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Bleib bei mir – bleib in Sydney

Bleib bei mir – bleib in Sydney

Titel: Bleib bei mir – bleib in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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während meine Schwestern ermutigt wurden, ihrem Vater nach dem Mund zu reden. Es wurde ihnen anerzogen - gib ihnen nicht die Schuld dafür, Richard."
    Er sah sie ungläubig an. "Du verteidigst sie? Wann haben sie jemals auch nur einen Finger für dich gerührt?"
    Leigh war sich über ihre Motive selber nicht im Klaren. Sie wusste nur, dass Richards Urteil zu unbarmherzig war und der Situation ihrer Schwestern nicht gerecht wurde. "Mag sein, dass du dich in deinem Internat einsam gefühlt hast", sagte sie deshalb herausfordernd, "aber du hattest schon sehr früh die Freiheit, das Bestmögliche aus deinem Leben zu machen ... ohne Einmischung, ohne die seelische Grausamkeit, die Lawrence ausgeübt hat. Verurteile meine Schwestern nicht, Richard, denn du hast nicht ihr Leben führen müssen."
    "Nein, das stimmt", räumte er ein. "Und vielleicht war die Isolation besser ... für uns beide."
    Ihr war klar, dass er vor ihr genauso viel verbarg wie vor ihren Schwestern, von denen keine wusste, wie verächtlich er wirklich über sie dachte. Und Leigh war sich im Grunde auch nicht sicher, was er über sie dachte. Die sexuelle Anziehung war da, die ließ sich in diesem Maß nicht leugnen. Aber was war sonst echt und was nur gespielt, um einen gewissen Zweck zu erreichen? Wie sah es wirklich in Richard Seymours Herzen aus?
    Doch dann lächelte er, und Leigh empfand neue Zuversicht.
    Die aufrichtige Bewunderung, die aus diesem Lächeln sprach, war bestimmt nicht vorgetäuscht.
    "Du bist ein erstaunlicher Mensch, Leigh." Er kam zu ihr, fasste sie bei den Armen, und seine Augen leuchteten verlangend auf. "Lass uns von diesem deprimierenden Ort verschwinden und zum Cottage zurückkehren. Wir sollten unsere Zeit mit angenehmeren Dingen verbringen."
    Viel später, als sie zusammen im Bett lagen und Richard sie zufrieden und glücklich anlächelte, hegte Leigh erneut die Hoffnung, dass aus dieser innigen Vertrautheit Liebe wachsen könnte. Ihr Mann war eine sehr komplizierte Persönlichkeit, doch sie hoffte, mit der Zeit seine Schutzmauern zu durchdringen.
    Zärtlich streichelte er ihr den flachen Bauch. "Meinst du, wir könnten schon ein Kind gezeugt haben, Leigh?"
    "Wenn wir beide gesund sind, wüsste ich nicht, wie wir das Ziel verfehlt haben sollten", erwiderte sie trocken.
    Lachend beugte er sich über sie, küsste sie auf den flachen Bauch und ließ die Lippen dann zärtlich tiefer gleiten. Und bevor Leigh sich im Rausch der Lust verlor, schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel: Bitte, lass es ein Junge werden!
    Mit einem Sohn wäre Lawrence Durants Einfluss auf ihrer aller Leben endgültig beendet.
    Richard würde bekommen, was er wollte - die unangefochtene Vorherrschaft im Konzern -
    und ihre Mutter und ihre Schwestern wären endlich frei. Dann könnte aus ihrer Ehe mit Richard vielleicht das werden, was sie sich so sehnlichst davon erhoffte.

12. KAPITEL
    "Es ist eindeutig ein Junge." Der Arzt richtete den grünen Cursor des Ultraschallgeräts auf dem Bildschirm so aus, dass auch Leigh das Geschlecht ihres ungeborenen Babys zweifelsfrei erkennen konnte.
    Eine große Last fiel ihr vom Herzen. Alle Sorgen, dass sie eine Tochter bekommen könnte und wie sich das auf alle Beteiligten auswirken würde, hatten ein Ende. Jetzt konnte sie sich entspannt auf die Geburt ihres Kindes freuen.
    In den vergangenen vier Monaten seit der Bestätigung ihrer Schwangerschaft hatte sie sich immer wieder einzureden versucht, dass das Geschlecht ihres Babys keinerlei Bedeutung für sie haben sollte. Doch sie konnte einfach nicht an der Tatsache vorbei, dass es ihr sehr wichtig war, weil ein Sohn alles, was mit dem Testament zusammenhing, wesentlich erleichterte. Sie hatte jetzt mehr Verständnis für ihre Mutter, die fünf Töchter geboren und jedes Mal vergeblich auf die erlösende Nachricht gewartet hatte, es sei der erwünschte Sohn.
    Nun musste sie das Kind nur noch gesund zur Welt bringen. Doch da ihre Schwangerschaft unproblematisch verlief, war Leigh zuversichtlich, dass in weiteren viereinhalb Monaten die Bedingungen in Lawrence' Testament restlos erfüllt und seine tyrannische Herrschaft über so viele Menschen endgültig beendet sein würde.
    Ein Sohn ... ihrer und Richards Sohn, der zwar rechtmäßig Lawrence' Enkel, tatsächlich jedoch in keiner Weise blutsverwandt mit diesem sadistischen Egozentriker sein würde. Leigh war froh, dass ihr Kind keine Gene von Lawrence Durant in sich tragen würde.

    "Sie können sich jetzt wieder

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