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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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gesehen?«
    »Eine Menge Leute haben ihn gesehen, früher am Abend. Offenbar war er sogar oben auf der Bühne mit dem DJ, hat getanzt und zu den Leuten geredet. Er hat Kate und Chris einen Song gewidmet.«
    »Aber niemand weiß, wo er jetzt steckt?«
    »Nein. Kann sein, dass er in einem der Zelte ist, aber da gehe ich nicht rein, nicht mal für dich.«
    »Warum nicht?«
    »Ich gehe nicht rein.«
    »Was passiert in den Zelten? Drogen?«
    Mia mustert mich hart. »Die Art von Sex, die mich absolut nicht interessiert.«
    »Ich wollte dich nicht bitten, dass du reingehst. Ich wollte nur wissen, was da los ist.«
    Mia lehnt sich in ihrem Sitz zurück und schließt die Augen. Sie klingt ein wenig außer Atem.
    »Hast du Ecstasy genommen?«, frage ich sie.
    »Nein. Das war ein Witz eben. Ich nehme überhaupt keine Drogen. Ich musste bloß ein paar Wodka trinken, als ich mit den Leuten geredet habe.«
    »Wie ist die allgemeine Gefühlslage?«, will ich wissen.
    »Oben auf der Bühne sind alle super drauf. Sie umarmen sich und halten sich an den Händen. Die Bauertrampel in den Pick-ups haben Speed eingeworfen. An einem der Teiche ist ’ne Schlägerei im Gange. Ein paar Mädchen sind sturzbetrunken. Sie kriegen überhaupt nichts mehr mit. So enden sie dann in den Zelten.«
    Ich kurbele mein Seitenfenster herunter, um frische Luft im Gesicht zu spüren. »Haben die Eltern von diesen Kids auch nur den Hauch einer Ahnung, was hier draußen abgeht?«
    »Ich glaube nicht. Aber vielleicht wissen sie es nächsteWoche. Ich habe Blitze in einem der Zelte gesehen. Wenn du hier draußen nackt rumläufst, landest du im Internet, so viel ist sicher.«
    »Ach du Scheiße.«
    Mia beugt sich vor, strafft die Haare zu einem Pferdeschwanz und fixiert sie mit einem elastischen Band. »Was willst du als Nächstes machen?«
    »Lass uns zurück zum Hotel fahren und herausfinden, was auf Kates Flashkarten war. Hier draußen können wir Drew nicht weiterhelfen.«
    Sie nickt und lässt den Motor an.
    »Warte noch«, sage ich und öffne meine Tür.
    »Wohin willst du?«
    »Der Weg zurück dauert lang.«
    »Oh. Geh nicht zu weit weg.«
    Ich gehe ein paar Meter den Hügel hinunter, weg vom Wagen. Als ich meinen Reißverschluss öffne, nähert sich ein Pick-up von der Einfahrt her. Um dem Licht seiner Scheinwerfer auszuweichen, gehe ich noch ein Stück weiter den Hang hinunter, zu einer großen Eiche mit weit ausladenden, niedrigen Ästen. Ich warte, bis der Pick-up vorbei ist, dann öffne ich den Hosenstall und uriniere. Ich bin fast fertig, als eine eigenartig melodische Stimme vom Himmel herab zu kommen scheint.
    »Mein kleines Vögelchen mag, was es da sieht.«
    Ich zucke zusammen und pinkle mir fast aufs Hosenbein. Helles Gelächter klingt durch die Dunkelheit.
    »Wer ist da?«, frage ich nervös.
    »Hier oben«, sagt eine Stimme.
    Ich blicke nach oben. In der Beuge eines waagerechten Astes liegt ein Teenager mit nacktem Oberkörper, der Marko Bakic sein könnte. Neben ihm, mit baumelnden nackten Füßen, sitzt ein Mädchen, das nicht älter aussieht als fünfzehn. Alicia Reynolds. Sie hat ebenfalls kein Hemd an, und ihre Brüste werden kaum verhüllt von einem Wonderbra. Aus ihrem Schmollmund baumelt der weiße Ring eines Babyschnullers.
    »Machen Sie ruhig fertig«, kichert sie um den Schnuller herum. »Ich hab sowieso schon alles gesehen.«
    Der Junge grinst wie die berühmte Cheshire-Katze. »Mr Cage, hab ich recht?«
    Der osteuropäische Akzent ist unverwechselbar. Es ist tatsächlich Marko Bakic.
    Ich trete einen Schritt vor und blicke zu ihm hoch. »Hallo Marko.«
    »Was führt Sie heute Abend hierher, Mann? Suchen Sie vielleicht nach irgendwas, um high zu werden?«
    »Offen gestanden habe ich nach dir gesucht, Marko.«
    Das Grinsen gerät nicht für einen Moment ins Wanken. »Tatsache?«
    »Wie macht er das?«, fragt das Mädchen. »Wie kann er einfach so aufhören zu pinkeln? Ich könnte das nicht.«
    »Los, hol dir noch was zu trinken«, sagt Marko zu ihr, ohne mich aus den Augen zu lassen.
    »Ich will aber nichts mehr trinken.«
    »Dann verzieh dich eben ohne. Das hier kannst du mitnehmen.«
    Er reicht ihr etwas Kleines. Pillen, ohne Zweifel. »Ihr anderen geht mit ihr, okay?«
    Wie aus dem Nichts materialisieren drei weitere junge Männer und springen von anderen Zweigen zu Boden. Sie setzen sich den Hügel hinauf zur Straße in Bewegung. Alicia geht mit ihnen. Auf dem T-Shirt eines der Jungen steht KAPPA ALPHA OLE MISS.
    Als sie

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