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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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der Jahre mehr schwarze Patienten behandelt als Tom Cage. Wichtiger noch, er hat sie genauso behandelt wie seine weißen Patienten, und die schwarze Gemeinde weiß das. Dad kann keinen öffentlichen Platz der Stadt aufsuchen, ohne dass er von dankbaren schwarzen Patienten umlagert wird.
    Der heutige Tag könnte sich als Härtetest für dieses Wohlwollen erweisen.
    Unser Plan war, James Ervin nach oben zur Wohnung von Jaderious zu schicken. Er sollte sich überzeugen, dass unser Informant zu Hause ist. Anschließend würden wir selbst nach oben gehen und so tun, als gäbe es einen medizinischen Notfall in Nummer 28. Dieser Vorwand diente hauptsächlich unserem eigenen Schutz, nicht dem von Jaderious. Dass es dem Spitzel darüber hinaus vielleicht Deckung verschaffen würde, war nicht beabsichtigt.
    Das Summen meines Handys lässt uns beide im Wagen zusammenzucken.
    »Hallo?« Ich halte mir das Gerät ans Ohr.
    »Ihr Junge ist hier oben«, sagt James Ervin. »Er hat versucht Fersengeld zu geben. Ich halte ihn mit einer Kanone in Schach.«
    »Verdammt«, sagt Dad. »Ich wusste nicht, dass James eine Waffe mit nach oben genommen hat.«
    »Bringen Sie Ihren Arztkoffer mit, Doc«, sagt Ervin. »Er lässt sich bestimmt leichter zum Reden bringen, wenn wir ihm eine Ausrede gegenüber Cyrus’ Leuten liefern.«
    »Wir sind unterwegs«, verspreche ich.
    Jede Hoffnung, unbemerkt zu dem Haus zu kommen, in dem Jaderious wohnt, wurde bereits bei unserer Ankunft zunichte gemacht. Unsere weißen Gesichter zogen die Aufmerksamkeit der Schwarzen auf sich, sobald Ervin ausgestiegen war. Viele Leute haben auf uns gezeigt, doch bis jetzt hat uns nicht einerangesprochen. Würden wir nicht in einem alten, klapprigen Pick-up sitzen, würden sie uns wahrscheinlich für Cops halten. Vielleicht tun sie es auch so.
    Dad und ich sind beide bewaffnet, doch irgendeine innere Stimme sagt mir, dass wir unsere Pistolen besser im Wagen zurücklassen sollten. Dad ist anderer Meinung, und so schließen wir einen Kompromiss. Ich lasse die Browning zurück, doch er nimmt seine kleine Smith & Wesson Kaliber .38 in seinem Arztkoffer mit. Wir überqueren den Parkplatz mit entschlossenen, doch nicht zu schnellen Schritten. Die Menschen hier spüren die Angst, wie Tiere es tun. Wir sind nichts weiter als zwei Typen, die einen Job zu erledigen haben.
    Zwei weiße Typen.
    Ich bin froh, dass einer von uns über siebzig ist. Die Leute, die sich vor den Häusern herumtreiben, wissen offensichtlich nicht, was sie davon halten sollen.
    Wie bei den meisten Wohnhäusern im Süden befinden sich die Treppen der Gebäude von Brightside Manor außen am Haus. Wir steigen hinauf zu der Tür, durch die James Ervin fünfzehn Minuten zuvor eingetreten ist, klopfen flüchtig an und treten ein.
    Der Gestank von verbranntem Fett und Abfällen trifft mich wie ein heimtückischer Schlag in die Magengrube. Jaderious Huntley sitzt im vorderen Zimmer auf einem Holzstuhl, die Hände unter den Oberschenkeln. James Ervin steht zweieinhalb Meter von ihm weg, eine vernickelte Pistole in der Hand. Aus Sonnys Notizen weiß ich, dass Jaderious achtundzwanzig Jahre alt ist, doch er sieht aus wie vierzig. Er ist nackt bis auf eine Sporthose, und sein Oberkörper ist so hager, dass ich mich frage, wann er zum letzten Mal etwas gegessen hat. Sein Gesicht ist eingefallen, die Augen liegen tief in den Höhlen. Wenn Huntley ein Drogenkurier ist, dann missbraucht er das Zeug, das er transportiert, schon seit einer ganzen Weile.
    Ich gehe zum Stuhl und knie mich vor ihn. »Machen wir es kurz und schmerzlos, Jaderious.«
    Er weigert sich, mir in die Augen zu sehen, und schüttelt den Kopf, als würde er von einem Schwachsinnigen angesprochen. »Sie kapieren das nicht, Mann. Sie haben mich schon umgebracht.«
    »Ich habe versucht, es aus der Ferne zu regeln, Jaderious. Sie wollten nicht mitspielen.«
    Huntley lehnt sich zurück und verschränkt die Arme vor der Brust. Ich habe den Eindruck, es ist das psychologische Äquivalent einer schusssicheren Weste für ihn. »Ich sag einen Dreck über das, was Sie mich am Telefon gefragt haben, Mann! Ihr seid keine Cops!« Er deutet auf James Ervin. »Bis auf den nutzlosen Wichser da, und der ist längst zu alt, um noch was zu machen. Er ist zu alt, um seine Alte zu ficken, Mann!«
    James Ervins Gesicht bleibt so versteinert und ungerührt wie die Steilwand einer Felsklippe.
    »Sie haben recht«, sage ich geduldig. »Wir sind keine Cops. Deswegen sehen Sie das

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