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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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wird. Er kennt diese Jugendlichen, und ich bin sicher, es war alles nur ein Missverständnis. Stimmt’s, Drew?«
    Drew blickt aus tränenüberströmten Augen zur mir hin. »Äh … ja, das stimmt, Officer. Wir haben Blödsinn gemacht, und irgendwie ist es aus dem Ruder geraten.«
    »Schwachsinn!«, brüllt einer der Jugendlichen am Boden. »Dieser Bastard wollte uns abmurksen! Er hat mir die Nase gebrochen!«
    Der Cop deutet auf Steve Sayers. »Ein Baseballschläger in den Händen von dem Jungen da ist eine tödliche Waffe. In meinen Augen sah das nach einem schweren Überfall aus.«
    Der Cop hat recht. Steve Sayers ist mindestens eins fünfundachtzig groß und besitzt die hyper-aufgepumpte Muskulatur, die ich mit dem Gebrauch anaboler Steroide assoziiere. Alle drei Jungen sehen so aus, jetzt, wo ich genauer hinschaue – und das lässt mich an Marko Bakic denken und seinen kleinen schwunghaften Drogenhandel in der St. Stephen’s.
    »Bewaffneter Überfall wäre ein Verbrechen, Officer«, sage ich in ruhigem Tonfall. »Steve ist ein guter Junge. Es gibtkeinen Grund, eine Verhaftung wegen eines angeblichen Verbrechens in seine Akte zu bringen.«
    »Keiner rührt sich von der Stelle!«, sagt der Cop, der jung genug aussieht, um als Anfänger durchzugehen. Er wird keine Entscheidung bezüglich prominenter Bürger der Stadt treffen, ohne sich Rat bei einem Vorgesetzten zu holen. Während er zu seinem Streifenwagen geht, um das Funkgerät zu benutzen, wende ich mich einem der Jungen am Boden zu. »Was habt ihr geglaubt, was ihr da tut, verdammt noch mal?«
    »Leck mich am Arsch!«, pflaumt er mich an. »Dieser Bastard hat eins auf die Fresse verdient! Dieser verdammte Kinderficker! Perverses Schwein!«
    In diesem Moment dämmert es mir: Sie wissen Bescheid über Kate und Drew!
    Ich würde gerne mit Drew reden, doch der zweite Cop steht zu dicht bei ihm. Ich versuche seinen Blick einzufangen, doch das Pfefferspray hat seine Augen für eine Weile unbrauchbar gemacht.
    Als der junge Cop vom Wagen zurückkehrt, geht er geradewegs an mir vorbei und erklärt Drew, er sei wegen schweren Überfalls verhaftet. Dann sagt er ihm seine Rechte nach dem Miranda-Gesetz auf. Der zweite Cop wendet sich an Steve Sayers und tut das Gleiche.
    »Was soll das bedeuten, Jungs?«, frage ich so ruhig ich kann. »Dr. Elliott hat eindeutig in Notwehr gehandelt. Sie haben selbst gehört, was er während des Kampfes gesagt hat.«
    »Das soll der Richter entscheiden«, sagt der junge Cop. »Treten Sie zurück, Sir.«
    »Sie können ihn höchstens wegen einfachem Überfall verhaften.«
    »Ich tue nur, was der Chief mir eben am Funk gesagt hat.«
    »Der Polizeichef hat Ihnen befohlen, Dr. Elliott zu verhaften?«
    »Ja. Wenn Sie ein Problem damit haben, reden Sie mit ihm.«
    »Das werde ich!«, sage ich. Ich will verdammt sein! DieseSituation wird von Minute zu Minute mehr zu einem Politikum! Der Polizeichef hätte den Streifenbeamten befehlen müssen, Drew gehen zu lassen, oder ihn höchstens wegen einfachen Überfalls in Haft zu nehmen und anschließend sofort wieder gegen Kaution auf freien Fuß zu lassen. Eine Verhaftung unter dem Vorwurf des schweren Überfalls kann nur eines bedeuten: Der Chief will Drew und Steve in seinem Gewahrsam. Und der einzige Grund, den ich dafür zu sehen vermag, ist der langjährige Krieg um Zuständigkeiten zwischen dem Police Department und dem Sheriff’s Office. In der Arena dieses Konflikts hat der Polizeichef ein Geschenk aus den Händen der Götter empfangen. Er kann die beiden Hauptverdächtigen von Sheriff Byrd für wenigstens eine Nacht in seinem Gefängnis festhalten.
    Die Jungen fluchen und spucken nach Drew, als die Beamten sie hochzerren. Das Gesicht des einen ist unterhalb der Nase eine blutige Masse. Ein Auge des anderen ist zugeschwollen. Für einen Mann, der sich gegen drei Angreifer verteidigen musste, hat Drew eine Menge ausgeteilt.
    Ein zweiter Streifenwagen kommt auf den Parkplatz. Während die Polizisten ihre Verhafteten in die Fahrzeuge verfrachten, verspreche ich Drew, auf die Wache zu kommen. Dann ziehe ich Susan Salter mit mir auf den Hof des Ärztehauses. Sie ist vor Schreck außer Atem, und ihre Tränen fließen ununterbrochen.
    »Ich verstehe das alles nicht!«, sagt sie schluchzend. »Heute Morgen war alles noch in bester Ordnung, und jetzt … alles ist auf den Kopf gestellt! Es ergibt keinen Sinn! Wie können diese Leute glauben, Dr. Elliott würde etwas Ungesetzliches tun?«
    Spricht

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