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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Schultern.
    »Mach schnell« , sagte sie rau.

35
    I ch sitze im City Center Grill, einem Mikrokosmos von New Orleans mitten im Zentrum von Natchez. Das Lokal hat einen mit Ziegeln gepflasterten Hof, schmiedeeiserne Tische, prächtige Kübelfarne, einen Springbrunnen, eine gute Bar und weitgereiste, kultivierte Besitzer, jedenfalls nach einheimischen Maßstäben. Mir gegenüber am Tisch sitzt Jaderious Huntley. Der Spitzel trägt eine schwarze Jogginghose und ein schmuddeliges T-Shirt und zuckt nervös am ganzen Leib wie ein Junkie, der auf seinen nächsten Schuss wartet.
    Jaderious hat mich heute Morgen überraschend angerufen und gesagt, dass Stoney Washington bereit sei, mit mir über Cyrus zu reden, allerdings nur von Angesicht zu Angesicht. Das roch meiner Meinung nach wie eine Falle; deswegen sagte ich, das Treffen müsse an einem öffentlichen Platz meiner Wahl stattfinden. Jaderious unterbreitete meine Bedingung Stoney, der sich zögernd einverstanden erklärte. Ich entschied mich für den City Center Grill, weil es dort mittags immer geschäftig zugeht, besonders an Sonntagen, und weil Jaderious und Stoney dort höchst unwahrscheinlich jemandem begegnen werden, der einen von beiden erkennt.
    »Warum ist Stoney nicht mitgekommen?«, frage ich Jaderious.
    Huntley blickt nervös zu den Nachbartischen. Sie sind voll, doch niemand beachtet uns weiter. »Stoney will nicht mit mir gesehen werden, Mann. Schlecht für seine Gesundheit. Keine Sorge, er wird kommen.«
    Mein Handy vibriert. Es ist Caitlin. Sie ruft aus der Redaktion des Examiner an. Ich werde sie zurückrufen, sobald dieses Treffen vorbei ist. Ich darf mich nicht für einen Moment von Jaderious ablenken lassen. Er sieht aus, als würde er Fersengeld geben, wenn die Kellnerin auch nur laut mit einem Teller klappert.
    »Was wollen Sie eigentlich tun, wenn Sie Cyrus gefunden haben?«, fragt er.
    »Mit ihm reden.«
    Jaderious schüttelt den Kopf. »Sie sind verrückt, Mann. Sie sollten sich so weit wie möglich von Cyrus fernhalten. Sie sollten gleich jetzt verschwinden, Mann. Wir beide sollten verschwinden. Noch ist genügend Zeit, um Stoney anzurufen und …«
    »Vergessen Sie’s, Jaderious. Nach dieser Geschichte haben Sie Ruhe vor mir, aber Sie werden bis zum Ende dieses Treffens bleiben. Ich muss sicher sein, dass ich mit dem richtigen Stoney Washington rede.«
    Jaderious erstarrt unvermittelt, die Augen auf irgendetwas hinter mir gerichtet.
    Ich drehe mich um und blicke zum Haupteingang des Restaurants. Um das Lokal zu betreten, müssen die Gäste durch einen langen ummauerten Hof, der gesäumt ist von schmiedeeisernen Tischen und Stühlen, und dann durch eine Tür mit Scheiben darin. Genau jetzt, in diesem Augenblick, steht ein Schwarzer von vielleicht zwanzig Jahren mit einem roten, um den Kopf gebundenen Tuch vor der Tür und blickt durch die Scheiben auf die Tische im Innern.
    »Ist das Stoney?«, frage ich.
    Jaderious’ Stuhl rutscht quietschend über den Boden.
    Ich wirbele herum und packe seinen Arm, bevor er losrennen kann. Er ist halb aus dem Sitz und von Angst geschüttelt. Ich halte ihn mit aller Kraft fest. »Wer ist das, Jaderious?«
    »Einer von Cyrus’ Leuten! Ich muss von hier verschwinden!«
    »Okay. Bleiben Sie ganz ruhig, ja? Er wird nichts unternehmen, solange wir hier drin zusammen mit all den anderen Leuten sitzen. Ich kann die Cops in zwei Minuten hier haben.«
    Jaderious starrt mich an, als hätte ich den Verstand verloren. »Mann, er schießt alle im Restaurant über den Haufen, um mich zu kriegen! Wir müssen verschwinden, auf der Stelle!«
    Ich blicke zur Küche. Dort gibt es vermutlich einenAusgang, den ich jedoch noch nie gesehen habe. Darüber hinaus gibt es in der rückwärtigen Wand des Lokals eine schmale Tür, die nach draußen in eine Seitengasse führt. An hektischen Tagen habe ich hin und wieder in dieser Gasse geparkt und das Restaurant durch diese Tür betreten.
    »Was macht er jetzt?«, frage ich Jaderious.
    »Er sieht direkt zu mir, Mann«, flüstert Jaderious. »Ich bin so gut wie tot! Scheiße, Mann, ich bin tot !«
    »Es gibt einen Weg hinten raus. Eine Tür in der Rückwand. Sie ist fast genau hinter ihnen, zehn Meter entfernt.«
    »Er kommt rein, Mann!«
    Ich erhebe mich und ziehe Jaderious auf die Beine. Während ich ihn zwischen den Tischen hindurch zur Tür führe, greife ich nach dem Handy in meiner Jackentasche.
    »Haben Sie ’ne Kanone?«, fragt Jaderious.
    »Ja. Sagen Sie mir Bescheid, sobald

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