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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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wächst heran, sie muss reifen.“ Er schüttelte den Kopf. „Glaube mir, Tchort hat Miceal nicht verraten, er weiß genau , was er tut.“
    „Und das wäre?“ Sie flüsterte beinahe.
    „Ich kenne seine wahren Ziele nicht, aber ich bin davon überzeugt, dass er ein doppeltes Spiel spielt.“
    Doch er kam nicht dazu , diesen Gedanken weiter auszuführen, denn die Stille, die sich mit einem Mal im Raum ausbreitete, ließ sie herumfahren. Marcel und Enzo starrten sie an, und ihr wurde schlagartig bewusst, dass sie noch immer in Beliars Armen lag. Sie musste ein merkwürdiges Bild abg e ben, wie s ie da auf Zehenspitzen mit durchgedrücktem Rücken stand. Bel i ar schien der gleichen Ansicht zu sein, denn er stellte sie vorsichtig ab und trat einen Schritt zurück. Und wenn sie seine Miene richtig deutete, ging ihm das gewaltig gegen den Strich.
    „Gute Neuigkeiten“, sagte Enzo mit einem Funkeln in den Augen, das ihr nicht gefiel. „Unser Marcel wird mein neuer Manager in Paris. Er übernimmt ab sofort die Leitung des Astros Clubs sowie den Aufbau weiterer K asinos, die sich bereits in Planung befinden.“
    Blanche starrte Marcel ungläubig an. Er hatte sich gerade freiwillig und ohne Not in Enzos Netz begeben. Jetzt gab es kein Z urück mehr. Er schu l dete ihm Loyalität – und Männer.
    Warum hatte er das getan?
    Beliars leises Knurren ließ sie den Kopf wenden. Ihr Dämon starrte Marcel an, als wären dessen Tage gezählt. Dieser wiederum blickte Blanche mit so unverhohlenem Verlangen an, dass sie ihn am liebsten geschüttelt hätte. Wie konnte er so dumm sein? Was versprach er sich davon? Ihre Beziehung war Geschichte, also warum machte er es ihr so schwer? Möglichst unauffällig boxte sie Beliar den Ellenbogen in die Rippen, damit er sich benahm. Doch er schien ihren Hieb nicht zu bemerken. Statt zu verstummen, knurrte er sogar noch lauter und legte einen Arm wie eine Schlinge um sie.
    Na toll, das hatte ihr gerade noch gefehlt.
    „Glückwunsch“, brummte sie, und klang dabei, als würde sie an dem Wort ersticken.
    „Merci, mignonne!“
    Er hatte das Kosewort kaum ausgesprochen, als er sich zusammenkrüm m te und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf ein Knie stützte, beide Hä n de auf sein Herz gepresst.
    „Lass das!“, zischte sie. Doch anscheinend hatte Beliar beschlossen, Enzos neuer Partnerschaft hier und jetzt ein Ende zu bereiten. Da Marcel mit sich selbst beschäftigt war, packte Blanche ihren Dämon am Revers und schütte l te ihn – oder versuchte es zumindest. „Hör-sofort-damit-auf!“, sagte sie mit einer Stimme, die seinen Blickkontakt mit Marcel brach, und endlich wandte er sich ihr zu.
    „Er will dich!“, grollte er mühsam beherrscht, während Finsternis den Raum verdunkelte.
    „Es ist völlig unerheblich , was er will. Was zählt ist, dass ich ihn nicht will. Die Sache zwischen uns ist vorbei, also krieg dich wieder ein!“
    Enzo griff eine Karaffe und füllte ein Glas mit Wasser. Dabei warf er Blanche einen pikierten Blick zu. „Wenn dein Dämon meine neue Fü h rungskraft kaputtmacht, erwarte ich einen angemessenen Ersatz“, bemerkte er und reichte Marcel das Glas.
    Waren hier eigentlich alle gestört?
    Blanche boxte Beliar ein letztes Mal gegen die Brust, dann ging sie zu Ma r cel, der sich noch immer auf dem Boden krümmte, und ergriff seine Schu l tern. „Marcel, mon chouchou, tout va bien?“ Marcel, mein Süßer, bist du okay?
    Er nickte, obwohl er ganz grau im Gesicht war. Sie warf Beliar über Ma r cels Kopf hinweg einen bösen Blick zu. Nie im Leben wäre sie auf die Idee g e kommen , Marcel ihre n ‚Liebling’ zu nennen, aber Strafe musste sein. Beliar kreuzte die Arme vor der Brust und verzog einen Mundwinkel.
    Ausgerechnet diesen Moment wählte Nella , um in den Salon zu platzen.
    „’tschuldige, Enzo, aber ich hab gehört, dass Blanche hier ist. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern kurz mit ihr …“ Als sie Marcel und Blanche auf dem Boden entdeckte, blieb sie wie angewurzelt stehen. „Ach du Plüsch, was ist denn mit ihm passiert?“
    Doch Marcel rappelte sich bereits auf. Er war noch immer blass um die Nase, doch offensichtlich hatte er keine Schmerzen mehr.
    „Ich kenne da einen ausgezeichneten Kardiologen,“ bemühte sich Enzo um Normalität.
    Er legte einen Arm um Marcel und führte ihn zur Sitzgruppe. Nella war bereits dabei , ihm einen starken Cognac einzuschenken, und reichte ihm den bauchigen Schwenker. Anschließend huschte sie zu

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