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Blaubeertage (German Edition)

Blaubeertage (German Edition)

Titel: Blaubeertage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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mir etwas voraus.
    »Xanders kleine Freundin, richtig?« Seine Bemerkung trieft nur so vor Arroganz.
    In dem Moment, als er es sagt, wird mir klar, dass es Robert aus dem Restaurant ist. Der, von dem ich annehme, dass er mich einen Straßenköter genannt hat. Irgendwie glaube ich, dass Xander ihm den Rücken gedeckt hat. »Ja. Hi.« Ich beuge mich über die Theke und bestelle eine Flasche Wasser und eine Cola.
    Als sich der Barkeeper umdreht, um meine Bestellung zu holen, sagt Robert: »Hat Xander dich heute Abend hier reingeschleust?«
    Ich verenge die Augen. Jetzt, wo Xander nicht hier ist, brauche ich ja nicht höflich zu sein. »Nein. Ich kenne die Band. Und wie bist du reingekommen?«
    Er lacht und mustert mich kurz. »Ich kann ihn verstehen. Du hast super … Augen. Wenn Xander keinen Bock mehr auf die Unterschicht hat und ihm langweilig mit dir wird, sollten wir beide uns mal treffen.«
    Ich hätte nie gedacht, dass ich den Jemandem-mit-Absicht-eine-Cola-ins-Gesicht-kippen-Instinkt besitze, aber meine Hand reagiert ganz automatisch. Allerdings reagiert auch er instinktiv. Wahrscheinlich, weil ihm sein ganzes Leben lang Leute Cola ins Gesicht schütten wollen. Seine Hand schnellt vor und greift nach meinem Handgelenk. »Keine gute Idee«, zischt er mir zu, während ein paar Tropfen Cola über den Rand laufen. »Das Hemd hier kostet mehr als deine Monatsmiete.«
    »Zu dumm, dass du deine Seele verkaufen musstest, um es dir leisten zu können.«
    »Alles klar hier?« Mason kommt von hinten heran und legt seine Arme um meine Taille.
    Ich bin nur kurz davor, jemanden umzubringen, das ist alles. »Lass uns gehen.«
    »Ich krieg dich schon noch rum«, ruft Robert hinter mir her. Ich muss mich unglaublich zusammenreißen, um nicht das Glas nach ihm zu werfen, mit Cola und allem.
    »Wer war das?«, fragt Mason, als wir gehen.
    »Jemand, der es nicht wert ist, je wieder einen Gedanken an ihn zu verschwenden.«
    Nur kann ich nicht aufhören, an ihn zu denken. Er ist Xanders Freund. Benimmt sich Xander auch so, wenn ich nicht da bin? Ich koche vor Wut.
    »Caymen?« Mason nimmt mir das Wasser ab und greift nach meiner Hand. »Soll ich den Typen zusammenschlagen?«
    Ich klammere mich fest an seine Hand. »Nein. Nicht der Mühe wert.« Aber ich denke jetzt nicht mehr an Robert. Ich versuche vielmehr zu bestimmen, ob ich diesen Ratschlag in Sachen Xander befolgen sollte.

26.
    A m nächsten Abend beschließe ich, die Homepage fertigzustellen, die in den letzten paar Wochen immer weiter fortgeschritten ist. Ich rufe die Fotos auf dem Computer auf. Dummerweise sind in dem Ordner nicht nur die Puppen, sondern auch alle Shooting-Fotos von Xander im Hotelzimmer. Selbst auf Fotos hat Xanders Lächeln etwas Besänftigendes.
    Ich scrolle sie durch und stoppe bei den Bildern, auf denen ich ihn zum Lachen gebracht habe. Auf den Zeitschriftenfotos mit Sadie Newel hat er nicht mal gelächelt. Wahrscheinlich kann sie ihn gar nicht zum Lachen bringen. Ich stöhne frustriert auf. Wen interessiert das, Caymen? Er ist mit ihr zusammen . Ich bin versucht, die Fotos von ihm zu löschen, kann mich aber nicht dazu überwinden. Stattdessen lege ich für alle Puppenfotos einen eigenen Ordner an und öffne ihn, damit ich mir nicht mehr Xanders bernsteinfarbene Augen angucken muss.
    Ich gebe Namen und Preise der jeweiligen Puppen ein.
    »Ist das eine neue Bestellseite?«, fragt meine Mom, als sie in die Küche kommt.
    »Nein.« Ich lächele. Ich hatte geplant, sie zu überraschen, sobald die Homepage ganz fertig ist, aber ich bin fast so weit, und ich will wiedergutmachen, dass ich mich ihr gegenüber so mies benommen habe. Ich wechsele zum Layout der Webpage. »Ich arbeite an einem Projekt für den Laden.«
    Sie stellt sich hinter mich. Auf dem Bildschirm erscheint eine Fahne mit dem Schriftzug »Puppen und mehr«. Ich hatte überlegt, das »und mehr« zu streichen, aber irgendwie ist es zur Tradition geworden. Und vielleicht können wir ja wieder »mehr« führen, sobald ich die Homepage ins Netz gestellt habe. Ich gehe mit der Maus ein bisschen weiter runter, wo der Name meiner Mom und die Kontaktinformationen stehen. »Hier möchte ich noch ein Foto von dir einfügen. Vielleicht können wir eins draußen vor dem Laden machen oder irgendetwas neben dem Schaufenster.«
    »Und was wird das?«, fragt sie.
    »Eine Homepage, die ich für den Laden gemacht habe.« Ich breite die Arme aus und sage übertrieben animiert: »Überraschung!«
    »Eine

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