Blackout - Kein Entrinnen
Füchsin mag euch, und du bist ein selbstmörderischer Trottel, der eine Freundin hat, die bereitwillig dafür bezahlt, dass du dich auf interessante Weise umbringen kannst. Sie …« – sie deutete mit dem Messer auf Maggie – »… kann uns perverse Geldsummen zahlen, ohne weiter darüber nachzudenken, und die anderen beiden sind so harmlos, dass sie keine Rolle spielen. Außerdem arbeitest du für jemanden, dem ich einen Gefallen schuldig bin.«
»Wer?«, fragte ich.
»Alaric Kwong.« Sie lächelte über unsere Gesichter. »Er weiß nicht, dass ich hier gelandet bin. Würde ihm wohl das Herz brechen, wenn ihr es ihm erzählen würdet. Wenn ich euch durchschleuse, kann ich es wiedergutmachen.«
»Einen Gefallen? Wofür?«, fragte Becks.
Die Katze grinste. »Ich habe mit ihm Schluss gemacht, als unsere Quest-Realm-Gilde gerade mitten in einem Angriff war, und dann habe ich ihn hinter mir herrennen lassen, ohne je auf sein Gewinsel zu antworten: Warum, Jane, ach warum hast du bloß mit mir Schluss gemacht, ich lieeeebe dich doch! Also, wir geben euch eure Ausweise. Pro Nase fünfzigtausend, im Voraus, bevor ihr hier heute wieder abhaut … und einen Gefallen.«
»Einen Gefallen?« Becks runzelte die Stirn. Auf einmal war sie misstrauisch. Gemessen daran, wie nervös sie seit unserer Ankunft hier war, stellte das bei ihr keine großartige Gemütsveränderung dar. »Über was für einen Gefallen reden wir hier?«
»Nichts, was euch den Schlaf rauben wird. Ihr sollt in das hiesige Gebäude der Seuchenschutzbehörde einbrechen und dort eine Kleinigkeit für uns abliefern«, sagte die Katze und fing wieder an, Brot zu schneiden.
»Definiere ›eine Kleinigkeit‹«, sagte ich. »Wir werden nichts in die Luft jagen. Das sind deren Methoden, nicht unsere.«
»Nichts dergleichen. Das Hauptgebäude vom Seuchenschutz ist nicht online. Aber wir wollen Zugriff darauf haben. Deshalb wollen wir, dass ihr einen mobilen Hotspot am richtigen Ort anbringt und einschaltet. Dann kommt ihr zurück und erhaltet funkelnagelneue Identitäten und dazu die Genugtuung, dass wir der Seuchenschutzbehörde ans Bein pinkeln werden, und zwar auf eine schräge Art, über die ihr nicht so genau Bescheid wissen müsst.« Sie legte das Brotmesser hin und ließ die Hände auf der Theke ruhen, während sie uns gefasst anschaute. »Sind wir uns einig?«
Als ich ihr in die ruhigen, kühlen Augen schaute, wurde mir klar, dass die Füchsin nicht die einzige Verrückte in diesem Haus war. Die Rothaarige war nur ehrlich genug, ihren Irrsinn offen zur Schau zu stellen.
»Ja«, sagte ich. »Wir sind uns einig.«
…… alle Versuche, Erreger in den von Proband 139b entnommenen Blutproben zu kultivieren, sind gescheitert. Was noch interessanter ist: Wir haben bei einem Weißwedelhirsch Virenvermehrung ausgelöst und ihm ein Serum gespritzt, das wir aus dem Blut von Proband 139b gewonnen haben. Der Hirsch zeigte Anzeichen der Besserung, bevor er an starken Hirnblutungen verstarb. Die Leichenschau ergab keine schlüssigen Ergebnisse. Bevor wir uns sicher sein können, werden wir das leider an einem menschlichen Probanden testen müssen. Mein Team sucht die Gegend nach frisch infizierten Personen ab. Bisher hatten wir kein Glück.
Keine meiner Quellen in Kalifornien, Arizona oder Nevada hat über durch Moskitos übertragenes Kellis-Amberlee berichtet. Vielleicht können wir diese Gefahr abwenden, aber ich glaube es nicht; schließlich haben wir auch keine der früheren Gefahren abwenden können. Aber allmählich fange ich an zu glauben, dass es eine Lösung geben könnte. Ich brauche nur ein bisschen Zeit .
Aus einer E-Mail von Dr. Shannon Abbey an Dr. Joseph Shoji vom Kauai Institut für Virologie, 1. August 2041.
Tja, das war’s dann. Wir werden alle draufgehen.
Wie reizend.
Aus Fisch und Clips , dem Blog von Mahir Gowda,
1. August 2041. Unveröffentlicht.
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Dr. Kimberleys Techniker hatten keine normale Kleidung in meiner Größe. Immerhin fanden sie ein Paar Pantoffeln mit festen Sohlen. Das war zwar nicht die Art von Schuhen, um die ich gebeten hatte, aber tausendmal besser als die Socken, die ich seit meinem Erwachen getragen hatte.
Was noch besser war, eigentlich sogar das Allerbeste: Sie brachten mir einen Computer. Einen schlanken Laptop mit harter Schale, den Gregory mit geschlossenem Deckel vor mich hinstellte. Ich griff danach, doch er zog ihn aus meiner Reichweite. Nur ein paar Zentimeter, aber weit genug, um deutlich zu machen,
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