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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Verbrennungsprozess. Wenn er aufhört, ist das Leben vorbei. Es ist falsch, was man über die Hölle sagt – die Hölle ist kalt, alles dort ist kalt. Ein Körper bedeutet Gewicht und Wärme. Jetzt aber ist Gewicht eine Kraft, die mich herabzieht, und Wärme, meine Wärme – sie entflieht. Und wenn ich nicht neu geboren werde, wird sie auch nicht wieder zurückkehren. So läuft das im Universum. Also werde ich wenigstens nicht allein sein.
    Aber im Augenblick fühlte er sich sehr allein. Es kommt zu plötzlich, dachte er, ich war noch nicht so weit. Irgendetwas hat den Vorgang beschleunigt, hat es aus Bosheit und Neugier so schnell gehen lassen. Eine polymorphe, perverse Kraft, die sich nun an dem Anblick weidet. Ein infantiles, zurückgebliebenes Wesen, dem das, was gerade geschieht, Spaß macht. Es hat mich zermalmt wie ein krummbeiniges Insekt, das doch nichts weiter will, als die Welt zu umarmen. Das nicht fliegen und nicht fliehen, sondern nur Stufe für Stufe in Fäulnis und Chaos hinabsteigen kann. In eine Gräberwelt, die dieses
perverse Wesen mit seinem Schmutz bewohnt. Ein Wesen namens Pat.
    Â»Hast du den Schlüssel?«, fragte sie ihn. »Für dein Zimmer. Stell dir vor, du kommst in den zweiten Stock und merkst, dass du ihn verloren hast – und nicht in das Zimmer hinein kannst.«
    Â»Ich habe ihn aber.« Er wühlte in seinen Taschen.
    Die Jacke zerriss in Fetzen, bröselte an ihm herunter – und aus der obersten Tasche glitt der Schlüssel. Er fiel zwei Stufen hinab. Außer Reichweite für ihn.
    Â»Ich hole ihn dir.« Pat schoss an ihm vorbei, hob den Schlüssel auf, hielt ihn kurz ins Licht und legte ihn dann auf das Treppengeländer, ans obere Ende. »Hier ist er, du kannst ihn erreichen, wenn du den Aufstieg beendet hast. Deine Belohnung. Das Zimmer liegt, glaube ich, auf der linken Seite, die vierte Tür. Es ist also noch ein Stück, aber es wird viel leichter gehen, wenn du erst einmal die Treppe hinter dir hast.«
    Â»Ich kann den Schlüssel schon … sehen … und die oberste Stufe.« Mit beiden Händen umklammerte er das Geländer und zog sich hoch, nahm drei Stufen in einer einzigen, übermenschlichen Anstrengung. Er spürte, wie das Gewicht, das auf ihm lastete, schwerer wurde, wie die Kälte zunahm und seine eigene Substanz immer weniger wurde. Und doch …
    Er hatte die letzte Stufe erreicht.
    Â»Mach’s gut, Joe«, sagte Pat. Sie schwankte über ihm, dann ging sie etwas in die Knie, sodass er ihr Gesicht sehen konnte. »Du möchtest sicher nicht, dass Don Denny plötzlich bei dir hereinplatzt, oder? Ein Arzt kann dir ohnehin nicht helfen. Ich werde ihm daher sagen, dass ich dir ein Taxi gerufen habe und dass du auf dem Weg ins Krankenhaus bist. So hast du deine Ruhe und kannst ganz allein sein. Einverstanden?«
    Â»Ja«, keuchte er.

    Â»Hier ist der Schlüssel.« Sie drückte ihm das kalte Metall in die Hand und schloss seine Finger darum. »Halt immer den Rücken gerade, wie man hier sagt. Und lass dir keinen falschen Nickel andrehen. Das sagt man auch.« Sie richtete sich wieder auf. Einen kurzen Augenblick stand sie einfach nur da und musterte ihn, dann schoss sie davon, Richtung Aufzug. Er sah, wie sie auf den Knopf drückte und wartete. Er sah, wie die Türen zur Seite glitten und Pat verschwand.
    Den Schlüssel fest in der Hand haltend, zog er sich mühsam hoch. Dann lehnte er sich an die Korridorwand. Dunkelheit, dachte er. Kein Licht, nirgendwo. Er drückte seine Augen zu, öffnete sie wieder, blinzelte. Der Schweiß lief ihm brennend über das Gesicht und blendete ihn. Er konnte nicht erkennen, ob der Korridor wirklich dunkel war oder ob es mit seiner Sehkraft zu Ende ging.
    Als er die erste Tür erreichte, musste er bereits kriechen. Er hob den Kopf, versuchte die Zimmernummer auszumachen. Nein, das war sie nicht. Er kroch weiter.
    Schließlich fand er die richtige Tür. Er musste sich anlehnen, um aufrecht stehen und den Schlüssel ins Schlüsselloch stecken zu können. Diese Anstrengung war zu viel – mit dem Schlüssel in der Hand stürzte er um. Sein Kopf schlug an die Tür, dann fiel er auf den verstaubten Teppich. Der Gestank von Alter, Verfall und Tod stieg ihm in die Nase. Ich komme nicht in das Zimmer hinein, schoss ihm durch den Kopf. Ich kann einfach nicht mehr aufrecht stehen.
    Aber er

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