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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Messer versteckt hatte. Maggie brauchte nichts loszuwerden, und ich schnitt ein Gesicht.
    Sie ist noch nicht so richtig bereit für Außeneinsätze, was?
    »Nein, das ist sie wahrlich nicht«, murmelte ich und ließ die Wagentür zufallen.
    Zu viert gingen wir den aufgeplatzten Asphaltweg hinunter, der zur Veranda der Hirnschale führte. Als wir uns dem Haus näherten, fielen mir die Sicherheitsvorkehrungen und Umbauten auf, die sich in der allgemeinen Unordnung und dem Verfall verbargen. Sie waren unauffällig und, so weit ich sehen konnte, äußerst wirkungsvoll. Das bedeutete, dass sie nicht alt sein konnten. Wären diese Dinge kurz nach dem Erwachen eingebaut worden, als die meisten der Sicherheitssysteme in diesem Viertel installiert worden waren, hätten sie viel auffälliger ausgesehen. Diese hier fielen gar nicht auf. Sie waren nicht dazu gedacht, nach außen zu demonstrieren, wie gut gesichert das Haus war. Sie dienten lediglich der Sicherheit.
    »Schau mal«, sagte ich und stieß Becks mit dem Ellbogen an. Mit einer Kopfbewegung deutete ich auf eine Kamera, die unter den Schindeln am Rand des Dachs verborgen war.
    Sie folgte meinem Blick. »Nicht besonders gut versteckt.«
    »Ja, aber das ist auch ein Dummy. Du weißt schon, für Dummies.« Die Füchsin sprang wieder in den Türrahmen und strahlte uns an. »Wenn ihr glaubt, das wäre die einzige Kamera, seid ihr Dummies, und ich muss euch abknallen.«
    »Das scheint mir eine vollkommen logische und vernünftige Methode zu sein, seine Gäste einzuschätzen«, sagte Mahir aalglatt. »Dürfen wir nun eintreten?«
    »Oh, klar. Aber zieht eure Schuhe aus. Die Katze dreht ein bisschen durch, wenn man Dreck auf ihrem Boden verteilt.« Sie verschwand wieder im Haus.
    Becks und ich sahen uns gegenseitig an. »Ich weiß nicht, was schlimmer ist«, sagte sie. »Die Tatsache, dass sie gerade angedeutet hat, dass jemand anders durchgedreht ist, oder dass hier jeder Name mit einem Artikel anfängt.«
    »Tu einfach so, als wären das alles Bösewichte aus einem Comic, dann ergibt es einen Sinn.« Maggie zog ihre Sandalen aus und ließ sie lässig an den Fingern baumeln, während sie die Verandastufen hochstieg und hineinging.
    »Ich bin Batman«, sagte Mahir todernst und folgte ihr. Becks hielt sich dicht hinter ihm, und ich bildete den Schluss. Beim Eintreten warf ich einen Blick über die Schulter zurück, um nach Verfolgern Ausschau zu halten. Es war nichts zu sehen. Was auch immer geschehen mochte, wir waren mit den Leuten, die wir aufgesucht hatten, allein.
    Ich rechnete damit, dass die Tür hinter mir sofort zugehen würde. Doch sie blieb offen, bis eine genervte Frauenstimme vom hinteren Ende des Flurs erklang. »Macht die verdammte Tür zu!«
    Ich tat wie geheißen.
    Becks und ich brauchten einen Moment, bis wir unsere Stiefel aufgeknüpft hatten. Maggie und Mahir warteten auf uns, sodass wir den kurzen Weg zum Wohnzimmer gemeinsam zurücklegten.
    Das Haus war nach einem der Großraumkonzepte von vor dem Erwachen gestaltet, denn Wohnzimmer, Esszimmer und Küche bildeten zusammen mehr oder weniger einen einzigen großen Raum. Mehrere Fenster hatten früher mal viel Licht gespendet, bevor man sie verriegelt und verrammelt hatte. Jetzt waren es nur noch Sperrholzrechtecke an den Wänden, die hinter den Bergen aus Rechnern und Bildschirmen kaum mehr zu sehen waren. Der Ort wirkte wie eine Mischung aus einer Serverfarm und dem Wohnheimzimmer eines Collegestudenten – mit einem entscheidenden Unterschied: Hier war es peinlich sauber. Auch wenn hier eine Schlafcouch herumstand, so lagen doch keine Pizzakartons oder Imbissschachteln herum. Es herrschte Durcheinander, aber es lag kein Müll herum. Irgendwie wirkte es zugleich steril und bewohnt.
    »Sehr seltsam«, murmelte Becks.
    »Fantastisch«, konterte ich.
    »Teuer, also fasst die Sachen nicht an«, meldete sich eine Stimme. Ich drehte mich zur Küche um, wo mit verschränkten Armen eine braunhaarige Frau stand, die ein grimmiges Gesicht machte. Sie trug Jeans und ein Tanktop und hatte kurz geschorenes Haar, in dem sich kein Zombiemob festkrallen konnte. Sie wirkte deutlich normaler als das Mädchen aus der Einfahrt, die jetzt an der Küchentheke saß und mit den Füßen gegen einen Schrank trommelte. Irgendwie machte es das schwerer, ihr zu vertrauen. Nichts, was an diesem Ort normal aussah, konnte das sein, was es zu sein vorgab.
    Mit uns hatte sich auch Mahir umgedreht. Schnell hatte er sich erholt und trat mit

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