Blacksoul - In den Armen des Piraten
und setzten sich links und rechts von ihm auf die Bank.
„Na, Süßer, wie wärs mit uns?“, hauchte die älteste der drei und klimperte gekonnt mit den Wimpern.
„Zieh ab, Ellie, der will lieber junges Gemüse und nicht einen alten Drachen wie dich!“, fuhr die Blondine ihre Konkurrentin an.
„Woher willst du das denn wissen? Sieht ja nicht so aus, als könne er es kaum erwarten, gerade zwischen deine Schenkel zu kommen“, geiferte diese zurück.
Die dritte schüttelte darüber nur den Kopf, und fuhr mit ihrer Hand mutig in den Halsausschnitt von Adams Hemd.
„Hört schon auf zu streiten. Er kann uns doch auch alle haben. Also Captain, was denkst du? Willst du mit in unsere Kammer kommen?“
In Adams Kopf ging es so laut zu, dass er das Gezänk der drei Freudenmädchen nicht mehr länger ertragen konnte. Es drohte ihm, den Schädel zu spalten. Darum scheuchte er die beiden braunhaarigen Mädchen mit einer unmissverständlichen Handbewegung weg und widmete sich der Blondine auf seinem Schoß. Sie war klein und zierlich, bestand eigentlich nur aus Haut und Knochen. Ganz und gar nicht die Frau, nach der er sich so sehnte. Jetzt bemerkte er auch die Rumflasche, die sich die ganze Zeit über in seiner Hand befunden hatte, und setzte sie an seine Lippen.
„Na, na, Captain, wenn wir uns noch etwas vergnügen wollen, muss jetzt aber mal Schluss sein. Wie wollt Ihr es denn sonst die Stufen hinauf in meine Kammer schaffen?“, gurrte sie und legte Adams freie Hand auf ihre Brust.
Adam sah ihr in die Augen, in denen kein Funke Leben zu stecken schien. Groß und leer wie bei einer Puppe. Spielzeug – das war sie für ihre Kunden. Schnelles Amüsement ohne jedes Gefühl. Er bot ihr den Rum an, und sie leerte den letzten Rest in einem Zug. Dann holte Adam eine Handvoll Münzen aus seiner Tasche und legte sie achtlos auf den Tisch.
„Captain, wenn Ihr wollt, könnt Ihr mich für diese Summe eine ganze Woche in Euer Bett holen“, strahlte sie.
Er schob die Hure von seinem Schoß, erhob sich wankend, und mit einem Blick auf seine Crew deutete er auf die Tür. Er musste hier raus. Sein Ekel vor sich selbst war vielleicht weniger groß, wenn er nicht auch noch die Blicke seiner Mannschaft im Rücken hatte.
„Hey, Süßer, willst du mir nicht deinen Namen sagen? Ich bin Rosie.“
Sie hielt ihm die Tür auf und trat etwas zurück, damit er nicht über sie stolperte.
Die kühle Nachtluft verstärkte Adams Rausch noch. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich einzugestehen, dass er es diesmal übertrieben hatte. Zum Glück war Rosie an seiner Seite. Er stützte sich auf ihre zierliche Gestalt, um nicht umzukippen. Das Mädchen kicherte und schob Adam wankend die Straße hinunter.
„Und? Wo soll die Reise hingehen, Captain?“, fragte sie lachend, als klar war, dass er die Hafenstraße hinab in Richtung der Docks steuerte.
„Rosie, du redest zu viel“, brachte er mühsam heraus. Wo war denn nur sein Schiff? Hier irgendwo musste es doch sein. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und versuchte, sich zu konzentrieren.
„Dann gebt meinen Lippen doch eine andere Beschäftigung“, vernahm er dumpf und bemerkte ihre Hände, die sich an seiner Hose zu schaffen machten. Erschöpft lehnte er sich gegen die Mauer eines der Häuser, während Rosie sich geschäftig eng an ihn schmiegte.
Smithe reichte Josie den Arm, als er sie über die schmale Planke von Bord führte. Die Straßenlaternen warfen in regelmäßigen Abständen runde Lichtkreise auf das unebene Pflaster. Zum Glück war der Weg nicht weit. Wie Felipe im Laufe des Tages herausgefunden hatte, war ein Eduard Legrand im einzigen Hotel des French Quarter abgestiegen.
Um dorthin zu gelangen, mussten sie die junge Frau allerdings durch das Elendsviertel führen. Bei Tag schon keine sichere Gegend, trieben sich hier des Nachts nur gesetzloses Pack, Bettler und Huren mit ihren Freiern herum. Als sich genau vor ihnen an der Häuserfront so ein zwielichtiges Paar aus dem Schatten löste und in ihre Richtung stolperte, zog Smithe vorsorglich seinen Säbel.
Diese Bewegung weckte Josies Aufmerksamkeit. Den ganzen Weg über hatte sie nur ihre Schuhspitzen im Blick gehabt. Der Unrat auf dem schmutzigen Pflaster schien ihr ebenso trostlos wie das, was vor ihr lag. Am liebsten wäre sie gestorben, als Smithe gesagt hatte, Adam sei mit seinen Männern in ein Bordell gegangen.
Wie konnte er nur? Hatte sie ihm denn nicht das Geringste bedeutet? Ihr
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