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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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führte zu einem Apparat, der neben dem Bett stand. Weitere Schläuche kamen von unten.
    Schmerzen.
    »Es tut weh …«, sagte Lizzie.
    »Das hört bald auf«, sagte eine Frauenstimme. »Es dauert nicht mehr lange.«
    Lizzie drehte sich um und sah eine Krankenschwester auf der anderen Seite ihres Bettes sitzen, die gleiche junge Frau, die sie vorher im Aufwachraum gesehen hatte; sie war hübsch, mit braunen Haaren, und lächelte sie beruhigend und verbindlich an.
    »Wo sind wir?«, fragte Lizzie benommen.
    »Im Beauchamp, Mrs Wade.« Die Krankenschwester griff nach ihrer nadelfreien Hand und tätschelte sie sanft. »Sie wurden operiert.«
    »Blut …«, sagte Lizzie.
    »Ihr Mann hat die Operation selbst vorgenommen«, sagte die andere Frau. »Sie brauchen sich also nicht die geringsten Sorgen zu machen.«
    »Do it yourself«, sagte Lizzie schwach.
    Es folgte eine kleine Pause, als die Krankenschwester versuchte, Lizzie zu verstehen, was ihr aber nicht gelang. »Also, Mrs Wade, wenn die Schmerzen zu schlimm werden und Sie allein sind, müssen Sie nur die Tropf-Zufuhr höher regeln, oder Sie drücken auf die Ruftaste, und ich bin sofort bei Ihnen. Mr Wade hat mich gebeten, mich so intensiv wie möglich um Sie zu kümmern.«
    »Hat er das?«
    »O ja«, sagte die Schwester.
    Und Lizzie, immer noch gelähmt durch die Nachwirkungen der Narkose und der Operation, versuchte sich auszumalen, wie das Gesicht der Frau sich veränderte, wenn sie sie bat, die Polizei anzurufen, um ihren Mann verhaften zu lassen.
    Tu es, sagte sie sich.
    Natürlich würde sie es nicht tun. Sie konnte das Edward und Sophie und vor allem Jack nicht antun – keinem von ihnen. Nicht das.
    Und überhaupt, diese junge Frau mit dem verbindlichen Lächeln – außer ihr hatte Lizzie schließlich niemanden gesehen – war wahrscheinlich eine Jüngerin von Sankt Christopher. Schließlich war das hier seine Klinik, sein Herrschaftsgebiet.
    Und Lizzie glaubte nicht, es verkraften zu können, wenn man ihr nicht glaubte.

32.
    Am Montagmorgen bekam Tony Patston in seiner Werkstatt – er war mitten in der Arbeit an einem Motorrad – einen Anruf von einem Mann namens Eddie Black in Chigwell. Black sagte, er besitze mehrere BMW und Tony sei ihm als zuverlässiger und ehrlicher Mechaniker empfohlen worden. Wenn er bereit sei, alles stehen und liegen zu lassen und noch heute Morgen zu ihm nach Hause zu kommen, um einen der Wagen zu reparieren, könne er ihm ein profitables, legitimes Geschäft für die nächste Zeit mehr oder weniger garantieren.
    »Voraussetzung ist selbstverständlich«, sagte Black, »dass Sie gute Arbeit leisten.«
    »Ich brauche etwa eine Stunde«, sagte Tony.
    » Höchstens eine Stunde«, erwiderte Eddie Black.
    »Einverstanden«, sagte Tony.
    »Hier ist Patston Motors. Wir können Ihren Anruf im Augenblick nicht entgegennehmen, aber wenn Sie eine Nachricht hinterlassen, rufen wir Sie so bald wie möglich zurück.«
    Joanne wartete noch ein paar Sekunden, dann legte sie auf, zufrieden, dass sie daran gedacht hatte, die 141 vorzuwählen, damit er sah, dass sie es gewesen war, die dreimal in der Werkstatt angerufen hatte.
    Interessant, was man so alles lernte, wenn es nötig war.
    »Komm her, mein Schatz«, sagte sie zu Irina, die am Küchentisch saß und eine Banane aß. »Wir gehen in die Bibliothek.«
    »Bibiteek.« Irina sah sie erfreut an. »Bücher gucken.«
    »Genau«, sagte Joanne. »Mein kluges Mädchen.«
    Kaum eine Minute, nachdem sie Irina mit einem Stapel Bücher an einen Fenstertisch gesetzt hatte, sah Joanne einen Mann im Taschenbuch-Regal bei den Computertischen stöbern und wusste, dass er es sein musste. Er war leger gekleidet, gar nicht wie ein Anwalt, mit beigefarbener Baumwollhose und dunkelblauem Pullover, aber er wirkte trotzdem irgendwie fehl am Platz.
    Reich.
    Joanne warf noch einen Blick auf Irina, die im Augenblick vollauf mit ihren Büchern beschäftigt war, dann ging sie langsam auf den Mann zu. Zwei, drei Schritte vor ihm blieb sie stehen.
    »Mrs Patston?«, fragte Allbeury leise.
    »Ja.«
    Er lächelte sie an. »Wo möchten Sie gern reden?«
    In der Nähe des Eingangs stand ein Tisch mit drei Stühlen, der im Augenblick unbesetzt, für Joannes Geschmack aber zu exponiert war. Ohne etwas zu sagen, steuerte sie einen Platz zwischen zwei Buchständern an, von dem aus sie und Irina einander noch sehen konnten.
    »Ist es Ihnen hier recht?«, fragte sie.
    Allbeury überflog die Titel – Terrarium-Reptilien zu

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