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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Ordnung, hatte er versprochen. Aber es hat eine lange Zeit gebraucht, musste er zugeben. Und ich hätte es fast nicht geschafft.
    Â»Ja, aber ohne Filter. In dieser jämmerlichen Zeit kennt man noch keine Filter.« Runciter hielt Chip eine Packung Camel hin. »Warten Sie, ich zünde sie Ihnen an.« Er entflammte ein Streichholz.
    Â»Sie ist frisch«, sagte Chip überrascht.
    Â»Ja, sicher. Ich habe sie auch eben erst unten am Zigarettenstand gekauft. Darüber sind wir hinaus, Joe, über das Stadium geronnener Milch und vertrockneter Zigaretten.« Runciter grinste und es schien, als würden seine Augen jegliches Licht verschlucken. »Das heißt, wir sind eigentlich mitten drin , nicht darüber hinaus . Das ist ein bedeutender Unterschied.« Er zündete sich ebenfalls eine Zigarette an, lehnte
sich zurück und rauchte schweigend. Müdigkeit lag auf seinem Gesicht – aber nicht die Art von Müdigkeit, die Chip noch vor wenigen Minuten empfunden hatte.
    Â»Können Sie auch dem Rest der Gruppe helfen?«
    Â»Ich habe genau eine Dose UBIK. Den größten Teil davon habe ich für Sie verwendet.« Runciter wirkte verstimmt, seine Finger verkrampften sich in unverhohlenem Ärger. »Meine Fähigkeit, die Dinge hier zu ändern, ist begrenzt. Ich habe getan, was ich konnte.« Mit einem Ruck wandte er sich Chip zu. »Ich bin mit Ihnen in Verbindung getreten, mit Ihnen allen, auf jedem mir nur möglichen Weg. Ich habe unternommen, was in meiner Macht stand. Und das war verdammt wenig. Eigentlich fast gar nichts.«
    Â»Die Schrift an der Toilettenwand. Sie sagten, dass wir tot seien – und Sie am Leben.«
    Â»Ich bin auch am Leben.«
    Â»Und wir sind tot? Alle anderen?«
    Nach einer langen Pause sagte Runciter: »Ja.«
    Â»Aber in dem Werbespot …«
    Â»Der sollte Sie dazu bringen, durchzuhalten und das UBIK zu suchen – was Sie ja auch getan haben. Ich habe ständig versucht, es in Ihre Reichweite zu bringen, aber Sie wissen ja, was schiefgelaufen ist. Sie hat uns alle in die Vergangenheit gezogen, hat mit ihrem Talent auf uns eingewirkt. Damit hat sie all meine Bemühungen nutzlos gemacht, bis auf die bruchstückhaften Notizen, die ich Ihnen auf verschlungenen Wegen zukommen lassen konnte.« Runciter hob seinen Finger und deutete damit auf Chip. »Bedenken Sie, wogegen ich zu kämpfen hatte. Gegen das, was einen nach dem anderen aus Ihrer Gruppe umgebracht hat. Ehrlich gesagt finde es erstaunlich, dass ich überhaupt so viel tun konnte.«
    Â»Wie lange wissen Sie schon, was hier vor sich geht? Schon immer? Von Anfang an?«

    Â»Von Anfang an?«, wiederholte Runciter mit ironischem Tonfall. »Wann soll das gewesen sein? Vor Monaten, vor Jahren? Weiß der Himmel, wann Hollis und Mick und Pat Conley und S. Dole Melipone und G. G. Ashwood das alles ausgeheckt, wie lange sie es immer und immer wieder durchgesprochen haben. Fest steht: Wir sind auf den Mond gelockt worden und nahmen Pat Conley mit, eine Frau, die wir nicht kannten, mit einem Talent, das wir nicht verstanden – das womöglich nicht einmal Hollis versteht. Es hängt irgendwie mit dem Zurückdrehen der Zeit zusammen, nicht mit Zeitreisen in einem allgemeinen Sinn … Zum Beispiel kann sie nicht in die Zukunft gehen – und gewissermaßen kann sie auch nicht in die Vergangenheit gehen. Sie setzt, soweit ich es verstehe, eine Art Gegenprozess in Gang, der frühere Zustände der Materie freilegt. Aber das haben Sie ja selbst schon herausgefunden, Sie und Al.« Er knirschte zornig mit den Zähnen. »Al Hammond – was für ein Verlust! Aber ich konnte nichts tun. Damals bin ich nicht durchgedrungen, nicht so wie jetzt.«
    Â»Und warum ist es Ihnen jetzt gelungen?«
    Â» Weil wir jetzt genau so weit zurück sind, wie sie uns bringen kann. Der normale Fluss der Zeit hat bereits wieder eingesetzt, wir treiben wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart und in die Zukunft. Sie hat ihre Fähigkeit offenbar völlig ausgereizt – 1939, das ist die Grenze. Nun hat sie ihre Aktivität eingestellt. Und warum auch nicht? Sie hat das erreicht, wofür Hollis sie zu uns geschickt hat.«
    Â»Wie viele Leute hat es betroffen?«
    Â»Nur uns. Nur die Gruppe, die auf dem Mond in dem unterirdischen Raum versammelt war. Sonst niemand, nicht einmal Zoe Wirt. Pat ist in der Lage, ihr Kraftfeld

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