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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und Zuckerplätzchen.
    »Wusstest du, dass Hoyt mit Glenna hier bleiben will, wenn alles vorbei ist?«
    Stirnrunzelnd biss sie in ein Plätzchen. »Hier? In Irland? Woher weißt du das?«
    »Wenn wir das Pferd versorgen, sprechen Hoyt und ich über solche Dinge. Ja, hier in Irland. In diesem Haus. Cian hat ihnen Haus und Land geschenkt.«
    »Cian hat ihnen das Haus geschenkt?« Sie aß noch ein Plätzchen. »Aus ihm werde ich auch nicht schlau. Ich weiß, dass einige Vampire kein Menschenblut trinken. Es gibt Gerüchte, Legenden, dass einige von ihnen unerkannt unter uns leben und nicht mehr töten. Aber das habe ich eigentlich nie geglaubt.«
    »Das macht sie noch lange nicht zu Menschen. Und doch vertraue ich Cian mehr als den meisten Menschen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass er schon so lange lebt.«
    »Na ja, für Lilith gilt das aber nicht. Sie ist doppelt so lange auf der Welt wie er.«
    »Auch Dämonen haben die Wahl, oder? Man kann sich für den einen oder den anderen Weg entscheiden. Ich kenne die Antwort ja selbst nicht. Und du, gehst du zurück nach Chicago, wenn das hier vorbei ist?«
    »Ich weiß nicht.« Bei dem Gedanken daran versteiften sich ihre Nackenmuskeln. »Ich glaube, irgendwo anders hin. Vielleicht für eine Weile nach New York.«
    »Wo Glenna gewohnt hat. Sie hat mir Bilder davon gezeigt. Es ist faszinierend. Vielleicht möchtest du ja auch eine Weile in Geall bleiben, um Ferien zu machen.«
    »Ferien in Geall.« Sie schüttelte den Kopf. »Ja, vielleicht. Auf jeden Fall ein paar Tage.« Schließlich wartete ja niemand auf sie.
    Sie gingen zum Friedhof und der verfallenen Kapelle. Hier blühten immer noch Blumen, und der leichte Wind flüsterte im hohen Gras.
    »Das sind meine Leute. Es ist so merkwürdig, daran zu denken. Niemand hat mir je davon erzählt, dass unser Stammbaum so weit zurückreicht.«
    »Macht es dich traurig?«
    »Ich weiß nicht. Ein bisschen. Hoyt hat mich hierhin mitgenommen, um mir zu zeigen, woher ich stamme. Das ist Nolas Grab.« Sie zeigte auf einen Stein, an dem sie Blumen niedergelegt hatte. Sie welkten bereits. »Sie stand am Anfang des Familienvermächtnisses. Eines ihrer Kinder muss der erste Jäger gewesen sein. Ich weiß nicht welches, und ich werde es wahrscheinlich auch nie erfahren. Aber es war eines ihrer Kinder.«
    »Würdest du es ändern, wenn du könntest?«
    »Nein.« Sie blickte ihn an, als er den Arm um ihre Schulter legte. »Würdest du aufgeben, was du kannst?«
    »Nicht für alles Gold in den Grünen Bergen. Vor allem jetzt nicht. Wenn du Ferien in Geall machst«, sagte er, als sie weitergingen, »gehe ich mit dir zu den Feenfällen, und dort machen wir Picknick.«
    »Womit wir wieder beim Essen wären.« Sie nahm ein Plätzchen aus der Schachtel und steckte es ihm in den Mund.
    »Wir schwimmen im Teich – das Wasser ist so klar wie blauer Kristall und auch warm. Und danach liebe ich dich auf dem weichen Gras, während neben uns das Wasser herunterstürzt.«
    »Und beim Sex.«
    »Essen und Sex. Was gibt es Angenehmeres?«
    Da hatte er nicht Unrecht, musste sie zugeben. Und sie konnte auch nicht leugnen, dass dieser einfache Nachmittagsspaziergang ihr wie ein unerwartetes Geschenk erschien, kostbarer, als sie je gedacht hätte.
    »Blau«, sagte sie. »Meine Lieblingsfarbe ist Blau.«
    Er grinste sie an und ergriff ihre Hand. »Sieh mal dort. Was für ein hübscher Anblick!«
    Glenna und Hoyt standen eng umschlungen im Kräutergarten. Glenna hielt einen Korb mit Kräutern, die sie geerntet hatte, in der Hand, und die andere hatte sie an Hoyts Wange gedrückt. Der ganze Moment strahlte eine ruhige Intimität aus, die man nicht einfangen und bewahren konnte, jedoch dauerhaft und universell war. Es war ein Wunder, dachte Blair, diese Normalität inmitten all dieses Schreckens zu finden. Ihr wurde klar, dass sie nicht an Wunder geglaubt hatte, bis sie hierher gekommen war.
    »Deshalb werden wir siegen«, sagte Larkin leise.
    »Was?«
    »Deshalb können sie uns nicht schlagen. Wir sind stärker als sie.«
    »Ich will dir ja nicht die Laune verderben, aber in physischer Hinsicht sind sie dem durchschnittlichen Menschen überlegen.«
    »In physischer Hinsicht. Aber hier geht es nicht um brutale Kraft, oder? Sie wollen zerstören, und wir wollen leben. Das Leben ist immer stärker. Und wir haben das hier.« Er nickte in die Richtung von Hoyt und Glenna. »Liebe und Freundlichkeit, Leidenschaft, Hoffnung. Warum sonst sollten sich zwei Menschen in

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