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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hereinstürmte, sah er Blair immer wieder mit einem Pflock auf den Fußboden einstechen. Sie schrie und schluchzte wie eine Irre.
    Er eilte zu ihr, aber als er sie festhalten wollte, schlug sie ihm die Lippe blutig.
    »Geh weg! Geh weg! Sie bringt ihn um!«
    »Hier ist nichts!« Er packte ihr Handgelenk, aber sie riss sich los und hätte ihn erneut geschlagen, wenn Cian sie nicht zurückgehalten hätte.
    Sie trat wie wild um sich und wehrte sich. Cian schlug sie fest ins Gesicht.
    »Hör auf. Hysterie bringt uns nicht weiter.«
    Wütend sprang Larkin auf. »Nimm deine Hände weg. Du kannst sie doch nicht einfach schlagen!« Er wäre auf ihn losgegangen, aber Hoyt hielt ihm den Arm fest.
    Larkin wirbelte herum, aber in diesem Moment kam Glenna in den Saal gelaufen und stellte sich zwischen Larkin und Cian. »Beruhigt euch.« Sie hob die Hände. »Beruhigt euch alle erst einmal.«
    Aber das Schreien, die Anschuldigungen und Blairs hilfloses Schluchzen verstummten nicht auf.
    » Ciunas!« Moiras Stimme drang mit schneidender Autorität durch den Tumult. »Seid still. Larkin, er hat nur getan, was notwendig war, also hör jetzt mit dem Unsinn auf. Lass sie los, Cian. Glenna, hol ihr einen Schluck Wasser. Wir müssen erst einmal herausfinden, was hier passiert ist.«
    Als Cian sie losließ, sank Blair zu Boden. »Sie hat ihn getötet. Ich konnte sie nicht aufhalten.« Sie kniete sich hin und schlug die Hände vors Gesicht. »O Gott, o mein Gott.«
    »Sieh mich an.« Moira ließ sich nieder, ergriff Blairs Arme und zog sie herunter. »Sieh mich an, Blair, und sag mir, was hier passiert ist.«
    »Er hat mir nie geglaubt, nicht einmal, als ich es ihm gezeigt habe. Es war einfacher, mich wegzuschicken, mich einfach fallen zu lassen, als mir zu glauben. Jetzt ist er tot.«
    »Wer?«
    »Jeremy. Jeremy ist tot. Sie hat ihn hierher gebracht, damit ich dabei zusehen musste.«
    »Hier ist niemand, Blair. Niemand ist hier im Haus, nur wir.«
    »Doch, hier war jemand.« Glenna reichte Blair das Glas Wasser. »Ich kann es spüren.« Sie blickte Hoyt an.
    »Ja«, er nickte. »Die Luft ist schwer von schwarzer Magie.«
    »Sie kam durch die Wand, und ich dachte, jetzt mit ihr kämpfen zu können. Die französische Schlampe!« Obwohl Blair sich bemühte, ruhig zu bleiben, drohte sich ihre Stimme zu überschlagen. »Ich warf einen Pflock, aber er ging direkt durch sie hindurch. Sie war nicht wirklich hier. Sie …«
    »Genau so etwas ist mir in New York in der Subway passiert«, erklärte Glenna. »Da war ein Vampir, aber sonst konnte ihn niemand sehen. Er redete mit mir und bewegte sich, war aber nicht wirklich da.«
    »Boston.« Elend stand Blair auf. »Sie war in Boston. Dort habe ich früher gewohnt. Und dort habe ich auch Jeremy kennengelernt. Sie waren in seiner Wohnung. Sie hat mir gesagt, wo sie war. Cian, kennst du dort jemanden?«
    »Ja.«
    Sie gab ihm eine Adresse. »Jeremy Hilton. Jemand soll nachschauen. Vielleicht hat sie sich ja auch nur einen Scherz mit mir erlaubt. Aber wenn … Sie sollen sich vergewissern, dass sie ihn nicht verwandelt hat.«
    »Ich kümmere mich darum.«
    Sie blickte auf den Fußboden, den sie mit dem Pflock bearbeitet hatte. »Es tut mir leid wegen des Fußbodens.«
    »Das ist jetzt Hoyts und Glennas Problem.« Cian berührte sie kurz an der Schulter, bevor er den Raum verließ.
    »Wir gehen jetzt besser hinunter, und du legst dich ein bisschen hin«, sagte Glenna. »Oder setzt dich wenigstens. Ich kann dir etwas zur Beruhigung geben.«
    »Nein. Ich will nichts.« Sie rieb sich mit dem Handrücken die Tränen weg. »Ich wusste, dass sie sich an uns rächen
wollte, aber ich habe nie geglaubt, ich dachte nie … Glenna, deine Familie …«
    »Sie sind geschützt, dafür haben Hoyt und ich gesorgt. Blair, es tut mir so leid, dass wir nicht auch etwas für deinen … für deinen Freund getan haben.«
    »An ihn habe ich gar nicht gedacht. Ich habe ja nie geglaubt … ich, äh, ich brauche ein paar Minuten, bevor wir mit der Arbeit beginnen.«
    »Lass dir Zeit«, erwiderte Glenna.
    Blair blickte Larkin an. »Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe.«
    »Es ist nicht schlimm.« Sie loszulassen, sie alleine gehen zu lassen, war viel schmerzhafter als jeder Schlag.
     
    Sie weinte nicht mehr. Tränen würden Jeremy jetzt auch nicht mehr helfen, und ihr selbst auch nicht.
    Sie rief ihre Tante an, berichtete die Einzelheiten. Die Familie würde sich um den Schutz der Familienmitglieder schon kümmern.

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