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Blackout

Blackout

Titel: Blackout Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregg Hurwitz
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Mordfall an Ihrer Tochter«, erklärte ich.
    »Das wissen wir«, erwiderte Mrs. Broach. »Bill hat es uns erzählt.«
    Bill Kaden. Alles klar.
    »Er hat gesagt, dass Sie immer noch zu den Verdächtigen gehören«, fuhr Mr. Broach fort, »aber ich glaube nicht, dass Sie es getan haben. Ich habe Ihren Prozess mitverfolgt. Diese Videoaufzeichnung, die Sie von sich gemacht haben, während Sie in der Nacht von Kaseys Ermordung geschlafen haben? Bill meint, dass Sie dadurch nur noch verdächtiger werden. Ich glaube das Gegenteil.« Er sah seine Frau an. »Wir verstehen, wie Sie so weit kommen konnten, dass Sie sich schon selbst verdächtigt haben.«
    Hier saßen wir also alle gemütlich beisammen – gute alte Freunde, die die Annahme verwarfen, ich könnte die Tochter der Broachs ermordet haben.
    »Ich weiß das sehr zu schätzen«, sagte ich.
    »Ich sage nur meine Meinung. Wir erlauben uns natürlich kein Urteil.«
    Mrs. Broach saß seitlich auf einer Hüfte, ihrer Tochter zugeneigt, und strich Jennifer zärtlich das Haar hinters Ohr. »Kasey ist jetzt an einem besseren Ort. Bei Josua im dreiundzwanzigsten Kapitel steht, dass Gott all seine Zusagen hält.
Alle
Zusagen. So oder so.«
    »Ich freue mich, dass Sie darin ein bisschen Frieden finden können. Ich bezweifle, dass ich Ihre Kraft hätte.«
    »Wir haben schon Erfahrung damit«, erklärte Mr. Broach. Plötzlich stieg ihm das Wasser in die Augen, und er hustete in die vorgehaltene Faust. »Wir haben vor fünf Jahren auch schon unseren Sohn verloren.«
    Ich muss völlig verblüfft ausgesehen haben.
    Mrs. Broach deutete meinen Gesichtsausdruck richtig. »Nein, nein. Tommy ist an Leukämie gestorben.«
    Manche Leute kriegen es wirklich knüppeldick. Können kaum Atem holen, bevor das Schicksal schon zur nächsten Attacke bläst. Und andere wiederum tanzen durchs Leben, ohne auch nur einmal Rücksicht auf andere Menschen zu nehmen, und lassen es sich gutgehen.
    Jennifer starrte mich an. »Haben Sie es getan?«, wollte sie wissen.
    »Nein. Das hab ich nicht.«
    »Und die Erste? Diese Französin, mit der Sie zusammen gewesen waren?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube aber nicht, dass ich es getan habe.« Ich schob mein Haar auseinander und zeigte ihr meine Narbe. »Aber das kann ich nicht sicher wissen, bevor ich nicht herausgefunden habe, was wirklich passiert ist.«
    »Das tun Sie also gerade?«, fragte Mr. Broach.
    »Bei dem, was ich durchgemacht habe … Ich glaube, ich kann Ihnen vielleicht helfen, mehr über den Tod Ihrer Tochter herauszufinden. Ich habe mich ein bisschen umgetan und ein paar Spuren gefunden.«
    »Haben Sie das schon der Polizei mitgeteilt?«, fragte Mr. Broach sofort.
    »Ich teile ihnen alles mit, was ich der Reihe nach so herausfinde. Aber sie arbeiten bereits Tag und Nacht an dem Fall und haben eine Menge eigene Spuren. Also dachte ich mir, ich kann trotzdem mit dranbleiben, damit uns nichts durch die Lappen geht.«
    »Wie können wir Ihnen helfen?«
    »Tja«, sagte ich und sah die drei an, »können Sie mir ein bisschen was über Kasey erzählen?«
    »Oh«, sagte Mrs. Broach, »natürlich können wir das.«
    Sie fing an, erzählte Details über Kaseys Lebensstil und ihre Gewohnheiten, aber bald fielen die anderen ein und steuerten lächelnd ihre Erinnerungen bei. Eine Packung Taschentücher machte die Runde. Der Mann aus Apartment 1 A war in der Nacht ihres Todes nicht zu Hause gewesen, aber Trina Patrick aus 1 C war da gewesen. Sie hatte sich eine Spielshow angesehen, hatte den Ton ordentlich aufgedreht und das Erlebnis mit einer Flasche rotem Tafelwein abgerundet, so dass sie überhaupt nichts gehört hatte. Ich fragte nach Morton Frankel und braunen Volvos und den Freunden, die Kasey zuletzt gehabt hatte. Obwohl wir alle höflich blieben, wurden wir nach und nach immer frustrierter, weil wir einfach keinen Ansatzpunkt fanden.
    Mrs. Broach lehnte sich an ihren Mann, und er legte den Arm um sie. »Sie war ein wunderbares Mädchen. Sonntagsschule. Jugendgruppe. Ein bisschen Ärger als Teenager, aber wer hätte diese Phase nicht gehabt? Ihr Job nahm sie ziemlich in Anspruch, aber sie fand immer noch Zeit für kleinere karitative Projekte. Sie half anderen Menschen. Als ihr Bruder seine Diagnose bekam, also, da werden alle Familienmitglieder getestet, wissen Sie? Doch keiner von uns war als Spender geeignet.« Mrs. Broach machte eine Handbewegung, die alle drei auf dem Sofa einschloss. »Außer Kasey. Sie war Tommys guter Engel. Immer

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