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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Rückbildungen waren wirklich Verbesserungen. Die Fortbewegungsmittel seiner Zeit – mit ihrer völligen Geräuschlosigkeit – hatten nicht diesen kräftigen Realitätsbezug.
    Jetzt die Kupplung, dachte er, hier links. Sein Fuß fand das Pedal. Erst die Kupplung treten, dann mit dem Schalthebel den Gang einlegen. Er versuchte es und erzeugte ein entsetzliches Geräusch – Metall, das auf Metall rieb. Offenbar hatte er die Kupplung zu früh kommen lassen. Er versuchte es noch einmal und diesmal klappte es.
    Ruckend setzte sich der Wagen in Bewegung, er bockte und zitterte, aber er bewegte sich. Hinter dem Steuer spürte Chip, wie sein Optimismus langsam zurückkehrte. Jetzt musste er nur noch den verdammten Flugplatz ausfindig machen, bevor es zu spät war und sie beim Sternzylindermotor mit außen liegenden Zylindern und Castorölschmierung angelangt waren, der gerade mal für einen Fünfzig-Meilen-Flug in geringer Höhe gut war.
    Â 
    Eine Stunde später kam er auf dem Flughafen an. Er parkte und betrachtete die Wellblechhangars, die Windfahne und die alten Doppeldecker mit den riesigen Holzpropellern. Was für ein Anblick, dachte er, wie ein Foto aus einem Geschichtsbuch, ohne jegliche Verbindung zur vertrauten wirklichen Welt. Eine Phantasmagorie, die nicht lange anhalten würde, nicht länger als andere Anachronismen. Der Prozess der Devolution würde auch dieses Bild mit sich reißen.
    Mit zitternden Knien stieg er aus dem LaSalle – tatsächlich fühlte er sich in gewisser Weise autokrank – und wankte auf das Hauptterminal zu.

    Â»Was kann ich damit chartern?«, fragte er den erstbesten Schalterbeamten, den er finden konnte, und breitete sein ganzes Geld vor ihm aus. »Ich muss so schnell wie möglich nach Des Moines. Am besten sofort.«
    Der kahlköpfige Beamte, der eine kleine runde Brille mit Goldfassung trug und einen pomadisierten Schnurrbart hatte, sah sich schweigend die Geldscheine an. »He, Sam«, rief er dann und wandte seinen runden Kopf zur Seite. »Komm mal her und sieh dir das Geld hier an.«
    Ein zweiter Mann in einem gestreiftem Hemd mit wallenden Ärmeln, glänzenden Baumwollhosen und Leinenschuhen kam angeschlurft. »Das ist Falschgeld«, sagte er nach einem kurzen Blick. »Oder Spielgeld. Das ist weder George Washington noch Alexander Hamilton.« Beide Männer sahen Chip argwöhnisch an.
    Â»Hören Sie, ich habe einen 39er LaSalle dort auf dem Parkplatz stehen. Ich tausche ihn gegen einen einfachen Flug nach Des Moines mit jeglicher Art von Maschine. Was sagen Sie?«
    Der Glatzkopf erwiderte nachdenklich: »Vielleicht wäre das was für Oggie Brent.«
    Â»Brent?« Der andere Mann zog die Augenbrauen hoch. »Du meinst seine Jenny? Das Ding ist über zwanzig Jahre alt. Es würde nicht einmal bis nach Philadelphia kommen.«
    Â»Und wie ist es mit McGee?«
    Â»Vielleicht – aber der ist in Newark.«
    Â»Dann Sandy Jespersen. Sein Curtiss-Wright kommt locker bis Iowa. Früher oder später.« Der Beamte wandte sich Chip zu: »Gehen Sie zum Hangar drei hinüber und halten Sie nach einem rotweißen Curtiss-Doppeldecker Ausschau. Sie werden dort auch einen kleinen, etwas dicklichen Mann finden, der vermutlich daran herumbastelt. Wenn er Sie nicht mitnimmt,
wird es hier keiner tun – es sei denn, Sie wollen auf Ike McGee warten, der morgen mit seiner dreimotorigen Focker zurückkommt.«
    Â»Vielen Dank«, sagte Chip und ging mit schnellen Schritten zum Hangar drei hinüber, wo er bereits etwas stehen sah, das wie ein rotweißer Curtiss-Wright-Doppeldecker aussah. Zumindest werde ich den Flug nicht in einem JN-Übungsflugzeug machen, dachte er. Und dann: Woher weiß ich überhaupt, dass »Jenny« der Spitzname für ein JN-Übungsflugzeug ist? Offenbar hatte sich in seinem Gehirn ein entsprechendes Verständnissystem gebildet. Kein Wunder, dass ich in der Lage war, den LaSalle zu fahren. Ich beginne, mich geistig auf dieses Zeitkontinuum einzustellen.
    Ein kleiner, dicker Mann mit roten Haaren wischte mit einem ölverschmierten Lappen über die Räder des Flugzeugs. Er blickte auf, als Chip näher kam.
    Â»Sind Sie Mr. Jespersen?«, fragte Chip.
    Â»Ja, bin ich.« Der Mann beäugte ihn, deutlich über seine Kleidung verwundert, die sich noch nicht zurückgebildet hatte. »Was kann ich für Sie

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