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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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stellt sich als Psychologe heraus, der für einige Monate von außerhalb nach Natchez gependelt war. Der »Dr. Lewis«, der Kates Avancen offenbar zurückgewiesen hat, war ihr langjähriger Psychotherapeut, der in New Orleans praktiziert. »Mr Marbury« war ein Leichtathletik-Trainer, der zwei Sommer lang mit den Cheerleadern gearbeitet hat. Mia freut es offenbar, dass er Kates Aufmerksamkeiten zurückgewiesen hat. Als ich den Namen Wade Anders von der Liste vorlese, runzelt sie die Stirn und sieht mich an.
    »Kate schreibt, Coach Anders wäre zu ihr gekommen? Nicht andersherum?«
    »Nun, er steht in der Liste der Abgewiesenen.«
    »Hmmm.«
    »Was denkst du von Coach Anders?«
    »Wade ist ganz okay. Er hat sich nie an mich rangemacht.«
    »Er hat mir erzählt, dass viele Mädchen zu ihm ins Büro kämen.«
    Mia nickt. »Einige Mädchen finden ihn heiß – zumindest, bevor er so zugenommen hat.« Sie lacht leise. »Er hat mal irgendeine Bemerkung über meinen Hintern gemacht.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Sag ich nicht.«
    »Komm schon.«
    »Meine Güte.« Sie senkt den Kopf, als würde sie gedemütigt. »Er hat gesagt, ich hätte einen Ghetto-Arsch.«
    Ich packe das Lenkrad, um den Wagen auf der Straße zu halten. »Was bedeutet das denn?«
    »Du weißt schon … einen Hintern wie eine schwarze Puppe.«
    Ich muss lachen, als ich Mias teils verlegenen, teils amüsierten Gesichtsausdruck bemerke. »Und? Hast du einen ›Ghetto-Arsch‹?«
    »Sag du es mir.«
    »Ja. Ich schätze, du hast einen.«
    Sie lacht.
    »Er ist nicht schlecht. Das gebe ich gerne zu.«
    »Ich hoffe es«, sagt sie. »Ich arbeite schließlich hart genug daran.«
    Nachdem wir die Liste ihrer Bekanntschaften abgearbeitet haben, lese ich die übrigen Einträge in ihrem Tagebuch erneut und suche nach Dingen, in die Mia vielleicht Licht bringen kann. Ihr Handy summt unablässig mit neuen Textnachrichten, doch schließlich reißt sie triumphierend die Hand hoch. »Ich hab’s!«
    »Was?«
    »Das letzte Rätsel. Die Party.«
    »Wo findet sie statt?«
    »Oakfield.«
    Ich kann es kaum glauben. Ich hatte angenommen, die Rave-Party würde mitten im Nichts stattfinden. Oakfield jedoch ist ein mehr als dreißig Hektar großes Vorbürgerkriegsanwesen nördlich der Stadt, eines der schönsten pseudo-italienischen Herrenhäuser in der ganzen Gegend. »Das ist ein Dreimillionendollarhaus.«
    Mia sieht mich von der Seite an. »Tatsache?«
    »Locker.«
    »Es gehört Janie Moffitts Großeltern. Sie sind nicht in der Stadt.«
    »Wie viele Kids werden deiner Meinung nach dort sein?« Ich schätze, ich habe bereits vierzig bis fünfzig Wagen auf dem Weg zur Party gesehen.
    »Am See waren wir ein paar hundert. Und nachdem diese schrecklichen Dinge passiert sind, schätze ich, dass diesmal jeder zur Party kommen wird. Ecstasy gibt einem dieses Gefühl von totaler Empathie, weißt du? Du wirst eins mit allen anderen. Genau das, was im Moment jeder sucht. Es ist eine Art zu teilen, was man fühlt.«
    »Wäre ich nicht hier, würdest du heute Nacht auch X nehmen?«
    Mia sieht mich an. »Vielleicht nehme ich welches, obwohl du da bist.«
    Der Konvoi biegt nach links auf die Airport Road ab, die in den nordwestlichen Teil des Countys führt. Als ich noch auf der Highschool war, haben wir eine Menge heimlicher Partys unter einem Blechdachpavillon in der Nähe des Flughafens gefeiert. Das Risiko, entdeckt zu werden, war gering, weil der Flughafen von Natchez nicht von Liniengesellschaften angeflogen wurde (und immer noch nicht angeflogen wird). Doch Oakfield ist echter Baumwoll-Adel. In Kalifornien würde dieses Anwesend mindestens vierzig Millionen Dollar kosten.
    Der Konvoi wird langsamer und biegt in die schmale Auffahrt ein, die zum Anwesen führt.
    »Los, runter mit dir«, sagt Mia. »Ich kann das Tor schon sehen.«
    Der Accord wird langsamer, bleibt stehen, kriecht vorwärts. Aus meiner nahezu fetalen Position kann ich einen Löwenkopf auf einem hohen gemauerten Torpfosten erkennen. Mia reißt die Decke über meinen Kopf und stößt mich mit überraschender Kraft tiefer in den Fußraum der Beifahrerseite.
    »Mia!« , ruft eine männliche Stimme. »Alles klar?«
    »Und selbst, Jamie?«
    »Bist du allein gekommen?«
    »Wie immer.«
    »Das ist echt ’ne Schande.«
    »Komm ich rein oder nicht?«
    »Verdammt, ja. Ich will mit dir tanzen. Aber sei vorsichtig, hörst du? Es geht wild ab da hinten.«
    Mia will losfahren, doch Jamie ruft ihr hinterher: »Halt, warte!«
    Sie hält

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