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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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rutschend auf dem Kiesweg.
    »Fast hätte ich’s vergessen«, sagt Jamie. »Hier, nimm das mit.«
    Es klingt, als würde ein Gegenstand durch das Fenster den Besitzer wechseln.
    »Danke, Dad«, sagt Mia, dann fährt sie weiter.
    »Was war das?«, frage ich.
    Sie schiebt etwas unter die Decke. »Hier, für dich, Baby.« Sie kichert spöttisch.
    Ich schalte meine led-Leuchte ein und sehe einen gelb-weißen Schnuller in ihrer Hand. Aus meiner Zeit in Houston erkenne ich seine Bedeutung sofort. mdma, Methylendioxymethamphetamin – oder auch nur »X«, Ecstasy genannt – bewirkt bei Missbrauch starkes Zähneknirschen. Raver benutzen Babyschnuller, um Muskelkater in den Kiefern am Morgen danach zu verhindern und Schäden an den Zähnen.
    »Wow!«, sagt Mia beinahe ehrfürchtig.
    »Was denn?«
    »Sieh nach draußen. Aber sei vorsichtig.«
    Ich hebe den Kopf über den Fensterrahmen. Die Hügel von Oakfield sind in das bunte Licht unzähliger flackernder Scheinwerfer getaucht. Zelte aller Größen wurden rings um das Anwesen errichtet, und hämmernder Technosound hallt vom Haus auf dem Hügel zu unserer Rechten herab. Sechzig Meter voraus tanzt eine Heerschar von Teenagern vor einer angestrahlten Bühne. Im Hintergrund rasen Pick-ups und Fourwheeler kreuz und quer über die Hügel und machen Luftsprünge, während die Kids auf den Pritschen dahinter vor Vergnügen kreischen.
    »Geht das bei diesen Partys immer so ab?«, frage ich Mia.
    Raues männliches Gelächter gefolgt vom Kreischen einer Frauenstimme dringt mir ins Ohr. Als ich mich zur Seite drehe, rennen drei splitternackte Mädchen auf Mias Wagen zu, gejagt von zwei Jungen in Bluejeans mit nacktem Oberkörper. Einer der Jungen bespritzt die Mädchen aus einer großen Flasche mit Bier, während der andere sie mit einer batteriebetriebenen Wasserpistole beschießt. Das erste Mädchen kracht gegen Mias Stoßstange, dann wirbelt es herum und rennt durch das Scheinwerferlicht in die Dunkelheit auf der anderen Seite des Weges davon. Das zweite folgt ihr, doch das dritte fällt lachend zu Boden. Die beiden Jungen lassen sich auf und neben ihr fallen.
    »Nein«, sagt Mia. »Normalerweise ist es nicht so.« Sie fährt langsam weiter, und wir nähern uns dem Gewimmel der Tanzenden. »Was soll ich tun, Penn?«, fragt sie.
    »Ich möchte mich mit Marko unterhalten. Machen die Kids Ärger, wenn ich aussteige und frei herumlaufe?«
    »Sie drehen nicht durch, aber es wird sich herumsprechen, dass ein Älterer hier ist. Man wird dich wahrscheinlich auffordern, dass du verschwindest.«
    »Dann park bitte im Dunkeln. Aber so, dass ich den Großteil der Party sehen kann.«
    Mia biegt von der langen Auffahrt ab und parkt an einer stockdunklen Stelle zur Linken. Der Accord federt auf und ab;dann kommt er zum Stehen. »Soll ich nach Marko suchen?«, fragt sie.
    »Wenn du dich dazu in der Lage fühlst.«
    »Und wenn ich ihn finde? Soll ich ihm sagen, dass du mit ihm reden willst?«
    Offen gestanden habe ich noch nicht so weit vorausgedacht. »Ich weiß es nicht.«
    »Kennt er dich?«
    »Er kennt mich. Aber wenn du ihn in diese Richtung lotsen kannst, ohne dass er erfährt, was ihn erwartet, wäre das nicht schlecht.«
    Mia mustert mich im Licht der Armaturenbeleuchtung. »Du meinst, ich soll so tun, als wäre ich scharf auf ihn?«
    »Wenn es nicht zu unangenehm für dich ist. Ich übernehme, sobald ich dich sehe. Du kannst mich auf dem Handy anrufen, um mich vorzuwarnen. Einmal klingeln reicht, ich sehe deine Nummer in meinem Display.«
    »Okay«, sagt sie zögernd. »Aber ich würde mir an deiner Stelle nicht zu viele Hoffnungen machen. Niemand hat Marko in den letzten beiden Tagen gesehen.« Sie greift nach dem Türgriff.
    Ich nehme ihr rechtes Handgelenk und drücke es. »Danke, Mia.«
    »Kein Problem«, sagt sie, doch sie lächelt nicht bei ihren Worten.
    Dann ist sie verschwunden.
    Jemand klopft an die Wagentür. Ich greife nach der Browning in der Jackentasche, während ich mich zu erinnern versuche, wo ich eigentlich bin.
    »Willst du mich vielleicht erschießen?«, fragt Mia und steigt auf der Fahrerseite ein. Der Geruch von Alkohol haftet ihr an. »Du bist eingeschlafen, was?«
    »Ja. Entschuldige.«
    Ich habe Mia nicht erzählt, dass ich heute Abend eine Pistole dabeihabe, doch sie hat mich merkwürdig angeschaut, alsich im Hotel den Mantel übergezogen habe. Draußen sind über zwanzig Grad Celsius. »Hast du Marko gefunden?«
    »Fehlanzeige.«
    »Hat jemand ihn

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