Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blaubeertage (German Edition)

Blaubeertage (German Edition)

Titel: Blaubeertage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
Vom Netzwerk:
darauf, sich die Telefonnummer zu sichern, bevor das Angebot wieder zurückgezogen wird. Xander gibt ihm die Nummer.
    »Wo seid ihr?«, höre ich Mason gleichzeitig mit dem Läuten der Ladenglocke rufen.

19.
    I ch werfe Skye einen vorwurfsvollen Blick zu und sie beißt sich auf die Lippe.
    »Hier hinten, Tic«, brüllt Henry.
    Ich stehe auf und frage mich, ob ich ihn abfangen soll, bevor er nach hinten kommt, aber es ist bereits zu spät. Mason kommt in all seiner glanzvollen Frisur-und-Lippen-Glorie in den Lagerraum hereinspaziert. Er strahlt mich an. »Ich dachte, du wolltest letzte Woche kommen. Stattdessen bist du einfach verschwunden.« Er durchquert mit drei Schritten den Raum und erdrückt mich fast mit seiner Umarmung. Er riecht nach Zigaretten und Minzpastillen. »Ich hätte nicht gedacht, dass du zu den Mädchen gehörst, die einen erst küssen und dann abhauen.« Er sagt das in mein Ohr, aber mir ist klar, dass es jeder gehört hat. Dann küsst er mich auf die Wange.
    Sein Timing hätte nicht schlechter sein können. Verlegen klopfe ich ihm auf die Schulter und befreie mich dann aus seiner Umarmung. Stille breitet sich im Zimmer aus. Ich werfe Xander vorsichtig einen Blick zu, um zu sehen, wie er das alles aufnimmt. Er hat sein Standardgesicht aufgesetzt. Kein Lächeln.
    »Mann«, sagt Henry. »Xander meinte gerade, dass wir sein Studio benutzen können, um ein paar Songs aufzunehmen.«
    Mason sieht ratlos aus. Ich trete einen Schritt zur Seite und sage: »Mason, das ist Xander. Xander, Mason.«
    Xander streckt seine Hand aus.
    Mason schlägt von der Seite ein. »Hey, Mann.« Dann schaut er Xander nachdenklich an, bevor er hinzufügt: »Ich hab dich irgendwo schon mal gesehen.«
    »Er war bei einem unserer Konzerte«, sagt Henry.
    »Nein, das ist es nicht. Bist du irgendein Musikproduzent oder so was in der Art?«
    Xander lacht kurz auf. »Nein, ich bin Caymens Freund.« Hat er das Wort »Freund« betont oder habe ich mir das eingebildet?
    Mason schaut mich mit gerunzelter Stirn an, als müsste er seine Gedanken ordnen. Er blinzelt heftig und sagt dann: »Nein, keine Ahnung. Danke, dass du uns ins Studio lässt.«
    »Kein Problem.«
    Mason legt sich neben Skye auf den Fußboden und stützt sich auf dem Ellenbogen auf. Mit ihm auf dem Boden und Xander, der steif auf dem Sofa sitzt, komme ich mir vor, als würde mir hier das Wort »Gegensatz« bildreich veranschaulicht. Verschiedener als Xander und Mason kann man nicht sein. Und das Verrückte daran ist, mir wird plötzlich klar, dass Mason wahrscheinlich ganz gut zu mir passen würde. Mit Sicherheit besser als der reiche Typ, bei dem ich mir ständig den Kopf zerbrechen muss, warum er sich eigentlich mit mir abgibt. Ist es nicht traurig, dass ich nicht mal weiß, auf welche Art Jungs ich stehe? Sollte ich das nicht wissen? Langsam lasse ich mich wieder auf das Sofa sinken.
    Ich weiß nicht, was ich sagen soll, um das unbehagliche Schweigen zu brechen. Denkt Xander, dass ich ihn sitzengelassen habe, um mich mit einem anderen zu treffen? Am liebsten würde ich sagen, dass ich keine Ahnung hatte, dass Mason hier auftauchen würde, aber dann würde der sich wahrscheinlich wie ein Idiot fühlen. Stattdessen entscheide ich mich dafür, gar nichts zu sagen, und nehme eine Gabel voll Hühnchen, um nicht sprechen zu müssen.
    »Oh«, sagt Skye. »Schaut euch mal mein Schnäppchen der Woche an.« Sie streckt ihre Faust aus und die Kette des Armbands an ihrem Handgelenk schwingt bei der Bewegung hin und her. »Zehn Dollar.«
    Alle beugen sich vor.
    Mason streicht mit seinem Zeigefinger über einen blauen Schmuckstein. »Dafür hast du zehn Dollar aus dem Fenster geworfen? Scheint nicht essbar zu sein. Mit dem Geld hätten wir unseren Kühlschrank füllen können. Stimmt doch, Henry, oder?«
    »Dazu sag ich nur: Amen, Brother«, meint Henry. »Ich glaube, wir haben im Moment nur Senf im Kühlschrank.«
    »Nee. Den habe ich gestern aufgegessen«, sagt Mason und wir lachen.
    »Du hast ein Glas Senf gegessen?«, fragt Xander. »Und nichts dazu?«
    »Ich hatte Hunger.« Wir lachen alle wieder.
    »Ich hab mal eine Schüssel Mayo gegessen, als ich Hunger hatte«, sagt Henry.
    »Einmal ist mein Dad drei Wochen lang nicht einkaufen gegangen«, sagt Skye, »und ich hab ein paar verschrumpelte Möhren ganz unten aus dem Gemüsefach essen müssen.«
    Mason stupst meinen Fuß an. »Du hast da Dreck auf deiner Stirn.«
    Xander lacht und ich wische mir über die Stirn. »Ja, wir

Weitere Kostenlose Bücher