Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
leise und rufe mir die psychisch zerstörten Vergewaltigungsopfer ins Gedächtnis zurück, die ich als Ankläger während meiner Zeit in Houston zu rächen versucht habe.
    »Ja, hoffen wir«, echot Mia. »Der Gedanke ist zu grauenhaft.«
    »Dann denk nicht daran. Konzentrier dich aufs Fahren.«
    Mia zwingt sich zu einem Lächeln. »Keine Sorge. Brauchst du mich morgen?«
    »Könnte sein, ja. Falls du Zeit hast.« Ich denke an Drew und seine Bitte, ihm zu helfen.
    »Ruf mich einfach auf dem Handy an.«
    Sie geht zu ihrem Wagen, einem blauen Honda Accord, und steigt ein. Ich warte, bis sie weg ist; dann steige ich die Treppe zu meinem Haus hinauf. Als ich die Tür hinter mir schließe, läutet das Telefon in meinem Büro. Ich gehe zu meinem Schreibtisch und werfe einen Blick auf das Display. Andrew Elliott, M. D. steht da zu lesen.
    »Drew?«, frage ich in den Hörer.
    »Kannst du reden?« Seine Stimme bebt vor Angst.
    »Klar. Was gibt’s denn?«
    »Ich bin bei Kate zu Hause. Ich hab gerade einen Anruf auf dem Handy erhalten.«
    »Von wem?«
    »Ich weiß es nicht. Aber er hat gesagt, ich soll eine Sporttasche mit zwanzigtausend Dollar an der Fünfzig-Yard-Linie des Footballfelds der St. Stephen’s abstellen. Er hat gesagt, wenn ich es nicht tue, geht er zur Polizei und erzählt, dass ich ein Verhältnis mit Kate hatte.«
    Scheiße! »Du hast gesagt, niemand hätte von eurer Affäre gewusst.«
    »So ist es auch. Ich hab keine Ahnung, wer der Anrufer sein könnte.«
    Mein Verstand ist voller Erinnerungen an ähnliche Situationen aus meiner Zeit beim Bezirksstaatsanwalt in Houston. »Wann will er das Geld haben?«
    »In einer Stunde.«

3
    P enn?«, fragt Drew und atmet flach. »Bist du noch da?«
    Die Worte meines alten Freundes haben mich im Arbeitszimmer meines Hauses erstarren lassen. »Zwanzigtausend Dollar in bar in einer Stunde? Um neun Uhr abends? Das ist verrückt! Das ist völlig unmöglich!«
    »Nein, ist es nicht. Ich hab das Geld. Wir haben einen Safe hier im Haus, sogar drei. Einen für Dokumente, einen für Waffen und einen für Bargeld und Schmuck.«
    Ich hätte es mir denken können. Drew Elliott wohnt in einem atemberaubenden viktorianischen Palast, einem Herrenhaus mit jeder nur denkbaren technologischen Spielerei auf einem zwanzigtausend Quadratmeter großen Grundstück in einem der noblen Stadtteile in der Nähe der St. Stephen’s. »Meinst du, der Erpresser wusste das?«
    »Er sagte, er wüsste, dass ich das Geld habe.«
    »Hast du die Stimme erkannt?«
    »Nein, aber es klang nach einem schwarzen Jugendlichen.«
    »Ein schwarzer Jugendlicher? Bist du sicher?«
    »Ziemlich sicher. Außerdem hat er Drogen verlangt.«
    »Drogen?«
    »Verschreibungspflichtige Medikamente. Schmerzmittel. Alles, was ich habe. Er sagte, ich solle es als Anzahlung verstehen. Ein Zeichen meines guten Willens. Das waren seine Worte.«
    »Ich höre da etwas in deiner Stimme, Drew, das mir gar nicht gefällt …«
    »Ich weiß, was du sagen willst, aber …«
    »Du wirst dieses Geld nicht abliefern, Bruder. Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder ignorierst du den Anruf, oder du meldest dich bei der Polizei und erzählst deine Geschichte, und zwar sofort.«
    Drew schweigt zu lange. »Es gibt noch eine dritte Möglichkeit«, sagt er.
    »Drew, hör zu! Es macht keinen Sinn, dieses Geld zu bezahlen! Im Gegenteil, dein Auftauchen allein ist schon ein halbes Schuldeingeständnis. Du könntest außerdem dein Leben aufs Spiel setzen.«
    »Weil der Anrufer Kates Mörder sein könnte? Das meinst du doch damit?«
    Er hat mich durchschaut. »Ich nehme es an.«
    »Ich auch.«
    »Dann solltest du erst recht die Cops rufen. Drew, selbst Gottes persönliches Eingreifen könnte nicht mehr verhindern, dass deine Affäre mit Kate an die Öffentlichkeit gelangt. Du musst jetzt an Schadensbegrenzung denken. Es ist hundertmal besser, wenn die Polizei aus deinem Mund die Geschichte erfährt, als wenn sie es von irgendjemand anderem hört. Auch für deine Familie. Denk an Tim.«
    »Mir bleibt noch Zeit bis morgen, um diese Entscheidung zu treffen.«
    »Darauf solltest du dich nicht verlassen.«
    »Penn, der Kerl, der mich angerufen hat, ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Mörder von Kate. Ich will sein Gesicht sehen! Ich will …«
    »Ich weiß, was du willst, Drew. Vergiss es. Geh nach Hause, mix dir einen starken Drink und denk darüber nach, was für deinen Sohn das Beste ist. Das sollte dich auf andere Gedanken bringen.«
    Drew saugt die

Weitere Kostenlose Bücher