Blaubeertage (German Edition)
Licht gekommen, und ich frage mich, was Xander jetzt wohl sagen oder machen wird. »Er muss sauer sein, dass sie irgendetwas über ihn und Sadie gedruckt haben.«
»Wahrscheinlich hast du recht. Ich dachte, er wüsste davon.«
»Ich auch.«
Ein paar Minuten später knallt jemand eine Ausgabe der Starz gegen mein Fenster und ich zucke vor Schreck zusammen.
»Hast du das gelesen?«, brüllt er durchs Fenster. Ich kann ihn kaum verstehen.
Er öffnet die Tür und quetscht sich neben mich, ohne abzuwarten, dass ich rüberrutsche. »Du hast das gelesen, oder?«
Er sitzt praktisch auf mir. Ich bewege mich zur Seite, um ihm Platz zu machen.
»Fahr los, Lucas«, sagt er und zieht die Tür hinter sich zu. Dann richtet er seinen Blick wieder auf mich. Seine Augen sprühen Funken.
»Bist du etwa sauer auf mich, weil ich einen Artikel gelesen habe?«, frage ich. »Mason hat ihn mir letzte Woche gezeigt.«
»Letzte Woche! Caymen, warum hast du nichts gesagt?«
»Was sollte ich denn sagen? ›Wow, deine Freundin sieht toll aus.‹ So großzügig bin ich nun auch wieder nicht.«
Lucas lacht und Xander wirft ihm einen Blick zu, der ihn zum Schweigen bringt.
»Aber genau das ist es ja. Sie ist nicht meine Freundin.«
»Im Artikel …« Ich zeige auf das Magazin, das er in seiner geballten Faust hält.
»Das hier« – er schnippt gegen Sadies Gesicht auf der Titelseite – »ist ein altes Foto.« Er betrachtet es näher. »Letztes Jahr.«
»Und vor ein paar Tagen hat sie dich angerufen …«
»Sie hat mich angerufen? Nein, hat sie nicht.«
»Hmm. Es könnte sein, dass ich abgenommen habe … Sie hat gesagt, sie würde zurückrufen.«
Er zieht sein Handy aus der Tasche und scrollt durch ein paar Menüs. Dann stöhnt er auf, als wollte er sagen, ach, da ist sie also.
Er drückt auf den Lautsprecher seines Handys. Die Nachricht, die Sadie Newel ihm hinterlassen hat, tönt durch das Auto. »Hey Xander. Wo bist du? Hast du die Starz gesehen? Diese Idioten. Was machen wir jetzt? Du musst deinen Zauber wirken lassen, um die Sache aus der Welt zu schaffen. Versprich mir, dass dein Vater sich die Hornochsen vorknöpft.« Sie klingt wütend.
Xander legt auf, richtet dann seinen Blick langsam auf mich und zieht dabei eine Augenbraue hoch.
»Ach so«, ist alles, was mir dazu einfällt.
»Ach so?«
»Was erwartest du? Ich habe das Bild gesehen. Ich wusste, dass du an diesem Wochenende in L.A. gewesen bist. Tut mir leid, dass ich dachte, alle Journalisten seien ehrlich.«
»Was ich von dir erwarte«, sagt er und beugt sich vor, »ist, dass du mich fragst.« Sein Blick ist so intensiv, dass ich am liebsten wegschauen möchte … oder nur hinschauen, ich kann mich nicht entscheiden.
Mein Herz schlägt schnell und ich bin so erleichtert, dass er nicht mit Sadie Newel zusammen ist, dass ich ihn beinahe umarmt hätte. Einen Scherz. Ich muss einen Scherz machen. Schnell. »Vielleicht solltest du mir eine Liste aller Schauspielerinnen geben, mit denen du zusammen gewesen bist, möglichst datiert. Dann weiß ich, ob es sich um ein altes oder ein neues Foto handelt.«
»Die Liste kann ich dir besorgen«, sagt Lucas.
Ich löse meinen Blick mit Gewalt von Xander und schaue Lucas an. »Könntest du bitte auch alle Erbinnen oder Millionärstöchter auflisten? Wirklich jede, die eine Meldung wert ist.«
»Das könnte eine Weile dauern. Sind nicht gerade wenige.«
Ich weiß, dass er nur Spaß macht, aber seine Worte treffen genau ins Schwarze, denn ich hab nicht einmal annähernd die Chance, auf dieser Liste zu landen.
Xander seufzt und lehnt sich zurück. »So lang ist die gar nicht.« Er legt seine Hand auf den Sitz zwischen uns auf meine. Ich bemühe mich, mein Grinsen nicht zu breit werden zu lassen.
Wir fahren vor den roten Backsteingebäuden eines riesigen Campus vor und ich bin verwirrt. »Wo sind wir?«
»University of Las Vegas.«
»Machst du Werbung für das College hier?«
»Nein. Du wirst schon sehen.« Es ist richtig lustig, wie aufgeregt Xander plötzlich ist, als es um meine Zukunft geht. Vielleicht sollte Xander Lebensberater werden oder so etwas in der Richtung. Gibt es diesen Beruf überhaupt?
Ich brauche den ganzen Weg über den weitläufigen Campus, bis es bei mir Klick macht. »Du gehst hier aufs College«, sage ich zu Lucas.
»Genau.«
Das überrascht mich. Nicht, das UNLV ein schlechtes College wäre. Ich war bloß davon ausgegangen, dass er auf eine der Elite-Universitäten gehen würde. Ich bin
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