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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Streitsucht der Schwarzen in der Öffentlichkeit, ihr ungehöriges Benehmen … es ist beinahe so, als wären sie stolz darauf. Schwarze Angestellte weigern sich, auf weiße Kunden im Laden einzugehen. Sie tun so, als wäre Inkompetenz eine Art zivilenUngehorsams. Ich bin es leid, Penn. Und die schwarzen Politiker … mein Gott. Ich habe schwarze Stadträte erlebt, die sich nicht scheuen, Ungesetzliches zu tun, und die sich hinterher auch noch damit brüsten. Es ist ihnen völlig gleichgültig, ob sie gegen ein Gesetz verstoßen oder nicht.«
    »Weiße Politiker haben das System jahrelang missbraucht, Caitlin. Sie haben es nur geschickter angestellt, nicht so offensichtlich.«
    »Das weiß ich auch. Aber ist das eine Entschuldigung dafür, dass die Schwarzen es ihnen nun gleichtun? Dass sie das System missbrauchen, das Martin Luther King und Malcolm X niederreißen wollten, wobei sie ihr Leben ließen?«
    »Nein, aber …«
    »Wir haben bereits über die Schulen gesprochen. Möchtest du die ganze Wahrheit hören? Die öffentlichen Schulen von Natchez sind zu achtundneunzig Prozent schwarz. Ihr Budget ist fünfmal höher als das der St. Stephen’s – pro Schüler, wohlgemerkt! –, trotzdem erzielen sie die zweitniedrigsten Testergebnisse in den usa. Alle Absolventen der St. Stephen’s erreichen Ergebnisse weit über dem US-Durchschnitt, und nahezu jeder Absolvent besucht anschließend vier Jahre lang ein College. Das Gleiche gilt für die hiesige katholische Schule.«
    »In beiden Schulen gibt es auch schwarze Schüler.«
    »Wenige, sehr wenige, und sie sind die Ausnahmen, welche die Regel bestätigen. Wir haben über die Statistik der allein erziehenden Mütter gesprochen. Möchtest du raten, wie hoch der Prozentsatz der schwarzen allein erziehenden Mütter ist?«
    »Caitlin, hör zu …«
    »Ich weiß, ich weiß, du willst mir jetzt deine großartige Analogie zwischen den Afroamerikanern und den Indianern unterbreiten. Ich will es nicht hören. Es ist zu viel Wasser den Fluss hinuntergeflossen. Ich bin es leid, immer wieder von Sklaverei und Wiederaufbau hören zu müssen. Der Fall Brown gegen die Erziehungsbehörde liegt beinahe fünfzig Jahre zurück, Penn. Was stimmt nicht mit diesem Bild? Wie offensichtlich muss esdenn noch werden, bevor die Menschen bereit sind, die Wahrheit einzugestehen?«
    »Die da wäre?«
    »Das System ist kaputt! Und einer der Gründe, warum es hier in dieser Stadt kaputt ist, ist der, dass dieses System hauptsächlich von Schwarzen und für Schwarze beherrscht wird! Sie legen einfach keinen Wert auf eine gute Ausbildung. Und ich denke nicht daran, noch länger so zu tun, als wäre es nicht so.«
    Ich kann es nicht glauben. Wie so viele Yankees, die es in den Süden verschlagen hat, hat Caitlin eine dramatische Änderung ihrer Einstellung bezüglich des Rassenproblems durchlaufen, und obwohl ich es schon bei anderen gesehen habe, hätte ich es niemals von ihr erwartet. »Das ist eine verdammt rassistische Sichtweise, Caitlin.«
    »Ich bin nicht rassistisch. Ich bin realistisch.«
    »Wenn ich so etwas sagen würde, würde man mich als Rassisten bezeichnen. Meinst du, nur weil du aus Boston kommst, ist es weniger rassistisch, derartige Ansichten zu vertreten?«
    Sie trommelt mit der Gabel auf dem Teller. »Ich bin keine verzogene Amateurin, okay? Das war ich vielleicht vor fünf Jahren, als ich hergekommen bin. Aber jetzt habe ich ein persönliches Interesse an diesem Problem.« Sie nimmt erneut meine Hand und drückt sie drängend. »Überlassen wir ihnen diese Stadt, Penn. Sie wollen an die Macht? Lass sie. Lass Shad Johnson diese wunderbare kleine Stadt in ein neues Fayette verwandeln. Du kannst es sowieso nicht verhindern. Nicht einmal dann, wenn du Bürgermeister wirst. Vielleicht lernen sie etwas aus dem, was sie angerichtet haben, wenn sie die Stadt vollends ruiniert haben.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Dass man sich überwinden muss. Opfer bringen. Arbeiten, um zu leben.«
    »Und das von der Tochter eines Multimillionärs?«
    Ihre Augen blitzen vor Zorn. »Glaubst du, mein Vater musste nicht arbeiten, um sich aufzubauen, was er erreicht hat? Glaubst du, ich musste nicht arbeiten?«
    »Beruhige dich. Selbstverständlich musste er arbeiten. Aber er hatte andere Voraussetzungen. Er hatte gewisse Vorteile, die Gesetze, das Kapital und … offen gestanden, die alten Seilschaften.«
    Caitlin schüttelt aufgebracht den Kopf, als der Kellner hereinkommt, um unsere Speisen

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