Blackout - Kein Entrinnen
ausgestreckter Hand vor. »Ich bin Mahir Gowda. Es freut mich, Sie kennen …«
»Sie sind nicht hier, um mich kennenzulernen«, sagte die Braunhaarige. »Niemand kommt hierher, um mich kennenzulernen. Ihr seid wegen des Monkeys hier. Nun, der ist sich noch nicht sicher, ob er mit euch reden will. Wer hat euch geschickt?«
»Niemand hat uns geschickt. Wir sind …«
»Ups! Falsche Antwort!« Die Füchsin hielt plötzlich eine Pistole in der Hand. Ich hatte nicht einmal gesehen, wie sie sie gezogen hatte. »Jemand hat euch gesagt, wen ihr suchen sollt, und jemand hat euch gesagt, wo ihr suchen sollt. Also, wer hat euch geschickt?«
»Alaric Kwong. Er meinte, der Monkey wäre der Beste auf diesem Gebiet«, sagte Becks.
Die Brünette blinzelte. Dann lächelte sie zu meiner Überraschung etwas wehmütig. »Alaric? Wirklich? Ihr seid die Leute, mit denen er gearbeitet hat?«
Für einen Moment starrten wir sie zu viert an. Langsam nickte ich. »Ja. Er gehört zu meinem Team. Ich bin Shaun Mason, Nach dem Jüngsten Tag .«
»Ich kenne dich«, sagte sie, und das Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war. »Ich bin die Katze. Die Füchsin habt ihr bereits getroffen.«
»Treffen ist der richtige Ausdruck«, pflichtete ich ihr bei. Die Füchsin nahm die Knarre herunter. »Haben wir den Sicherheitscheck bestanden?«
»Für Erste ja.« Die Katze wandte sich um und griff zu einem Brotmesser. »Warum hat Alaric euch hergeschickt?«
Wir hätten diplomatisch sein können. Oder wir hätten alles abstreiten können. Aber letztlich war mir das alles zu viel Aufwand, und deshalb tat ich, was mir George beigebracht hatte: Ich hielt mich an die Wahrheit. »Könnte gut sein, dass wir demnächst über die Grenze fliehen müssen, denn die Seuchenschutzbehörde will uns ausschalten …«
»Das glauben wir wenigstens«, warf Becks ein.
»Genau, das glauben wir. Jedenfalls haben sie wahrscheinlich mithilfe von Biotechnologie Todesmoskitos geschaffen, um uns fertigzumachen, dabei aber aus Versehen die gesamte Golfküste entvölkert, und deshalb sind sie jetzt ziemlich stinkig. Das bedeutet, dass wir Identitäten brauchen, nach denen die Seuchenschutzbehörde nicht Ausschau hält.«
»Warum?«, fragte die kleine Rothaarige arglos.
Ich zögerte. Ich konnte ihr die Antwort geben, die wir allen gaben: dass wir die Ausweise zur Flucht zum nackten Überleben brauchten – oder ich konnte ihr die Wahrheit sagen. Ich sah mein Team an. Mahir betrachtete noch immer die beiden Frauen; die Rothaarige trommelte mit den Fersen, die Brünette schnitt ein frischgebackenes Brot. Becks und Maggie musterten mich und warteten ab, was ich sagen würde. Ich holte Luft.
»Mahir braucht einen neuen Pass, damit er nach Kanada kommt und lebend nach Europa zurückkehren kann. Becks braucht eine Identität, um, wann immer sie will, das Land verlassen zu können. Alaric braucht Ausweise für sich und seine Schwester, Alisa. Wir wollen sie aus Florida herausholen. Maggie …«
»Bezahlt das Ganze«, vollendete Maggie den Satz.
Die Katze wandte sich mit dem Messer in der Hand zu mir. Mit gehobener Augenbraue fragte sie: »Und was ist mit dir? Was soll dabei für dich herausspringen?«
»Angenommen, dieser Kerl ist so gut, wie Alaric behauptet, dann bekomme ich einen Pass, der keine Alarme auslöst. Ich halte mich im Untergrund, bis wir die Leute finden, die meine Schwester getötet haben. Und dann klingele ich bei denen an der Haustür und blase ihnen das Gesicht weg.«
»Ich mag den Typen«, sagte die Füchsin kichernd. »Der ist lustig.«
Maggie starrte mich entgeistert an. Mahir und Becks hingegen wirkten noch nicht einmal überrascht. Becks sah lediglich ein bisschen traurig aus, während Mahir alles stoisch hinnahm, als hätte er schon lange darauf gewartet, dass ich diese Worte aussprach.
Als ich sie so sah, fühlte ich mich ein wenig beschämt, und ich war entschlossener denn je, die Angelegenheit in Ordnung zu bringen. Fast hätte ich die Katze finster angeblickt. »Und? Sind diese Gründe gut genug für euch? Oder müssen wir nach jemand anderem suchen, der uns hilft?«
»Du machst das alles aus einem selbstmörderischen Rachedurst heraus, obwohl es am Ende nichts ändern wird«, stellte die Katze kühl fest.
»Jep.« Ich zuckte mit den Schultern. »Ziemlich genau so sieht es aus.«
Du bist ein Idiot , grummelte George, doch ich achtete nicht auf sie.
»Na schön«, sagte die Katze.
Ich blinzelte. »Was?«
»Ich sagte okay. Die
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