Blackmail: Thriller (German Edition)
nehmt.«
»Ihren. Glaube ich. Scheiße, ich weiß es nicht! Sie kommt wieder. Lasst euch ja nicht abhängen!«
Sie legt auf.
»Welcher Wagen?«, fragt Kelly.
»Sie glaubt, dass sie Alicias Wagen nehmen, aber sie ist nicht sicher. Sie fahren bald los.« Mein Herz schlägt mir plötzlich bis zum Hals. »Marko ist also tatsächlich noch in der Gegend. Jesses.«
»Befestigen Sie den Sender an Alicias Wagen«, sagt Logan.
»Erst wenn wir sicher wissen, dass sie ihn nehmen«, sagt Kelly.
»Dann ist es zu spät!«
Kelly schüttelt den Kopf. »Ich warte.«
»Wenn das Mädchen Sie entdeckt, ist es vorbei.«
Leises Lachen. »Niemand wird mich entdecken, Chief.«
Kelly gleitet aus dem Wagen und schließt leise die Tür. Als ich aus dem Fenster sehe, ist er verschwunden.
»Wo ist er hin?«, fragt Logan. »Ich sehe ihn nicht mehr.«
»Er ist noch da. Seien Sie froh, dass er auf unserer Seite ist.«
Logan beugt sich vor und macht sich an irgendwas zu schaffen. Der Sitz zwischen uns ist übersät mit Ausrüstung: Walkie-Talkies, der Empfänger für Mias Sender und ein paar Sachen von Kelly einschließlich einem Miniatur-Laptop. Auf dem Fußboden vor dem Rücksitz liegen außerdem ein Scharfschützengewehr aus Carbonfaser und eine Heckler und Koch MP5, die gleiche Maschinenpistole, wie die Asiaten sie vergangene Woche benutzt haben. Beide Waffen sind mit Restlichtverstärkern ausgerüstet.
»Was tun Sie da?«, frage ich Logan.
»Ich sorge dafür, dass unsere Funkgeräte alle auf dem gleichen Kanal arbeiten. Manchmal sind es die dümmsten Dinge, die einen umbringen.«
Die Beleuchtung unter dem Dach des Carports der Reynolds’ geht an.
»Da kommen sie«, sage ich.
Alicias weißer RX-8 parkt unter dem Dach. Mias Accord steht in der Einfahrt. Markos Freundin tritt in den Carport und geht um den Mazda herum zur Fahrertür. Sie ist offensichtlich wütend. Mia kommt hinter ihr aus dem Haus. Sie bewegt sich viel langsamer und steigt auf der Beifahrerseite ein. Sie wirft einen Blick in unsere Richtung, doch sie wirkt nicht nervös.
»Das Reynolds-Mädchen kann uns in diesem Mazda leicht abhängen«, sagt Logan.
»Kelly macht das schon. Warten Sie einfach ab.«
Der RX-8 setzt rasch auf die Straße zurück und jagt mit winselndem Motor die Lindberg Street hinunter und in eine große Wohngegend vor der Umgehung des Highway 61.
»Wo ist Kelly?«, fragt Logan.
Er hat noch nicht zu Ende gesprochen, da wird die Tür zumeiner Linken aufgerissen und Kelly springt herein. »Bleiben Sie fünfzig Meter dahinter«, sagt er. »Nur keine verdächtige Eile.«
Logan ist nervös, das sehe ich. Er versucht die Rücklichter des Mazda nicht aus den Augen zu verlieren, was meiner Meinung nach vernünftig ist.
»Wenn Sie das Mädchen sehen können, kann das Mädchen Sie ebenfalls entdecken«, sagt Kelly ruhig und greift nach seinem Computer. »Vertrau auf deine Ausrüstung.«
Ich würde nicht auf die Ausrüstung der lokalen Polizei vertrauen, aber dieses Zeug gehört Kelly.
»Haben Sie sie?«, fragt Logan, ohne merklich langsamer zu fahren.
Ich drehe mich zum Rücksitz um und sehe, wie Kelly einen Stadtplan auf das Display holt und ihn studiert. »Ich hab sie. Fahren Sie langsamer, Chief.«
Logan lässt die Rücklichter enteilen.
Ein roter Punkt auf Kellys Schirm bewegt sich durch die Straßen von Montebello in Richtung der Umgehungsstraße. Der Punkt biegt auf die Umgehungsstraße ab und beschleunigt kurz.
»Wo sind sie?«, fragt Logan nervös.
»Auf dem Highway«, antworte ich. »Jetzt biegen sie wieder ab, auf den Montebello Melrose Parkway.«
»Richtung Innenstadt?«
»Sieht so aus. Wir kommen an jeder Menge Häuser vorbei und sehr viel Wald.«
Der rote Punkt jagt über die langen gewundenen Straßen, die sich durch den dichten Wald zwischen der Umgehungsstraße und der Innenstadt von Natchez ziehen. Er passiert Melrose, eine Vorbürgerkriegsplantage, die die Stadt gekauft und zu einem historischen Nationalpark gemacht hat. In diesem Teil von Natchez stehen zahlreiche Herrenhäuser und Villen, denn viele der ehemaligen großen Plantagen grenzten an diese Gegend.
Logan beschleunigt den Parkway hinunter. Wir passieren einmodernes Bankgebäude, umgeben von Wald; dann geht es einen Hügel hinauf und an Melrose vorbei.
»Jetzt sind sie auf der Main Street«, sagt Kelly.
»Noch nicht«, sage ich. »Das ist nur die Verlängerung der Main Street. Sie sind noch nicht im Zentrum.«
»Sie werden langsamer«, sagt Kelly. »Jetzt
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