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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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wäre nicht so gut.« Ich drückte meine Hand auf das Testfeld und spürte kurz das Stechen der Nadeln in der Handfläche. Durch einen Schlitz in der Metallfläche trat kalter Desinfektionsschaum, der die winzigen Einstiche kühlte, und über der Tür blinkten abwechselnd rote, gelbe und grüne Lämpchen. Rasch leuchtete nur noch das grüne, und die Tür entriegelte sich mit einem Klicken.
    »Ah, gut«, sagte Dr. Kimberley. »Folgen Sie mir, Georgia.« Sie nahm die Hand von der Testeinheit und drückte die Tür auf. Zum Vorschein kam ein weiteres Labor mit der Standardeinrichtung der Seuchenschutzbehörde.
    Nun ja. Abgesehen von der Standardeinrichtung gab es hier drei Labortechniker mit Pistolen, die auf die Tür zielten. Den in der Mitte erkannte ich, es war James aus dem anderen Labor von Dr. Shaw – Dr. Kimberley. Die anderen sah ich zum ersten Mal.
    Dr. Kimberley seufzte. »Na wunderbar«, sagte sie trocken. »Wie ich das liebe. Ist heute Dienstag? Ja, nicht, heute ist Dienstag?«
    »Ja, Dr. Kimberley«, bestätigte die Technikerin zur Linken, ein kurvenreiches, mittelgroßes Mädchen mit wilden karottenfarbenen Locken, die sie nur mit Mühe und einem Haarband zu bändigen vermochte.
    »Großartig. Wenn das so ist …« Dr. Kimberley zeigte auf das Mädchen. »Immatrikulieren.« Dann deutete sie auf James. »Alabaster.« Schließlich wandte sie sich zu dem groß gewachsenen, dunkelhäutigen Dritten im Bunde. »Polyedrisch.«
    Die drei Techniker nahmen ihre Waffen herunter. »Schön, Sie wiederzuhaben, Dr. Kimberley«, sagte James. »Gab es irgendwelche Probleme?«
    »Nichts, womit wir nicht fertigwerden konnten.« Dr. Kimberley drehte sich zu mir um und lächelte mich beinahe entschuldigend an. »Ich konnte mich mit ihr absetzen, das ist das Wichtigste. Aber jetzt … Georgia, es tut mir wirklich leid.«
    »Was?« Ich blinzelte. Vielleicht hatte ich in den letzten Tagen zu viel durchgemacht, aber plötzlich befürchtete ich, mein Vertrauen in die falschen Leute gesetzt zu haben. »Was wollen Sie damit sagen …«
    Dann traf mich von hinten eine Spritze in den Arm, und die Welt um mich herum löste sich auf und ließ mich im Dunkeln zurück.

    Zugriff auf die Probandin erfolgreich verlaufen. Wir beginnen sofort mit der Analyse. Sollte Gregory recht behalten und sie entspricht dem Original so weit, dass sie für unsere Zwecke infrage kommt, dann …
    Ich kann nur hoffen, sie kann uns das, was wir tun müssen, verzeihen. Ich werde mich so bald wie möglich wieder melden.
    Aus einer Nachricht von Dr. Danika Kimberley,
    31. Juli 2041. Empfänger unbekannt.
    Ms. Hyland ist weg. Alle Aufpasser sind weg. Nur noch wir Kinder sind hier, und ich weiß nicht, wie lange das Essen noch reichen wird. Nur wir Kinder und die Soldaten draußen. Sie lassen uns nicht aus dem Gebäude raus, nicht mal am Tag, auch wenn wir versprechen, uns mit haufenweise Insektenspray einzusprühen. Es gibt kein warmes Wasser. Ein paar von den Soldaten gehen weg. Ich weiß nicht, was da los ist. Ich weiß nur, dass ich Angst habe. Beeil dich, Alaric. Bitte beeil dich.
    Ich weiß nicht, wie lange das noch so weitergehen kann. Aber ich glaube nicht, dass es lange genug weitergehen wird, wenn du dich nicht beeilst.
    Meine Batterien machen schlapp. Wahrscheinlich kann ich nicht mehr lange schreiben.
    Beeil dich.
    Aus einer E-Mail von Alisa Kwong an Alaric Kwong,
    31. Juli 2041.

16
    Die Fahrt von Berkeley nach Seattle dauert vierzehn Stunden, wenn man die großen Straßen nimmt und die Hauptverkehrszeiten meidet. Hält man sich jedoch an die Nebenstraßen und Überlandpisten, dauert sie dreiundzwanzig Stunden. Wir riskierten, unsere Deckung auffliegen zu lassen, und verringerten die Differenz, indem wir immer wieder ein paar Hundert Kilometer lang die Interstate 5 benutzten, bevor wir uns wieder in die Schatten der Landstraßen zurückzogen. So schafften wir es in neunzehn Stunden von einer Stadt zur anderen.
    In Shady Cove hielten wir nicht an, so verlockend der Gedanke auch war. Aber die Gefahr, dass man uns folgte, war zu groß. Und die Gefahr, dass wir dort bleiben würden, wenn wir erst einmal haltmachten, war noch viel größer. Dr. Abbey hatte uns in die Sperrzone Floridas schicken wollen, doch wir hatten versagt. Schön und gut. Falls sie keinen anderen Weg wusste, hätte sie wahrscheinlich darauf bestanden, dass wir dablieben und nach einer Möglichkeit Ausschau hielten, uns alle an einen Ort zu evakuieren, der garantiert nicht von den

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