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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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sterilisiert – Tausende sterben einen tragischen Tod, unter ihnen der Reporter David Novakowski! Entdeckung an der Ostküste: Insekten, die Kellis-Amberlee übertragen – Millionen Tote! Mitglieder von Nach dem Jüngsten Tag im Zusammenhang mit vermutetem Bioterrorismus gesucht! Ryman trauert um die verwundete Nation!
    Die Seuchenschutzbehörde beschließt, die Toten wiederauferstehen zu lassen. Jemand erzählt einen Haufen Lügen, und ein anderer sorgt dafür, dass alle sie glauben.
    Alles geht schief.
    Von der Anstrengung, die Schlagzeilen nach den Wahrheiten dahinter – nämlich der Wahrheit zwischen den Zeilen und dort, wo man sie am wenigsten vermutete – durchzuforsten, bekam ich Kopfschmerzen. Ich ließ mich zurückfallen und legte den Kopf auf Shauns Schulter.
    »Ich hätte das nicht geschafft«, sagte ich und schloss die Augen.
    »Du hättest was nicht geschafft?«
    »Das, was du getan hast. Weitermachen. Ich hätte es nicht getan, nicht tun können. Ich wäre zerbrochen.«
    »Ich bin zerbrochen«, stellte er in einem fast schon absurd abgeklärten Tonfall klar. »Ich bin durchgedreht. Seit Sacramento habe ich mit dir geredet, und du hast geantwortet.«
    »So etwas dachte ich mir schon. Du warst noch nie gut im Alleinsein.«
    »Du auch nicht.«
    »Deshalb hätte ich mich schon längst umgebracht.«
    Eine Minute lang herrschte Schweigen, dann erwiderte Shaun: »Nun, dann ist es ja gut, dass ich derjenige war, der lebend aus Sacramento herausgekommen ist, was? Was ziemlich komisch ist, wenn man drüber nachdenkt.«
    Ich stellte den Laptop zur Seite, richtete mich auf und drehte mich zu ihm um. »Was redest du da?«
    »Dr. Wynne ist gestorben, weil Kelly – ich habe sie Doc genannt, solange sie bei uns war – ihn mit einem Skalpell erstochen hat, während er seine Schurkenrede hielt. Ich weiß echt nicht, ob Bösewichte spezielle Fortbildungen absolvieren, aber nach Dr. Wynne und Tate kriegt der Nächste, der meint, mir von seinen schurkischen Plänen erzählen zu müssen, so was von eins in die Fresse.« Shaun wirkte gequält. »Der Doc war ein guter Mensch. Vielleicht der letzte gute Mensch beim Seuchenschutz. Keine Ahnung. Ich hatte nicht mehr die Zeit, es herauszufinden.«
    Ich musste an Gregory und Dr. Kimberley denken, die beide den EIS der Seuchenschutzbehörde vorgezogen hatten. »Vielleicht hast du recht«, räumte ich ein.
    »Sei’s drum. Bevor Dr. Wynne starb, schaffte er es gerade noch zu sagen, dass, wer immer dir die Spritze verpasst hat, es nicht auf dich abgesehen hatte. Die Nadel war für mich bestimmt.« Er strich mir Haare aus der Wange. »Sie wollten, dass du mich erschießt, nicht umgekehrt. Dann hätte Tate dir seine Schurkenrede gehalten, und du hättest gedacht, es sei vorbei, weil du an Schwarz und Weiß glaubst.«
    Mein Magen zog sich zusammen. »Sie wussten, wie man uns besiegen kann.«
    »Ja. Aber sie haben’s vermasselt. Sie haben die Falsche umgebracht. Und seither mache ich ihnen das Leben schwer. Für dich.« Er sah mich ernst an. »Das alles habe ich für dich getan.«
    Ich seufzte, nahm seine Hand und schmiegte mich an ihn. »Ich weiß.«
    Später, als der Laptop wieder am Ladegerät hing und an der Tür das »Bitte nicht stören«-Licht eingeschaltet war, schliefen wir ausgestreckt auf der Decke. Shaun hatte einen Arm um mich gelegt, und so dösten wir weg. Er klammerte sich an mich, als fürchtete er, ich könnte verschwinden, bevor er wieder erwachte. Ich wollte noch nie viel kuscheln, und das hatte sich auch nicht geändert, seit ich gestorben und wieder zurückgekommen war. Aber dieses eine Mal machte es mir nichts aus. Alles, was mich davon abhielt, beim Aufwachen zu glauben, dass ich noch in der Seuchenschutzbehörde war, sollte mir recht sein.
    Wir hatten ein paar Stunden geschlafen, als ein sanftes Klingeln den Raum erfüllte, gefolgt von der Stimme des Agora: »Ich hoffe, Sie konnten sich ausruhen. Miss Garcia möchte Sie daran erinnern, dass Sie einen unaufschiebbaren Termin haben.«
    »Hä?« Ich setzte mich auf und rieb mir mit einer Hand den Schlaf aus den Augen. Mit der anderen tastete ich nach meiner Sonnenbrille. Es ist erstaunlich, wie schnell sich alte Gewohnheiten wieder einstellen, auch wenn es keine Notwendigkeit mehr dafür gibt.
    »Sie meint damit, dass es Zeit ist, den Monkey zu treffen.« Shaun rollte sich zur Seite, hob sein Hemd vom Boden auf und setzte sich auf.
    »Wen?«
    »Ich erklär’s dir unterwegs. Komm.«
    Dass ich nur einen Satz

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