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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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haben, dass ich gegen Kellis-Amberlee immun bin. Das war noch vor einer Menge anderer Dinge.«
    »Du weißt, dass du immun bist, weil wir …«
    »Ich weiß«, seufzte ich und ließ den Arm sinken. »Das ist alles scheiße gelaufen. Eigentlich hätte ich verrecken sollen. Ich bin nicht dafür gemacht, mit diesem Mist fertig zu werden.«
    »Du irrst dich.« Die Bestimmtheit in ihrer Stimme überraschte mich. Ohne mit der Wimper zu zucken, begegnete sie meinem Blick und wiederholte: »Du irrst dich. Dr. Wynne hat keine Witze gemacht, als er behauptete, der Drahtzieher hinter alldem wäre unbeschadet aus der Sache herausgekommen, wenn du statt meiner gestorben wärst. Daran erinnerst du dich, oder? Ich hätte Tate geglaubt, als er darüber schwadronierte, dass er und nur er von Anfang an hinter allem steckte. Ich hätte bereitwillig an eine einfache Auflösung geglaubt und an einen Schurken, der mich in keinerlei Gewissenskonflikt gestürzt hätte … ich hätte ihm geglaubt. «
    »Ich habe ihm auch geglaubt«, flüsterte ich.
    »Aber nicht ganz. Wenn du ihm so geglaubt hättest wie ich, nämlich voll und ganz, dann hättest du genau das getan, was ich getan hätte. Und wir wissen beide, was das gewesen wäre. Du hättest deine Berichte geschrieben, mich beerdigt, wärst nach Hause gegangen und hättest dich umgebracht.« Sie lächelte schwach. »Wahrscheinlich hättest du dir alles reingepfiffen, was in unserem Arztkoffer zu finden war, und dir anschließend die Birne weggeblasen.Du hast die Dinge noch nie gern dem Zufall überlassen.«
    »Was hättest du denn getan?«
    »Ich hätte mir im Bad die Pulsadern aufgeschlitzt«, sagte sie ganz nüchtern. »Selbst wenn die Virenvermehrung eingesetzt hätte, bevor ich ausgeblutet gewesen wäre, hätten die Sicherheitssensoren im Bad mich niemals hinausgelassen. Ich wäre zu Tode desinfiziert worden. Die Masons hätten zahlen müssen, um den Seuchenausbruch aus ihrer Hauseigentümerversicherung zu tilgen, und du und ich hätten im Jenseits Tränen gelacht.«
    Jetzt musste ich lächeln. »Das klingt ganz nach dir«, pflichtete ich ihr bei.
    »Aber ich hatte nicht mehr die Gelegenheit dazu.« Sie beugte sich zu mir. Jetzt streckte sie die Hand nach mir aus, und als ihre Fingerspitzen über meine Haut strichen, spürte ich sie. Taktile Halluzinationen sind kein gutes Zeichen für geistige Gesundheit, aber manchmal scheint es mir, als wären sie das Einzige, das Leib und Seele noch zusammenhält. »Du hattest sie. Und du warst stärker, als ich es je hätte sein können. Du hast mehr Kraft, als du glaubst. Du musstest es nur einmal zulassen und erkennen.«
    »Ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalten kann.«
    »Nicht mehr lange, glaube ich«, sagte Mahir hinter meinem Rücken. Sein sonst so kantiger Akzent war etwas verschwommen, als wäre er zu müde, um noch Wert darauf zu legen, von uns Amerikanern verstanden zu werden. »Wie läuft’s?«
    »Wie erwartet«, sagte ich und linste noch einmal zu George hin, bevor ich mich umwandte und ihn lässig anlächelte. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass George nicht mehr da war. Sie löste sich für gewöhnlich in Luft auf, sobald ich zum ersten Mal den Blick von ihr nahm. Mit jedem Tag sah ich sie häufiger, und das war wundervoll, denn ich vermisste sie so sehr, und es war schrecklich, denn es bedeutete, dass mir kaum noch Zeit blieb.
    Wir vermögen Krebs zu heilen. Wir können die gemeine Grippe kurieren. Doch niemand hat jemals ein zuverlässiges Heilmittel gegen den Wahnsinn erfunden.
    »Hat Maggie mit dir gesprochen?«
    Ich nickte. »Sie wollte mich darüber aufklären, dass sie aus Seattle nicht mehr zurückkehren wird.«
    »Und das hat dir nichts ausgemacht?« Mahir kam auf mich zu, blieb aber einige Schritte vom Wagen entfernt stehen. Maggie war um einiges gefühlsduseliger als er. Das war mir gerade recht. Mit einer Umarmung am Tag war mein Limit ausgereizt.
    »Doch«, gab ich zu. »Ich will nicht, dass sie geht. Wir anderen … Wenn du nach Hause gehst, kannst du deinen eigenen Namen mitnehmen, aber mit uns ist es dann aus. Wir können uns glücklich schätzen, wenn wir nicht in Kanada landen und für den Rest unseres Lebens von Zombieelchen gejagt werden.«
    »Es gibt immer noch die Möglichkeit, dass es uns irgendwie gelingt, die Regierung der Vereinigten Staaten zu stürzen, sodass wir nicht nach Kanada fliehen müssen«, stellte er hilfsbereit klar.
    Ich sah ihn verblüfft an. Er grinste und

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