste ganz genau, was sie tun musste, damit man sich wie ein Stück Scheiße fühlt. Sie konnte einem mit ein paar Worten das Herz aus der Brust reißen und dann so tun, als wäre alles nur eine unschuldige Bemerkung. Sie wurde Star Student, weil sie mich beim College Test um einen einzigen Punkt geschlagen hat, und sie hat dafür gesorgt, dass es jeder wusste. Ich hab sie beim Hochschuleignungstest um vierzig Punkte geschlagen, aber glaubst du, sie hätte auch nur ein einziges Wort darüber verloren?«
    »Welches Ergebnis hast du erzielt?«
    »Tausendfünfhundertvierzig.«
    »Donnerwetter! Also wart ihr im Grunde genommen Rivalinnen, keine Freundinnen.«
    Mia nickt nachdenklich. »Ich bin ehrgeiziger, als ich vielleicht sein sollte, aber für Kate war das Siegen eine Besessenheit. Wir waren immer die beiden ersten Kandidatinnen, bei allem.« Ein merkwürdiger Ausdruck huscht über Mias Gesicht. »Ich schätze, einige Leute werden sagen, dass ich ein Motiv hatte, sie zu ermorden.«
    »Ich glaube nicht, dass du dir deswegen Sorgen machen musst. Ich habe noch nie jemanden ein schlechtes Wort über dich reden hören.«
    Ein ironisches Lachen huscht über ihre Lippen. »Oh, die Leute reden eine Menge über mich. Aber das ist eine andere Geschichte. Und versteh mich nicht falsch wegen Kate. Sie hatte eine schwere Kindheit. Ihr Vater war ein richtiges Arschloch. Wenn sie einem ihre verwundbare Seite gezeigt hat, fiel es einem schwer, kein Mitgefühl für sie zu empfinden. Mir ganz besonders. Aber ich musste mich mit dem gleichen Mistrumschlagen, und ich gebrauche meine Intelligenz nicht dazu, anderen Leuten weh zu tun.«
    Mia starrt die Washington Street hinunter, eine der schönsten Straßen in der Stadt, und schüttelt den Kopf, als wollte sie einen unsinnigen Gedanken vertreiben. Mias Vater hatte die Familie verlassen, als Mia gerade zwei Jahre alt gewesen war, und er hat seine Tochter seither kaum jemals gesehen. Finanzielle Unterstützung war das Minimum, das ihm von den Gerichten auferlegt worden war, und selbst die war nur sporadisch gekommen.
    »Was Kates Tod angeht«, sagt Mia, »kann ich es immer noch nicht glauben. Es ist so … so willkürlich.«
    »Schüler sterben bei Unfällen genauso wie jeder andere.«
    »Ich weiß. Aber das hier ist etwas anderes.«
    »Wieso?«
    »Nachdem ich dich angerufen hatte, bekam ich noch eine Reihe weiterer Anrufe. Die Leute erzählen sich, dass es kein Unfall gewesen

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