Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
Vom Netzwerk:
können. Die Liste war kurz: Cloppenburg, Güstrow, Osterrönfeld. Freundlicherweise hatten die Kollegen mehrere Listen erstellt, nicht nur eine alphabetische. Geordnet hatten sie sie auch nach dem ungefähren Beginn der jeweiligen Feuer. Deren Reihenfolge lautete: Osterrönfeld Samstag, Güstrow Sonntag, Cloppenburg Dienstag.
    Außerdem wurde ein neues gemeldet in Minden gestern Abend.
    Hartlandt war nicht schlecht in Geografie, aber im Kopf hatte er die Lage der Orte nicht. Er rief seine interaktive Deutschlandkarte auf, in der er, wie auch auf ihrer großen Wandkarte in Berlin, alle bisher gemeldeten Vorfälle markiert hatte. Die Orte lagen über ganz Norddeutschland verstreut.
    Und da war noch eine Neuigkeit.
    Sein Kollege Pohlen, ein blonder Hüne, tappte verschlafen in den Raum.
    »Sieh dir das an«, sagte Hartlandt. »In drei Schaltstellen des Hochspannungsnetzes wurden Brände gelegt.«
    »Über ganz Norddeutschland verteilt«, bemerkte Pohlen. »Haben die eine ganze Armee von Saboteuren?«
    Hartlandt blendete die Punkte aus.
    »Die Feuer entstanden nicht gleichzeitig, sondern mit zeitlichem Abstand«, erklärte er und blendete sie einen nach dem anderen wieder ein.
    »Zuerst Norden, dann Osten, dann Westen«, stellte Pohlen fest. »Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Als ob jemand kreuz und quer durch das Land fährt und die Dinger abfackelt. Aber da ist noch eine Meldung. Hier. Vier weitere gesprengte Strommasten wurden entdeckt.«
    Er gab die Standorte in sein System ein.
    »Leider konnten die Teams vor Ort den Zeitpunkt der Sprengung nicht genau feststellen. Aber …«, stockte er, nachdem er alle Punkte auf der Karte gesetzt hatte, »das ist schon interessant.«
    Hartlandt verband die Standorte der drei Brände mit einer Linie von Lübeck nach Güstrow im Osten und von dort nach Cloppenburg im Westen.
    »Zwei der gesprengten Masten liegen ganz in der Nähe der Verbindungslinie Güstrow–Cloppenburg. Lass uns etwas versuchen.«
    Er gab alle Daten sabotierter Anlagen ein, wie in einen Routenplaner im Internet. Dabei ordnete er sie von Norden nach Süden und Osten nach Westen. Die neue Linie begann bei einem der gesprengten Masten, führte über Lübeck und den zweiten Mast bei Schwerin nach Güstrow, von dort über Lüneburg und Bremen nach Cloppenburg bis Lingen an der niederländischen Grenze. Von dort prallte sie zurück wie eine Billardkugel von der Bande und endete bei Minden, wo der letzte Brand stattgefunden hatte.
    »Es sieht wirklich so aus, als sei da jemand unterwegs und sabotiert systematisch strategisch wichtige Anlagen.«
    »Dann müssen die restlichen Anlagen sofort geschützt werden!«, rief Pohlen.
    »Vergiss es. Allein im Höchstspannungsnetz sind das Hunderte. Wir können unmöglich alle bewachen lassen, die Polizei und Bundeswehr ächzen ohnehin schon. Von Anlagen der Mittel- und Niederspannungsnetze haben wir bislang nichts gehört, aber davon stehen mehr als eine halbe Million in Deutschland, zum Beispiel die klassischen Trafohäuschen, kennst du auch. Wenn du die gesamte Bundeswehr einsetzt, kannst du nicht einmal neben jede zweite Anlage einen Mann stellen. Ganz zu schweigen von Strommasten. Aber diese Linie ergibt ein Muster. Wenn sie einer ähnlichen Route wie der bisherigen ungefähr folgen«, und dabei fuhr sein Finger entlang einer imaginären Verlängerung der Strecke Lingen–Minden, »können wir die potenziellen Ziele stark einschränken.«
    »Die müssten gut geplant haben«, überlegte Pohlen laut. »Tanken können sie nicht. Das wussten sie vorher. Das heißt, sie müssen vorab auf den Routen Lager angelegt haben. Ein ziemlicher logistischer Aufwand.«
    »So schlimm auch wieder nicht«, widersprach Hartlandt. »Wenn jeder Trupp nichts anderes zu tun hatte. Da genügen zwei, drei Leute. Die benötigen dafür nur ein paar Monate. Verstecke finden, präparieren, nach und nach auffüllen, damit niemand Verdacht schöpft oder es später nachvollziehen kann. Denk an die Attentäter vom 11. September 2001: Das war auch keine Armee.«
    Er griff zum Funkgerät.
    »Mal sehen, wie die das in Berlin sehen.«
    Den Haag
    »Wir haben Ihre Theorie diskutiert«, erklärte Bollard Manzano. »Die mit den SCADA -Systemen von Talaefer. Im Rahmen eines Amtshilfeverfahrens gehen die deutschen Behörden der Sache nach. Unsere eigenen Leute können wir aber nicht schicken, wir brauchen jeden Mann hier.«
    Er beugte sich nach vorne und stützte die Ellenbogen auf seinen Schreibtisch. »Deshalb

Weitere Kostenlose Bücher